Feuchtigkeit einschließen birgt immer Risiken
In Bodennähe entstehen oft die größten Probleme für den Feuchtigkeitshaushalt des Gebäudes. Der Fassadenputz berührt hier die Perimeterdämmung. An diesem neuralgischen Punkt stellt sich die Frage, ob der eigentlich diffusionsoffene Putz luft- und wasserdicht versiegelt werden muss. Feuchtigkeit und Nässe müssen vom Mauerwerk abgehalten und gleichzeitig ein Aufsteigen im Mauerwerk berücksichtigt werden.
Klassisches Beispiel für die Schwierigkeit ist ein Sperrputz m Keller. Er versiegelt die Kellerwand von innen und die im Mauerwerk vorhandene Feuchtigkeit kann nicht mehr an den Innenwänden verdunsten. Wenn der Außenputz des Hauses im Sockelbereich ebenfalls luft- und wasserdicht abgedichtet wird, sucht sich die Feuchtigkeit neue Wege.
Aufbau und Übergang der Putzflächen
Zusätzlich zum Feuchtigkeitshaushalt des Gebäudes muss die durchgängige Dämmung ohne Wärmebrückenbildung berücksichtigt werden. In den meisten Fällen wird ein Sockelputz angebracht, der ein Wärmeverbundsystem unterstützt. Der Aufbau und Übergang gestaltet sich in mehreren Schritten:
- Wandputz stößt an die Höhe des Sockelputzes auf etwa fünfzig Zentimeter über dem Boden
- Der Sockelputz verbindet den Wandputz mit der Perimeterdämmung
- Die Perimeterdämmung aus Bitumen oder anderem dichten Dämmstoff verschließt das Mauerwerk
- Am Übergang der Putze von Wand zu Sockel muss eine ineinander ragende Verschränkung zum Abdichten erfolgen
Sanierputze als Rettung
Bei unklaren bauphysikalischen und thermischen Situationen und Verhältnissen kann das Auftragen eines Sanierputzes auch im Außenbereich eine Lösung sein. In Form eines Opferputzes nimmt er die Feuchtigkeit auf und entlastet das Mauerwerk. Ein Sanierputz muss allerdings etwa alle fünf Jahre erneuert werden.
Um im Mauerwerk aufsteigende Feuchtigkeit bei beidseitiger Versiegelung durch Abdichten mit Außen- und Innenputz zu unterbinden, sind Sperrbarrieren wie Injektionen oder Wassersperren im Mauerwerk erforderlich.