Warum ist ein Wurzelvlies unter einer Holzterrasse überhaupt nötig?
Eine Terrasse mit Holzdeck strahlt einen besonders authentischen Charme aus und schmeichelt nackten Fußsohlen im Sommer mit gespeicherter Sonnenwärme. Für diese Vorzüge muss allerdings auch eine höhere Empfindlichkeit im Vergleich zu Steinterrassen hingenommen werden. Nicht nur auf Feuchtigkeit, UV-Strahlung und mechanische Belastungen reagiert ein Terrassendeck aus Holzdielen empfindlicher. Auch von unten durchdringende Pflanzen sind nicht gut für das Holzmaterial, denn:
- sie bringen es in Kontakt mit ihrem organischen Material und mit Feuchtigkeit, was zu Fäulnis führt
- sie können mit ihren Wurzelausbildungen die Terrassenbettschichten anheben
Unkraut aus dem Bereich unter der Holzterrasse fern- und vom Durchwachsen durch die Deckdielen abzuhalten, ist also nicht nur ein ästhetisches Anliegen. Es ist vielmehr eine funktionelle Maßnahme zur Erhöhung der Terrassenhaltbarkeit.
Auch wenn unter eine Holzterrasse immer ein ausgekofferter und mit verdichtetem, mineralischem Schüttgut ausgefülltem Unterbau für die Balkenunterkonstruktion gehört, heißt das nicht, dass dort keine Pflanzen mehr wachsen könnten. In eingewehter und eingespülter Erde und Laub finden Flugsamen genug Nährboden, um sich in Keimlinge zu verwandeln.
So funktioniert ein Wurzelvlies
Wurzelvliese bestehen namensgemäß aus einem Vliesgewebe, also aus kürzeren, miteinander verbundenen Fasern. Die Fasern bestehen in aller Regel aus dunklem Polypropylen, einem sehr robusten und beständigen weil biologisch inerten (also quasi gegen biologische Einflüsse gleichgültigen) Kunststoff.
Das Gewebe ist so feinmaschig, dass es zwar kein Licht durchlässt, wohl aber Feuchtigkeit. So gewährleistet das Wurzelvlies, dass es den Boden unter sich lichtdicht abdeckt, um die Photosynthese etwaiger Pflanzensamen zu verhindern, aber trotzdem Nässe von oben abfließen zu lassen.
Wie wird ein Wurzelvlies eingearbeitet?
Das Wurzelvlies gehört immer auf die oberste Schicht des mineralischen [holzterrasse-unterbau]Terrassenbetts[/link] aus Schotter, Splitt und gegebenenfalls Sand. Als Drainage-, Beschwerungs- und Zierschicht kommt darüber noch eine Lage Kies. Achten Sie darauf, dass in der Splitt- oder Sandoberfläche keine spitzen Steine sind, die das Vlies beschädigen können. An den Stoßkanten müssen sich einzelne Bahnen außerdem großzügig überlappen.