Der jeweilige Unterbau ist von der Balkonkonstruktion abhängig
Der Unterbau des Balkons ist nichts anderes als die Bodenplatte des Balkons. Unabhängig, welche Balkonart nun gegeben ist, der Unterbau ist immer mehrschichtig, ist also ein Verbundaufbau. Die verschiedenen Unterbauten lassen sich auch nach der jeweiligen Balkonkonstruktion unterscheiden:
- Kragplatte (auskragender Balkon)
- Vorsatzbalkon
- Anbaubalkon
- Loggia
Unterbau der Loggia
Die Ausnahme stellt die Balkon-Loggia dar. Deren Unterbau entspricht in der Regel dem der Betonzwischendecke der Gebäudeetage, auf der auch die Loggia ist. Denn die Loggia ist ein Balkon, der innerhalb des Gebäudegrundrisses besteht.
Unterbau bei Vorsatz- oder Anbaubalkon
Bei Vorsatz- und Anbaubalkonen handelt es sich jeweils um einen Balkon zum Anbauen. Damit besteht zunächst keine direkte Verbindung zur Fassade. An dieser werden die Balkone lediglich befestigt oder verankert.
Damit bestehen die Unterbauten dieser Balkone meist vollständig aus Holz, Metall oder einer Kombination daraus:
- Metallrahmen
- Querstreben aus Metall
- darauf Lagerbalken aus Holz
- darauf der Holzboden
Unterbau bei Kragplatte (Betonplatte)
Die Kragplatte dagegen stellt eine Betonplatte dar, die aus der Fassade auskragt. Mit Moniereisen und bei neueren Balkonen zur thermischen Entkopplung mit Isokorb werden die Betonplatten mit der Betondecke der jeweiligen Etage verbunden.
Thermische Eigenschaften der Kragplatte
Schon das Vorhandensein einer thermischen Entkopplung von der Fassade bedeutet, dass bei der Kragplatte unterschiedliche Eigenschaften und Einflüsse zu berücksichtigen sind. So wirkt die Kragplatte buchstäblich wie eine Kühlrippe an einem Kühlkörper. Wie die Kühlrippe entzieht sie dem Körperinneren (in diesem Fall das gebäude) die Wärme und leitet sie ab.
Aufbau der eigentlichen Balkonbetonplatte (Kragplatte)
Das ist aber in unseren Breiten ein unerwünschter Effekt, weil das natürlich Heizenergie kosten. Daher sind moderne Balkone mit einem sogenannten Isokorb ausgestattet. Dieser entkoppelt die Betoninnendecke von der Betonplatte des Balkons. Die Betonplatte ist nun aber noch ungeschützt.
Auf den Beton kommt nach einer Trenn- eine Schutzschicht
In exponierter Lage an der Fassade wirken aber die Witterungsverhältnisse massiv auf die Kragplatte ein. Daher wird die Betonplatte mit einer Schutzschicht versehen, die zudem ein Gefälle aufweist. Das ist Balkonestrich oder Gefälleestrich. Weil jedoch beide Baustoffe (Beton und Estrich) unterschiedlich auf thermische Beinflussungen (Kälte, Hitze) reagieren, muss die Estrichplatte gleitend gebaut werden.
Der Estrich erhält ein Gefälle zur Entwässerung
Daher wird zwischen Betonplatte und Estrich eine Trenn- oder Gleitschicht installiert. In der Regel eine abdichtende Kunststofffolie. Das Gefälle des Estrichs beträgt zwischen mindestens 1,5 und maximal 2 Prozent, um eine optimale Entwässerung der Balkonbodenplatte zu gewährleisten. Nun ist die Estrichschicht eine Schutzschicht für den Beton, aber gleichzeitig selbst schützenswert.
Der weitere Unterbau ab Estrich: Fliesen
Daher kann nun unterschiedlich vorgegangen werden. Auf den Estrich kommt ein Dichtanstrich, darauf werden Fliesen verlegt. Das Gefälle wird von der Fliesenfläche beibehalten, die Entwässerung erfolgt also oberflächlich. Das ist nicht optimal, denn Fugenmörtel wird ausgespült. Daher gibt es eine weitere Art des Untergrundaufbaus.
Der weitere Unterbau ab Estrich: Drainmatte und lose Plattenverlegung
Demnach wird nun ebenfalls eine Dichtschicht auf dem Estrich verlegt. Diese ist aber gleichzeitig eine Drainagematte. Auf diese Drainmatte werden nun Punktlager verteilt (Stelzlager oder Mörtellager). Auf diese Lager werden nun Platten lose verlegt. Gleichzeitig können die Lager nivelliert werden. Stelzlager sind in der Höhe verstellbar, bei Mörtellagern wird der Kunststofflagerring unterschiedlich hoch mit erdfeuchtem Mörtel gefüllt.
Prinzip der Entwässerung
Um die Kragplatte erfolgt vor dem Verlegen der Platten eine Montage einer Balkoneinfassung. Diese Einrahmung ist ebenfalls wasserdurchlässig, darunter kann dann umlaufen eine Regenrinne installiert werden. Zwischen den lose verlegten Bodenplatten läuft nun das Wasser auf die Drainmatte und gelangt von hier in die Regenrinne.