Balkon auf Stelzen oder ohne?
Die Wahl zwischen einem Balkon auf Stelzen und einem freitragenden Balkon hängt stark von Ihren individuellen Bedürfnissen und baulichen Gegebenheiten ab. Beide Bauarten haben spezifische Vorteile und Herausforderungen.
Freitragender Balkon (ohne Stelzen)
Ein freitragender Balkon, oft als Kragarmbalkon bezeichnet, wird direkt an der Fassade verankert und kommt ohne sichtbare Stützen aus. Diese Art des Balkons hat eine elegante Optik, da keine Stützen den Raum darunter beeinträchtigen.
Vorteile:
- Ästhetik: Die stützenfreie Konstruktion bietet eine moderne und elegante Optik.
- Platzgewinn: Da keine Stützen am Boden benötigt werden, bleibt der Platz darunter frei.
- Gestaltungsfreiheit: Keine sichtbaren Unterstützungselemente ermöglichen eine flexible Gestaltung.
Nachteile:
- Kosten: Diese Bauweise ist teurer aufgrund der notwendigen statischen Prüfungen und speziellen Verankerungen.
- Komplexität: Eine gründliche Prüfung der Gebäudesubstanz ist erforderlich, besonders bei Altbauten.
- Wärmebrücken: Um Wärmebrücken zu vermeiden, müssen spezielle Wärmedämmelemente eingesetzt werden.
Balkon auf Stelzen
Ein Balkon auf Stelzen wird durch vertikale Stützen getragen, die im Boden verankert sind. Diese Bauweise bietet Flexibilität und eignet sich sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude.
Vorteile:
- Flexibilität: Kann an verschiedene Höhen und Untergründe angepasst werden.
- Kosten: In vielen Fällen kostengünstiger und leichter zu installieren als freitragende Balkone.
- Stabilität: Weniger aufwendige Eingriffe in die Gebäudesubstanz erforderlich.
Nachteile:
- Ästhetik: Die sichtbaren Stützen können den Gesamteindruck des Gebäudes beeinträchtigen.
- Bodennutzung: Die Stützen nehmen Platz am Boden ein.
Anbaubalkon
Ein Anbaubalkon ist eine eigenständige Konstruktion, die nachträglich an das Gebäude angebracht wird und ebenfalls durch Stützen gestützt wird. Diese Variante ist besonders nützlich bei Bestandsgebäuden.
Vorteile:
- Nachrüstmöglichkeit: Ideal für bestehende Gebäude, da sie nachträglich installiert werden können.
- Unabhängigkeit: Die Stabilität hängt weniger von der Gebäudesubstanz ab.
- Einfache Installation: Weniger aufwendiger Eingriff in die Bausubstanz als bei freitragenden Balkonen.
Nachteile:
- Ästhetik: Oft nicht so ansprechend wie freitragende Balkone.
- Platzbedarf: Die Stützen nehmen Bodenfläche in Anspruch.
Freitragender Balkon (Kragarmbalkon)
Ein freitragender Balkon wird ohne sichtbare Stützen konstruiert und direkt an der Hauswand befestigt. Diese Balkonvariante eignet sich für moderne Gebäude und bietet maximalen Platzgewinn am Boden.
Konstruktion und Installation
Der Balkon wird über stabile Trägersysteme oder Konsolen montiert, die an der Gebäudedecke verankert sind. Diese Befestigung erfordert die Planung durch einen Statiker. Zusätzlich werden spezielle Wärmedämmelemente verwendet, um Wärmebrücken zu vermeiden und die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhalten.
Geeignete Anwendungen
Freitragende Balkone sind vorteilhaft in Situationen, wo am Boden keine Stützen gesetzt werden können, beispielsweise über Einfahrten oder Gehwegen. Sie sind sowohl für Neubauten als auch für nachträgliche Anbauten geeignet, letztere erfordern jedoch eine gründliche Prüfung der Gebäudeschubstanz.
Balkontiefe und Materialwahl
Je nach Gebäudesubstanz sind unterschiedliche Balkontiefen möglich:
- Neubauten: Balkontiefen bis zu 3 Metern und mehr.
- Altbauten: Häufig Balkontiefen bis maximal 2 Metern.
Langlebige und witterungsbeständige Materialien wie feuerverzinkter Stahl und Glas werden häufig verwendet, was zur Langlebigkeit und geringen Wartung beiträgt.
Balkon auf Stelzen (mit Stützen)
Ein Balkon auf Stelzen bietet eine praktische und kosteneffiziente Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum im Freien zu schaffen. Diese Bauweise ist besonders flexibel und kann sich an unterschiedliche Höhen und Gegebenheiten des Untergrunds anpassen.
Vorteile:
- Stabilität und Tragfähigkeit: Die Hauptlast wird auf die Stützen übertragen, wodurch die Gebäudewand weniger belastet wird.
