Welche Arten der Badentlüftung ohne Ventilator gibt es?
Es gibt im Wesentlichen zwei Arten der Badentlüftung ohne Ventilator:
- manuelle Lüftung
- freie Lüftung
Was versteht man unter der manuellen Lüftung?
Unter der manuellen Lüftung versteht man im Prinzip nichts anderes als die klassische Fensterlüftung. Sie wird deshalb als „manuell“ bezeichnet, weil sie nicht nutzerunabhängig funktioniert. Es braucht Hände, um für die Belüftung zu sorgen.
Beim Stoßlüften strömt in kurzer Zeit viel Frischluft ins Badezimmer ein, die hohe Schadstoff- und Feuchtelasten schnell ausgleichen kann.
Übrigens findet die Fensterlüftung auch statt, wenn die Fenster auf kipp stehen. In der Heizperiode ist diese Variante jedoch nicht zu empfehlen.
Warum sollte das Badfenster im Winter nicht auf kipp stehen?
Im Winter sollte das Badfenster nicht auf kipp stehen, da dies mit einem enormen Heizwärmeverlust einhergehen und den Energieverbrauch in die Höhe treiben würde. Zudem könnten dabei die Laibungen der Fenster auskühlen, was möglicherweise kondensierenden Wasserdampf und Schimmelbildung zur Folge hätte.
Was versteht man unter einer freien Lüftung?
Der Begriff ‚freie Lüftung‘ fasst verschiedene Maßnahmen zusammen, die den erforderlichen Luftaustausch in Innenräumen ohne eine Lüftungsanlage mit Ventilator sicherstellen. Hier die wichtigsten Varianten im Überblick:
- Schachtlüftung
- Dachaufsatzlüftung
- Fugenlüftung
Hinweis: Genau genommen handelt es sich auch bei der manuellen Fensterlüftung um eine freie Lüftung.
Wie funktioniert die Schachtlüftung?
Die Schachtlüftung setzt sich hauptsächlich aus folgenden Komponenten zusammen:
- Schacht: verbindet das Bad mit der Außenluft über dem Dach
- Außenluftdurchlässe oder Fensterfalzlüfter: lassen über die Fassade Außenluft einströmen
Im Schacht herrscht eine Druckdifferenz: Die warme Luft im Bad hat einen höheren Druck als die kühle Außenluft über dem Dach. Zum Ausgleich steigt Erstere nach oben auf. Dabei ensteht im Bad ein Unterdruck. Dieser lässt über die Öffnungen in der Fassade Frischluft nachströmen.
Hinweis: Die Schachtlüftung findet vor allem in fensterlosen Räumen Anwendung.
Wie funktioniert die Dachaufsatzlüftung?
Für die Dachaufsatzlüftung werden an der obersten Stelle des Daches sogenannte Dachreiter installiert. Dies sind schlanke Türme oder Figuren, die den Innenraum mit der Außenluft verbinden. Temperatur- und Dichteunterschiede sorgen für einen natürlichen Auftrieb, der Frischluft über Öffnungen in der Fassade ansaugt. Das Grundprinzip ist also wie bei der Schachtlüftung.
Hinweis: Die Dachaufsatzlüftung ist in Wohngebäuden eher unüblich. Sie kommt hauptsächlich in der Industrie zum Einsatz.
Wie funktioniert die Fugenlüftung?
Bei der Fugenlüftung strömt frische Außenluft durch Fugen oder Risse im Baukörper sowie undichte Fenster und Türen in den Raum. Da die Lüftungsintensität stark von den Wind- und Wetterverhältnissen abhängig ist, lässt sie sich nicht regulieren – störende Zugerscheinungen und hohe Heizkosten können die Folge sein.
Hinweis: Die Fugenlüftung findet man heute nur noch in unsanierten Altbauten.