Was Sie beim Auftragen von Außenputz auf Ziegelmauerwerk beachten sollten
Bevor Sie den Außenputz auf Ziegelmauerwerk auftragen, gibt es eine Reihe von Aspekten, die Sie im Auge behalten sollten, um ein langlebiges und ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen:
Putzgrund Prüfung
Der Putzgrund muss staubfrei, sauber und trocken sein. Oberflächliche Feuchtigkeit sollte vollständig abtrocknen, was je nach Wetterlage einige Tage dauern kann. Überprüfen Sie die Fugen des Mauerwerks. Lagerfugen müssen vollfugig vermörtelt sein und Stoßfugen sollten geschlossen oder kleiner als 5 mm sein.
Wahl des Putzsystems
Das Putzsystem muss mechanisch und bauphysikalisch auf den Putzgrund abgestimmt sein. Für wärmedämmendes Ziegelmauerwerk sind Leichtputze nach DIN 18550-4 oder Wärmedämmputzsysteme geeignet. Die mittlere Dicke des Unterputzes sollte mindestens 15 mm betragen, während die Gesamtdicke des Putzsystems (Unter- und Oberputz) mindestens 20 mm betragen sollte.
Temperatur und Witterung
Während der Verarbeitung und Trocknung sollte die Umgebungstemperatur mindestens 5°C betragen. Vermeiden Sie Arbeiten bei Frostgefahr oder starkem Wind.
Spezielle Vorkehrungen bei Materialwechsel
Wenn unterschiedliche Materialien im Putzuntergrund vorhanden sind, sind besondere Maßnahmen notwendig, um Rissbildung zu vermeiden. Dies betrifft insbesondere den Übergang von Ziegelmauerwerk zu Beton oder anderen Baustoffen.
Einsatz von Armierungsputz
Bei stark beanspruchten Flächen oder bei feinkörnigen Oberputzen ist die Verwendung eines Armierungsputzes mit Gewebeeinlage ratsam, um die Rissbildung zu verhindern und die Zugfestigkeit zu erhöhen.
Werkzeuge und Materialien
Halten Sie alle notwendigen Werkzeuge bereit, wie Putzkelle, Wasserwaage, Quast und gegebenenfalls eine Spritzvorrichtung. Planen Sie den Einsatz von Eckschienen und Putzschienen für eine präzise Ausführung. Diese sollten alle 50 cm angebracht werden.
Vorbereitung des Putzgrundes
Eine sorgfältige Vorbereitung des Putzgrundes ist essenziell für ein langlebiges und ästhetisch ansprechendes Putzsystem. Beachten Sie daher die folgenden Schritte:
Reinigung des Ziegelmauerwerks
Entfernen Sie sorgfältig alle losen Teile, Staub und Schmutz von der gesamten Ziegeloberfläche. Gröbere Verunreinigungen wie Mörtelstückchen sollten abgekratzt, feiner Schmutz mit einer Bürste entfernt werden.
Sicherstellen der Tragfähigkeit
Überprüfen Sie das Mauerwerk auf seine Tragfähigkeit. Der Untergrund muss trocken und frei von Verunreinigungen sein, um eine gute Haftung des Putzes zu gewährleisten.
Umgang mit stark saugenden Untergründen
Bei stark saugenden Ziegeln, wie Porenbeton oder Kalksandstein, empfiehlt es sich, eine spezielle Grundierung aufzutragen, um ein zu schnelles Austrocknen des Putzes zu vermeiden. Eine Aufbrennsperre kann hier nützlich sein.
Behandlung von weniger saugenden Untergründen
Bei schwach saugenden Untergründen, wie zum Beispiel bei besonders glatten Ziegelflächen, sollten Sie einen Spritzbewurf aus Zementmörtel oder eine Zementhaftbrücke anwenden, um die Haftung des Putzes zu verbessern.
Abschlussprüfungen
Stellen Sie sicher, dass alle Fugen im Mauerwerk vollfugig vermörtelt sind und Fehlstellen mit Mauermörtel geschlossen wurden. Dies vermeidet Schwachstellen, die später zu Rissen führen könnten.
Die Wahl des richtigen Putzsystems
Für Ziegelmauerwerk ist die Wahl des richtigen Putzsystems entscheidend, um die baulichen und wärmedämmenden Eigenschaften optimal zu unterstützen und einen langlebigen Schutz zu gewährleisten:
Mechanische und bauphysikalische Eigenschaften
Das Putzsystem sollte auf den Putzgrund abgestimmt sein. Ziegelmauerwerk erfordert spezielle Putzmörtel, die diese Anforderungen erfüllen. Hier sind Leichtputze oder Wärmedämmputzsysteme besonders zu empfehlen.
Festigkeit und E-Modul
Leichtputze sind vor allem für Ziegelmauerwerk mit niedriger Rohdichte geeignet. Sie zeichnen sich durch eine geringe Trockenrohdichte und ein minimiertes E-Modul aus, wodurch Spannungen im Putz minimiert und Risse vermieden werden. Die Druckfestigkeit sollte ≤ 5,0 N/mm² betragen.
Wärmedämmputze
Wärmedämmputze bieten nicht nur Schutz vor Witterungseinflüssen, sondern verbessern auch die energetische Effizienz des Gebäudes. Sie sind nach DIN 18550-3 oder mit spezifischer Zulassung für wärmedämmendes Ziegelmauerwerk geeignet.
Unter- und Oberputz
Ein Putzsystem besteht in der Regel aus mehreren Schichten. Der Unterputz sorgt für eine gute Haftung und gleicht Unebenheiten aus, während der Oberputz das Mauerwerk vor äußeren Einflüssen schützt und die ästhetische Gestaltung übernimmt. Die Gesamtdicke von Unter- und Oberputz sollte mindestens 20 mm betragen.
