Entscheidungskriterien für die Putzauswahl
Eine pauschale Antwort auf den richtigen Putz für ein Bad gibt es nicht. Um einen Zementputz auszuwählen, wird zuerst überlegt, welche Variante gewünscht ist:
- Ein wasserfester Putz ohne zusätzliche Oberflächenversiegelung
- Ein versiegelter Wandputz
- Ein atmender und raumklimaregulierender „offener“ Putz
Als weitere Beurteilungs- und Entscheidungskriterien muss Art und Beschaffenheit des Bads beurteilt werden:
- Handelt es sich um ein Tageslichtbad mit Fenster oder ein Innenbad?
- Wie groß ist das Raumvolumen des Bads und damit die Verteilungsfähigkeit von Luftfeuchtigkeit?
- Müssen einige oder alle Putzflächen direktes Spritzwasser vertragen wie bei den Wänden einer Dusche?
- Sollen besondere optische und strukturelle Effekte realisiert werden?
Versiegelungsmittel für kalkhaltigen Zementputz
Generell gilt, dass ein Zementputz im Bad mit oder ohne Kalkanteil verwendet werden kann. Mit dem Kalk sinkt die Wasserfestigkeit, sodass bei häufigen sehr hohen Konzentrationen der Luftfeuchtigkeit nur eine Versiegelung oder ein reiner Zementputz ausreichende Widerstandskräfte bieten. Gips- oder Lehmputze sind für Feuchträume nicht geeignet.
Bei der Anwendung von Zementmörtel im Bad kann Kalkputz auf mehrere Arten versiegelt werden. Neben lösemittelhaltigen Spezialmitteln wie Latexfarben und Steinölen sind zwei natürliche Substanzen gängig:
- Seife aus Olivenöl, auch als Marseiller Seife bezeichnet, wird auf den leicht angetrockneten fast noch feuchten Zementputz mit einem Pinsel aufgetragen.
- Wachsmilch wird mit einer weichen Bürste auf den getrockneten Zementputz aufgetragen und gleichmäßig „einmassiert“.
Attraktive Dekorputze
Um besondere dekorative Effekte durch den Zementputz zu erzielen, können Spezialputzmischungen mit Natursteinbeigaben erworben werden. Teile des Sands werden von klein gemahlenen Gesteinspulvern wie Glitter, Granit oder Marmor ersetzt. Einige Additive sorgen zudem für die Möglichkeit, den abgebundenen Zementputz schleifen zu können.