Welche Ursachen hat Feuchtigkeit in der Wand?
Um dauerhafte Feuchtigkeit einer Wand in den Griff zu bekommen, ist die Ursachenfahndung unumgänglich. Mit einer schnellen, einmaligen Wandaustrocknung ist es leider nicht getan. Um das Problem aus der Welt zu schaffen, muss also erkannt werden, woher die Feuchtigkeit kommt. Die häufigsten Ursachen sind folgende:
- Undichtigkeiten in der Bausubstanz
- fehlende Horizontalsperre
- Wasserrohrbruch
- unzureichendes Lüften und Heizen
Was kann man gegen Wandfeuchtigkeit durch Undichtigkeit tun?
Das muss immer anhand der detektierten Ursache entschieden werden. Wenn Sie Undichtigkeiten in der Bausubstanz identifiziert haben, müssen Sie diese beseitigen. Das ist in der Regel mit aufwändigeren Sanierungsarbeiten verbunden. Um fehlende oder fehlerhaft eingebaute Abdichtungen nachzurüsten oder zu reparieren, muss nämlich oft in die Bausubstanz eingegriffen werden. Für die Nachrüstung einer Horizontalsperre, die sehr wichtig gegen aufsteigende Bodenfeuchte ist, kann am einfachsten das Chromstahlblechverfahren angewandt werden. Wände werden nachträglich am unkompliziertesten mit Sanierputz oder Dichtschlämmen abgedichtet.
Was tut man gegen Wandfeuchtigkeit durch Wasserrohrbruch?
Wenn ein Wasserrohrbruch die Wandfeuchtigkeit verursacht hat, muss dieser lokalisiert und die Leitung repariert werden. Für die Leckortung gibt es verschiedene Methoden: etwa die Temperaturdifferenzmethode, die Hochfrequenzmethode, die Spürgastechnik, die Videoendoskopie oder die elektroakustische Ortung. Diese Methoden erfordern allerdings alle professionelle Gerätschaften und Erfahrung. Erste Eingrenzungen können Sie mittels handelsüblicher Wandfeuchtigkeitsmessgeräte und natürlich anhand optischer Anzeichen vollziehen. Die Reparatur des Rohrlecks obliegt natürlich wieder Fachleuten.
Wie trocknet man feuchte Wände?
Vor jeder Ursachenbeseitigung müssen durchfeuchtete Wände trotzdem noch getrocknet werden. Hierfür muss, wie bei allen Trocknungsvorgängen, vor allem zweierlei erzeugt werden:
- Wärme
- Luftaustausch
Beides kann man entweder durch verstärktes Heizen und Lüften oder mithilfe professioneller Bautrocknungsgeräte erzeugen. Wegen der besseren Effektivität ist aber letzteres zu empfehlen. Bei den Bautrocknungsgeräten werden vor allem Kondens- und Adsorptionstrockner eingesetzt, die feuchte Raumluft ansaugen und nach draußen leiten. Zusätzliches Heizen und Ventilation beschleunigt die Verdunstung der Feuchtigkeit in der Wand.
Wie wird der Feuchtigkeitsentzug besonders effektiv?
Für zusätzliche Wärme und Luftbewegung können Heizstrahler und Ventilatoren sorgen. Feuchte Wände gezielt beheizen kann man zum Beispiel mit Infrarot- oder Dunkelstrahlern. Diese bestrahlen sie mit kurzwelligem Licht und heizen sie dadurch vor allem tiefschichtig auf. So lässt sich den Wänden Feuchtigkeit entziehen. Damit die ausgedünstete Feuchtigkeit aber auch abtransportiert werden kann, ist eine zusätzliche Luftbewegung besonders wichtig. Ventilatoren sind eine Lösung, mit Heizgebläsen können die Erwärmung der Wand und der Abzug gelöster Feuchtigkeit mit der Luft gleichzeitig erreicht werden.
Welche Leistung braucht man für die Wandtrocknung?
Das hängt von der Raumgröße und dem Wanddurchfeuchtungsgrad ab. Die Leistung eines Bautrockners oder einer Infrarotheizung sollte weder zu gering, noch zu hoch sein, damit es weder zu lange dauert, noch die Bausubstanz Schaden nimmt. Ein passendes Gerät sollte für die sanierungsbezogene Wandtrocknung ausgelegt sein – die passende Raumgröße wird vom Hersteller in der Regel angegeben.