Aquastop gegen Überschwemmungen
Egal, ob Geschirrspüler oder Waschmaschine, das ständige Auf- und Zudrehen des Wasserzulaufs ist nicht nur lästig, sondern auch umständlich. Nicht selten wird vergessen, das Wasser nach dem Programmende abzudrehen. Der Wasserschaden ist dann meist groß, da das Wasser auch in die darunter liegenden Etagen fließt. Aquastop-Systeme schaffen in diesen Fällen Abhilfe.
Funktionsweise
Das Funktionsprinzip ist immer gleich. Läuft zu viel Wasser durch den Zulaufschlauch, sperrt ein Ventil den Wasserzulauf direkt unterhalb des Absperrventils (wandseitig) ab. Das Ventil befindet sich in einem auffälligen Kunststoffkasten am wandseitigen Schlauchende. Der Schlauch ist als Aquastop-Schlauch zu erkennen, da er im Gegensatz zu herkömmlichen Zulaufschläuchen nicht glatt, sondern geriffelt ist.
Aquastop-Systeme
Die Funktionsweise kann sehr unterschiedlich sein, auch wenn die Wasserzufuhr wie vorgesehen unterbrochen wird:
- mechanische Aquastop-Systeme
- elektrische Aquastop-Systeme
- elektronische Aquastop-Systeme
Alle Systeme haben Vor- und Nachteile. Nachfolgend findet sich eine kurze Zusammenfassung der verschiedenen Aquastop-Systeme:
Mechanische Aquastop-Systeme
Schlauchplatzsicherung
Bei der Schlauchplatzsicherung wird der Zulaufschlauch unter Druck gesetzt. Im Aquastop befinden sich drei Kanäle, die über Gummischeiben und Federn miteinander verbunden sind. Bei einem normalen Druckaufbau herrscht ein Gleichgewicht, durch alle drei Kanäle fließt dann gleich viel Wasser.
Ändert sich der Druck plötzlich, wenn ein Schlauch vom Aquastop rutscht oder platzt, schließt sich das Ventil sofort. Der Nachteil ist, dass bei einem kleinen Leck nicht genug Wasser austritt, um den Druck stark genug zu verändern. Das System funktioniert deshalb nicht bei kleinen Lecks.
Das System kann so konstruiert sein, dass das austretende Wasser in einem doppelwandigen Schlauch nach oben zum Aquastop-Kasten fließt, um den Mechanismus auszulösen, der den Zulauf verschließt. Um den Aquastop zurückzusetzen, können die verschiedenen Systeme z.B. mit einem Druckknopf ausgestattet sein.
Aquastop mit Zählwerk
Im Aquastop-Gehäuse befindet sich ein Absperrventil mit einem Zählwerk. Dieser Zähler kann auf eine bestimmte Wassermenge eingestellt werden. Wird die Menge überschritten, schaltet das Ventil um. Stoppt der Wasserfluss vollständig, weil das Wasch- oder Reinigungsprogramm beendet ist, stellt sich das Zählwerk automatisch auf Null zurück. Kleine Leckagen, bei denen über einen längeren Zeitraum Wasser austritt, werden erkannt und das System schließt die Wasserzufuhr.
Chemisch-mechanisches Wasserstopp-System
Es gibt ein weiteres System, das mechanisch, jedoch nicht ausschließlich mechanisch funktioniert. Es benötigt einen doppelwandigen Schlauch. Der Zwischenraum zwischen den beiden Schläuchen ist mit einem Mittel gefüllt, das sich bei Kontakt mit Wasser extrem ausdehnt. Bereits bei kleinen Leckagen schwillt der Zwischenraum so stark an, dass kein Wasser durch den inneren Schlauch fließen kann. Wurde das System ausgelöst, ist ein neuer Schlauch erforderlich.
Elektrische und elektronische Aquastop-Systeme
Bei elektrischen Aquastop-Systemen wird oft von Sensoren gesprochen. Das ist jedoch nicht ganz korrekt. Elektrische Systeme benötigen eine auslösende Mechanik. Sensoren werden jedoch elektronisch angesteuert. Die Verwendung des Wortes Sensor bei elektrischen Aquastop-Systemen bezieht sich deshalb auf mechanische Auslöser.
Druckdose und Luftfalle
Bei einer Geschirrspülmaschine kann das die Luftfalle oder eine Druckdose am Wasserzulaufventil sein. Dieser Bereich ist jedoch mit anderen Bauteilen verbunden, zum Beispiel mit der Wassertasche der Spülmaschine, die eine Luftfalle oder eine Druckdose auslösen kann. Wird das Ventil ausgelöst, sperrt es den Zulauf im Aquastop-Gehäuse direkt am Wasseranschluss.
Schwimmer und Auffangwannen
Andere Systeme verwenden eine Bodenwanne, die mit einem Schwimmer verbunden ist. Steigt der Schwimmer auf, wird das Ventil elektrisch geschlossen. Der Zwischenraum zum Außenrohr enthält nicht nur die elektrische Leitung. Er kann auch zu einer speziellen Wanne führen. Platzt der eigentliche Wasserschlauch, läuft das Wasser, das vor dem Schließen des Ventils austreten konnte, in diesen Zwischenraum und wird sofort abgepumpt.
Zurücksetzen des Aquastops
Bei einigen Geräten sollte sich der Druck normalisieren, sobald ein neuer Aquastop-Schlauch montiert wird. Bei Druckdosen kann es notwendig sein, in die Dose zu blasen, um den Unterdruck zu beseitigen. Bei schwimmergesteuerten Systemen muss darauf geachtet werden, dass die Auffangwanne nicht mit Wasser gefüllt ist, es sei denn, es wird automatisch abgepumpt.
Elektronische Systeme
Elektronische Aquastop-Systeme sind Sensoren, die erkennen, wenn Feuchtigkeitssensoren im Bodenbereich Nässe oder Feuchtigkeit registrieren. Mit einem elektronischen Aquastop kann der gesamte Geschirrspüler im Notfall abgeschaltet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Gerät erneut zu starten:
- ein Reset der Spülmaschine
- Aus- und Einschalten
- Netzstecker ziehen
Reparaturmöglichkeiten
Bei einigen Aquastop-Systemen reicht es aus, den Zulaufschlauch durch ein anderes mechanisches Aquastop-System zu ersetzen. Dazu gehören unter anderem elektrische Systeme mit Schwimmer. Die Programmsteuerung muss nicht, wie bei einem elektronischen Aquastop, einbezogen werden. Findet der Geschirrspüler das Ventil des Aquastops nicht, wird die Notabschaltung ausgelöst.
Feststellen, ob der Aquastop defekt ist
Um festzustellen, ob der Aquastop defekt ist, muss der sogenannte Eimertest durchgeführt werden. Schrauben Sie den Zulaufschlauch von der Waschmaschine oder vom Geschirrspüler ab. Das abgeschraubte Ende wird in einen Eimer gehalten und das Absperrventil aufgedreht. Messen Sie dann, wie viel Wasser in einer bestimmten Zeit einläuft. Kommt nur sehr wenig oder gar kein Wasser, wurde der Aquastop ausgelöst oder ist defekt.