Einlagiger wasserabweisender Putz
Für Ziegelmauerwerk mit höherer Rohdichte kann auch ein einlagiger wasserabweisender Putz verwendet werden. Dieser sollte eine mittlere Dicke von mindestens 15 mm haben und den Anforderungen der DIN 18550 entsprechen.
Berücksichtigung der Witterungsbedingungen
Achten Sie bei der Auswahl und Anwendung des Putzsystems auch auf die Witterungsbedingungen. Der Putzgrund muss trocken, sauber und frei von Verunreinigungen sein. Zudem sollte die Verarbeitungstemperatur mindestens 5°C betragen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Auftragen des Putzes
Das Auftragen des Putzes auf Ziegelmauerwerk erfolgt in mehreren sorgfältig ausgeführten Schritten, um eine dauerhafte und ästhetisch einwandfreie Fassadenbeschichtung zu gewährleisten:
Vorbereitung der Werkzeuge und Materialien
Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Werkzeuge und Materialien bereitstehen. Dies schließt Putzkelle, Wasserwaage, Quast, Spritzvorrichtung, Eckschienen, Putzschienen und den entsprechenden Mörtel ein.
Unterputz Auftragen
Der Unterputz bildet die Basis und sorgt für eine gute Haftung sowie einen Ausgleich von Unebenheiten. Tragen Sie zunächst einen Spritzbewurf aus, um die Haftung auf glatten oder schwach saugenden Untergründen zu verbessern. Der Unterputz sollte gleichmäßig aufgetragen und glatt gestrichen werden. Beachten Sie dabei eine mittlere Dicke von mindestens 15 mm. Lassen Sie den Unterputz ausreichend trocknen und halten Sie die vom Hersteller vorgegebene Standzeit ein.
Aufbringen des Armierungsputzes (bei Bedarf)
Bei stark beanspruchten Flächen oder Übergängen zwischen unterschiedlichen Baumaterialien kann ein Armierungsputz mit Gewebeeinlage notwendig sein. Verwenden Sie ein kunststoffummanteltes Glasfasergewebe für zusätzliche Zugfestigkeit und Rissprävention. Tragen Sie den Armierungsmörtel in einer Dicke von ca. 5 mm auf und betten Sie das Gewebe sorgfältig ein.
Oberputz Auftragen
Nach der Aushärtung des Unterputzes folgt der Oberputz, der sowohl Schutz bietet als auch ästhetische Ansprüche erfüllt. Tragen Sie den Oberputz möglichst gleichmäßig auf den getrockneten Unterputz auf. Die mittlere Dicke sollte dabei so angepasst werden, dass die Gesamtdicke von Unter- und Oberputz mindestens 20 mm beträgt. Gestalten Sie die Oberfläche nach Wunsch, indem Sie unterschiedliche Techniken und Werkzeuge anwenden, um die gewünschte Struktur zu erzielen.
Egalisationsanstrich (optional)
Um farbliche Differenzen des Oberputzes auszugleichen, können Sie einen Egalisationsanstrich verwenden. Dieser sorgt für eine gleichmäßige Farbgebung und erhöht die Witterungsbeständigkeit.
Besondere Maßnahmen
Um Ihren Außenputz auf Ziegelmauerwerk effizient und langlebig zu gestalten, sind einige spezifische Maßnahmen erforderlich:
Homogener Untergrund
Ein homogener Putzgrund ist ideal für ein beständiges Putzsystem. Verwenden Sie spezielle Ziegel-Fertigteile wie Eckelemente, Rollladenkästen oder Stürze aus Ziegel, um Materialwechsel im Untergrund zu minimieren und die Bildung von Schwachstellen zu verhindern.
Feuchtigkeitsschutz
Achten Sie darauf, das Ziegelmauerwerk vor übermäßiger Feuchtigkeit zu schützen. Eine Plane kann hier gute Dienste leisten, insbesondere während der Aufmauerung oder bei unvorhergesehenen Witterungsänderungen. Dies hilft, zeitintensive Trocknungsphasen zu vermeiden und sorgt dafür, dass der Putz gut haftet.
Verstärkung durch Armierung
In Bereichen, die hoher Belastung ausgesetzt sind, oder bei Verwendung von feinkörnigen Oberputzen, sollten Sie eine Armierungsputzschicht mit Gewebeeinlage einplanen. Dies erhöht die Zugfestigkeit des Putzes und sorgt dafür, dass entstehende Spannungen abgefangen werden. Eine Schichtdicke von ca. 5 mm für den Armierungsmörtel ist empfehlenswert.
Umgang mit Wärmebrücken
Bei der Integration von außen liegenden Wärmedämmplatten, um Wärmebrücken zu minimieren, ist eine Putzbewehrung unerlässlich. Diese Bewehrung hilft dabei, die Verformungsunterschiede der verschiedenen Materialien auszugleichen und beugt Rissen vor.
Anpassung an spezifische Belastungen
Dunkle Putzoberflächen können durch stärkere Erwärmung hohen hygrothermischen Belastungen ausgesetzt sein. In solchen Fällen kann ein zusätzlicher Armierungsputz notwendig sein, um die Verformungen aus Temperatur- und Feuchteeinflüssen zu minimieren.
Diese detaillierten Maßnahmen helfen Ihnen, den Außenputz auf Ihrem Ziegelmauerwerk sowohl funktional als auch ästhetisch einwandfrei zu gestalten. Beachten Sie stets die spezifischen Hinweise der Produkthersteller, um optimale Ergebnisse zu erzielen.