Kunstharz hat sich weiterentwickelt und liegt im Trend
Bis vor wenigen Jahren wurden Kunstharzprodukte noch weitestgehend für die Innenraumgestaltung ausgeschlossen. Das hatte neben ästhetischen Gründen auch die Ursache, dass Kunstharz als potenziell gesundheitsgefährdend und giftig bekannt war und ist.
Wenn über Kunstharz nachgedacht wurde, beispielsweise als Wandputz, beschränkte sich der Einsatz auf Anwendungen im Außenbereich. Seit einigen Jahren liegt der Werkstoff allerdings auch für Innenräume im Trend. Das liegt einerseits an dem Geschmackswandel hin zu eher nüchternen und praktischen Einrichtungen und Gestaltungen und andererseits an der chemischen Fortentwicklung und Optimierung, mit der bei Kunstharz jegliche Gesundheitsgefährdung sicher kontrolliert und unterdrückt werden kann.
Zwei beliebte und praktische Einsatzarten
In den Feucht- und Nassräumen der Wohnbereiche, Bad und Küche, bestehen die Herausforderungen, hygienische, pflegeleichte, wasserfeste und widerstandsfähige Flächen zu schaffen. Ein Kunstharzboden in der Küche erfüllt diese Eigenschaft genauso wie Wandputz in Badezimmern.
In beiden Fällen bildet das Nichtvorhandensein von Fugen einen beträchtlichen Unterschied zu Fliesen und Kacheln. Einfache Reinigung und schneller Wasserablauf sind hygienisch und komfortabel. Sollten aggressive Substanzen wie Pflegemittel, Putzmittel oder brühend heiße Ölspritzer beim Kochen auftreffen, nimmt eine Kunstharzoberfläche keinen Schaden.
Zu bedenkende Vor- und Nachteile
- Der sehr genügsamen und gut haftende Putz lässt sich leicht auch auf alten Fliesen und Kacheln aufbringen
- Er kann ideal partiell beispielsweise als Rückwand spritzwasserfest von Badewanne und Dusche aufgebracht werden und von einem passenden mineralischen Putz umgeben werden. So lassen sich feuchtigkeitsregulierende Wandflächen mit den früher gefliesten Flächen so ästhetisch wie praktisch kombinieren.
- Kunstharzputz versiegelt das Bad luftdicht. Sollte sich hinter dem Putz feuchtes Mauerwerk befinden (Altbau, Außenwand), bleibt es eingeschlossen und kann zu Bauschäden führen
- Kunstharzputz übt keine raumklimatische Einflussnahme auf
- Der Putz lässt sich nur schwer wieder entfernen und verursacht dann meist Folgeschäden im Unterputz oder Mauerwerk, die aufwendig saniert werden müssen