- Anpassungsfähigkeit: Kann je nach Bedarf in verschiedenen Höhen und Terrains installiert werden.
- Kosteneffizienz: Diese Balkone sind in der Regel kostengünstiger und kommen meist ohne aufwendige statische Prüfungen aus.
Nachteile:
- Ästhetische Einschränkungen: Die sichtbaren Stützen können den ästhetischen Gesamteindruck beeinträchtigen.
- Platzbedarf: Die Stützen nehmen Platz am Boden ein.
Montage:
- Verankerung der Stützen: Die Stützen werden im Boden verankert, um eine stabile Basis für den Balkon zu schaffen.
- Aufbau der Balkonfläche: Die Balkonfläche wird auf den verankerten Stützen montiert.
- Sicherheit und Stabilität: Durch die Stützen wird die Last des Balkons gleichmäßig verteilt.
Anwendungsbereiche:
Balkone auf Stelzen sind besonders geeignet für nachträgliche Installationen, Grundstücke mit unebenem Gelände und Gebäude, die keine umfangreichen baulichen Veränderungen erlauben.
Anbaubalkon (mit Stützen)
Ein Anbaubalkon ermöglicht es, vorhandene Gebäude nachträglich um einen Balkon zu erweitern, ohne wesentliche Eingriffe in die Gebäudestruktur vornehmen zu müssen. Diese Art von Balkon wird durch Stützen getragen und zusätzlich an der Fassade verankert.
Vorgehensweise:
- Vorbereitung und Planung: Ein Statiker prüft die Tragfähigkeit der Gebäudewand und des Fundaments.
- Bodenverankerung: Die Stützen werden in stabile Betonfundamente eingelassen.
- Montage: Die Balkonfläche wird vorgefertigt und vor Ort montiert.
Vorteile:
- Nachträglicher Einbau: Ideal für Bestandsgebäude, da sie ohne große Umbaumaßnahmen integriert werden können.
- Flexibilität in der Gestaltung: Größere Balkontiefen sind realisierbar.
- Kostenersparnis: Günstiger als freitragende Varianten.
Materialwahl und Individualisierung:
- Materialien: Aluminium, Holz oder eine Kombination aus beiden Materialien.
- Bodenbeläge: Betonplatten, Aluminium oder Feinsteinzeug.
- Geländeroptionen: Eine Vielzahl an Geländertypen steht zur Auswahl.
Anwendungsgebiete:
Anbaubalkone eignen sich besonders gut für ältere Gebäude, bei denen die Fassadenstabilität eine große Rolle spielt, und für Grundstücke mit unebenem Gelände.
Stelzlager für die Terrassenkonstruktion auf dem Balkon
Stelzlager bieten eine praktische Lösung zur Verlegung von Terrassenplatten oder Dielen auf Ihrem Balkon. Diese Bauweise ermöglicht eine einfache Installation und verhindert Frostschäden durch die offene Fugenstruktur.
Vorgehensweise:
- Platzierung der Stelzlager: Die Stelzlager werden auf dem vorbereiteten Balkonuntergrund ausgelegt.
- Höhenjustierung: Stelzlager sind höhenverstellbar und ermöglichen einen exakten Niveauausgleich.
- Verlegung der Platten: Die Terrassenplatten oder Dielen werden direkt auf den Stelzlagern verlegt.
Vorteile von Stelzlagern:
- Einfache Installation: Keine Spezialwerkzeuge erforderlich.
- Höhenverstellbarkeit: Ermöglicht einfachen Ausgleich von Höhenunterschieden.
- Frostsicherheit: Wasser fließt problemlos ab, wodurch Frostschäden vermieden werden.
- Stauraum: Unter den Platten entsteht ein Hohlraum, ideal zum Verstecken von Kabeln oder Rohren.
Nachteile von Stelzlagern:
- Trittschall: Der Hohlraum kann zu hohlen Geräuschen beim Begehen führen, Trittschalldämmungen können Abhilfe schaffen.
- Notwendige Planungsarbeit: Eine genaue Planung der Verlegepunkte ist erforderlich.
- Fester Untergrund notwendig: Ein ebener und tragfähiger Untergrund ist notwendig.
Planung und Kosten:
Die Anzahl der benötigten Stelzlager hängt von der Größe der Terrassenplatten ab. Stelzlager sind eine preiswerte Verlegeoption und ab etwa 3 Euro pro Stück erhältlich.
Mit Stelzlagern gestalten Sie Ihren Balkonboden effizient und langlebig. Achten Sie darauf, den Untergrund gut vorzubereiten und planen Sie die Verlegeposition der Stelzlager sorgfältig, um optimale Stabilität und Haltbarkeit zu gewährleisten.