Sichtestrich vs. Unterboden
Wenn ein Anhydrit-Estrich als Sichtestrich ausgeführt werden soll, muss das schon vor dem Einbau festgelegt werden. Der Estrich muss dann entsprechend geplant werden:
- Tragfähigkeit des Estrichs
- Oberflächenhärte des Estrichs
- Aussuchen des Sands im Estrich
- Aussuchen des Farbzuschlags im Estrich
- Hinzufügen von Pigmenten (Einfärben des Estrichs)
- Fugenbearbeitung und Randdämmstreifen
- Planung einer geeigneten Versiegelung
Tragfähigkeit und Oberflächenhärte
Ein Anhydrit-Estrich ist in der Regel nicht ganz so belastbar wie andere Estricharten. Zementestriche sind beispielsweise deutlich tragfähiger.
Als Unterboden spielt das in der Regel keine Rolle, soll der Estrich aber als Sichtestrich ausgeführt werden ist eine entsprechende Belastbarkeit herzustellen. Das gilt auch für die Oberflächenhärte.
Aussuchen des Sands und Farbzuschlags im Estrich
Für die Optik ist entscheidend, welcher Sand verwendet wird (Körnung, Farbe, etc.). Es kann danach zwar noch zusätzlich mit Pigmenten gearbeitet werden, über die Sandbeschaffenheit allein kann man allerdings schon viel an der Optik tun.
Das Gleiche gilt für den Farbzuschlag. Mit diesen beiden Dingen kann man die spätere Optik des fertigen Bodens gezielt beeinflussen.
Hinzufügen von Pigmenten
In naturbelassenem Zustand ist der Sichtestrichboden in der Regel beigefarben. Diesen Grundfarbton kann man mit Pigmenten stark beeinflussen:
- in einen helleren Farbton umwandeln
- den Boden mit Pigmenten tief schwarz färben
- Grautöne durch abgestuften Zusatz von Schwarzpigmenten erreichen
- unterschiedliche Brauntöne erzeugen
- den Boden grün oder gelb färben
Durch die spätere Versiegelung können Farbnuancen noch verstärkt oder weiter beeinflusst werden. Glanzversiegelungen verstärken Farbtöne in der Regel noch besser als Mattversiegelungen.
Fugenbearbeitung
Randdämmstreifen und Fugenprofile müssen sehr sauber angelegt werden, wenn ein Sichtestrichboden hergestellt werden soll. Die Fugen bleiben danach sichtbar und werden später gekittet. Bei sehr sauberer Verarbeitung kann auf Sockelleisten unter Umständen verzichtet werden.
Fugen unter den Türen sind rund 10 mm breit und müssen mit speziellen Lösungen überdeckt werden. Auch die Türzargen sollten erst nach dem Estricheinbau montiert werden, um so den Randdämmstreifen zu überdecken.