Armierungsputz und seine Funktion
Armierungsputz ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Bauprojekte im Außenbereich. Er besteht aus einem Mörtel mit eingebettetem Armierungsgewebe, oft aus kunststoffummanteltem Glasfasergewebe, und bietet mehrere Vorteile:
1. Erhöhte Stabilität und Rissbeständigkeit:
Das Armierungsgewebe nimmt Spannungskräfte auf, die durch Temperaturschwankungen oder mechanische Belastungen entstehen können. Dies reduziert Risse im Oberputz und verlängert die Lebensdauer der Putzschicht.
2. Witterungsschutz:
Die robuste Struktur von Armierungsputz macht ihn widerstandsfähig gegen extreme Wetterbedingungen wie Feuchtigkeit und Frost, was besonders für Außenfassaden wichtig ist.
3. Verstärkung kritischer Bereiche:
An gefährdeten Stellen wie Kanten und Ecken von Fenster- und Türöffnungen sorgt das Armierungsgewebe für zusätzliche Stabilität und reduziert Abnutzungserscheinungen.
4. Optimierte Haftung:
Armierungsputz schafft eine gleichmäßige und haftfähige Oberfläche für den Oberputz und sorgt so für eine zuverlässige Basis.
Die typische Dicke des Armierungsputzes liegt zwischen 4 und 5 mm, was ausreicht, um die mechanischen und thermischen Anforderungen zu erfüllen, ohne das System zu belasten. Beachten Sie die Herstellerangaben zur genauen Zusammensetzung und Verarbeitung.
Anwendung von Armierungsputz
Armierungsputz findet vielfältige Anwendungen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich:
1. Unterputz in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS):
Als Unterputz auf Dämmstoffunterlagen wie Polystyrolplatten oder Mineralwolle bietet er eine stabile Basis für den Oberputz und schützt das System vor mechanischen Belastungen und Witterungseinflüssen.
2. Innenwanddämmung:
Er wird verwendet, um Mineraldämmplatten zu beschichten, was eine ebene und diffusionsfähige Fläche für weitere Bearbeitungen schafft.
3. Verstärkung wärmedämmender Baustoffe:
Bei Materialien wie Porenbeton oder Leichtziegel stabilisiert Armierungsputz die Struktur und verhindert Rissbildungen.
4. Verputzte Wandheizungen:
Armierungsputz integriert Heizregister stabil und sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine rissfreie Oberfläche.
5. Kantenschutz:
Insbesondere bei Fenster- und Türöffnungen schützt er Kanten vor Schäden und erhöht die Langlebigkeit.
6. Verankerung von Putzprofilen:
Armierungsputz erleichtert die stabile Befestigung von Putzprofilen an Kanten und Übergängen.
7. Renovierung und Sanierung:
Bei der Sanierung von Fassaden oder Innenwänden überbrückt er Risse und verstärkt die Struktur.
Beachten Sie bei der Anwendung die Verarbeitungshinweise des Herstellers, um die optimale Leistung des Armierungsputzes sicherzustellen.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Verarbeitung von Armierungsputz
Um Armierungsputz sicher und effizient zu verarbeiten, folgen Sie diesen Schritten:
1. Vorbereitung des Untergrunds:
Reinigen Sie den Untergrund gründlich von Staub, Schmutz und losen Teilen. Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche trocken ist.
2. Mörtel anmischen:
Rühren Sie den Armierungsmörtel gemäß den Herstellerangaben an. Verwenden Sie dafür einen sauberen Mörtelkübel und sauberes Wasser. Ein Rührwerk hilft, eine einheitliche Konsistenz zu erreichen.
3. Erste Schicht Mörtel auftragen:
Tragen Sie eine dünne Schicht Armierungsmörtel mit einer Zahnkelle (10 mm Zahnung) auf den Untergrund auf und beachten Sie eine Schichtdicke von etwa 3-4 mm.
4. Einlegen des Armierungsgewebes:
Schneiden Sie das Gewebe passend zu und legen Sie es in die feuchte Mörtelschicht. Drücken Sie es mit der glatten Seite der Kelle fest. An Stoßstellen sollten die Bahnen um ca. 10 cm überlappen.
5. Zweite Schicht Mörtel auftragen:
Tragen Sie unmittelbar eine zweite Schicht Mörtel auf, wiederum in etwa 3-4 mm Dicke, und stellen Sie sicher, dass das Gewebe vollständig bedeckt ist.
6. Glätten der Oberfläche:
Ziehen Sie die Oberfläche mit einem Flächenspachtel oder einer Kartätsche glatt ab, um eine gleichmäßige Struktur zu erzielen.
7. Trocknungszeit beachten:
Lassen Sie den Armierungsputz vollständig trocknen. Je nach Produkt, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit kann dies mehrere Tage dauern. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, starken Wind und Feuchtigkeit während der Trocknung.
Nach der vollständigen Trocknung können Sie mit den dekorativen Putzarbeiten oder dem Auftragen des Oberputzes fortfahren. Achten Sie stets auf die Herstellerhinweise zur Material- und Anwendungstemperatur, um optimale Ergebnisse zu erzielen.