Ursachen für aufsteigende Feuchtigkeit an Innenwänden
Aufsteigende Feuchtigkeit an Innenwänden ist ein häufiges Problem, das durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann. Eine der Hauptursachen ist die unzureichende Abdichtung von Bauwerken gegen Feuchtigkeit. Hier sind die häufigsten Gründe:
- Fehlende oder beschädigte Horizontalabdichtung: Bei älteren Gebäuden fehlt oft eine Horizontalsperre oder diese ist durch Alterung und Umwelteinflüsse wie Salze oder Feuchtigkeit beschädigt. Dadurch kann Wasser aus dem Erdreich durch die Kapillaren im Mauerwerk nach oben gesogen werden.
- Poröse Baumaterialien: Baustoffe wie Ziegel oder Naturstein verfügen über feine Kapillarpore, die Wasser saugen und weiterleiten können. Diese kapillare Saugwirkung ist bei porösen Materialien besonders stark ausgeprägt.
- Nasses Erdreich: Hohe Grundwasserstände oder Staunässe können das Problem verschärfen, da das Wasser durch den direkten Kontakt leichter in das Mauerwerk eindringen kann.
- Marode oder fehlende Abdichtung der Bodenplatte: Bei einigen Gebäuden führt eine undichte Bodenplatte dazu, dass Feuchtigkeit durch den direkten Kontakt mit dem Erdreich aufsteigt und sich im Mauerwerk ausbreitet.
Diese Ursachen können die Problematik der aufsteigenden Feuchtigkeit verstärken. Es ist wichtig, die genaue Ursache zu ermitteln, um gezielte Sanierungsmaßnahmen ergreifen zu können. Berücksichtigen Sie die Bauweise und das Alter Ihres Gebäudes, um effektive Lösungen einzusetzen.
Lösungsansätze gegen aufsteigende Feuchtigkeit
Um aufsteigende Feuchtigkeit wirksam zu bekämpfen, sollten spezifische Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden. Hier sind einige bewährte Methoden:
1. Nachträgliches Einsetzen einer Horizontalsperre: Ist die existierende Horizontalsperre defekt oder fehlt sie, kann durch zwei grundlegende Verfahren eine neue Sperre eingebaut werden:
Mechanische Methoden: Mauersägeverfahren, bei dem ein horizontaler Schnitt ins Mauerwerk gesägt und dieser mit einer wasserundurchlässigen Schicht gefüllt wird, wie beispielsweise Edelstahlblechen.
Chemische Methoden: Injektionsverfahren, bei dem Bohrlöcher in das Mauerwerk gesetzt und eine wasserabweisende Flüssigkeit hineingepresst wird, die zu einer dichten Barriere aushärtet.
2. Vertikale Abdichtung: Diese Maßnahme ergänzt die Horizontalsperre und schützt die Wände vor seitlich eindringender Feuchtigkeit:
Außenabdichtung: Die Außenseite der Kellerwände wird freigelegt und mit einer wasserabweisenden Schicht, wie Bitumen, versehen.
Innenabdichtung: Die Innenwände werden mit speziellen Dichtungsmaterialien behandelt. Diese Methode ist meist weniger aufwendig, kann jedoch das Raumklima beeinflussen.
3. Sanierung der Bodenplatte: Ist die Bodenplatte als Ursache für die aufsteigende Feuchtigkeit identifiziert, wird sie durch das Einspritzen einer Dichtungsmasse unter die Platte abgedichtet, was als Schleierinjektion bezeichnet wird.
4. Optimierung von Lüftung und Heizung: Falsches Lüften und Heizen können das Problem verschlimmern. Achten Sie daher auf regelmäßiges und korrektes Lüften und überwachen Sie die Luftfeuchtigkeit im Innenraum, um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden. Die Luftfeuchtigkeit sollte idealerweise bei etwa 50 % liegen.
Mit diesen Maßnahmen können Sie effektiv gegen aufsteigende Feuchtigkeit vorgehen und Ihr Gebäude langfristig schützen. Es ist wichtig, die Maßnahmen sorgfältig und fachkundig auszuführen, um dauerhaften Erfolg zu gewährleisten.
Sanierungsmaßnahmen richtig angehen
Wenn Sie Anzeichen von aufsteigender Feuchtigkeit an Ihren Innenwänden beobachten, wie feuchte Stellen, Salzausblühungen oder Schimmel, ist schnelles Handeln erforderlich. Folgende Schritte helfen Ihnen bei der effektiven Sanierung:
1. Ursachenbestimmung: Lassen Sie den Feuchtegehalt der betroffenen Wände durch professionelle Messmethoden ermitteln, um die exakte Ursache zu identifizieren. Dies hilft, die richtigen Sanierungsmaßnahmen zu planen.
2. Fachgerechte Beratung: Konsultieren Sie eine erfahrene Fachkraft oder Bausachverständigen, um den spezifischen Sanierungsbedarf zu bestimmen und geeignete Verfahren zu empfehlen. Achten Sie darauf, qualifizierte Betriebe aus Ihrer Region zu wählen, um schnelle Unterstützung zu gewährleisten.
3. Auswahl des Sanierungsverfahrens: Entscheiden Sie sich für die geeignetsten Sanierungsmethoden, je nach der exakten Ursache:
Fehlende oder beschädigte Horizontalsperre: Mechanische oder chemische Verfahren könnten in Frage kommen.
Fehlerhafte Bodenplattenabdichtung: Fachkräfte wenden oft Methoden wie die Schleierinjektion an.
4. Feuchtigkeit aus Mauerwerk entfernen: Trocknungsgeräte sind essentiell, um die Feuchtigkeit langfristig zu entziehen.
5. Sanierung und Abdichtung: Sobald das Mauerwerk getrocknet ist, führen Sie die empfohlenen Abdichtungsmaßnahmen durch, zum Beispiel die Erneuerung der Horizontalsperre oder vertikale Abdichtungen.
6. Langfristige Maßnahmen: Passen Sie Lüftungs- und Heizgewohnheiten an und überwachen Sie regelmäßig die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen, um zukünftiger Feuchtigkeitsbildung vorzubeugen.
Durch sorgfältige Planung und fachkundige Ausführung der Sanierungsarbeiten sichern Sie sich langfristigen Schutz vor wiederkehrender Feuchtigkeit und weiteren Gebäudeschäden.