Keller zuschütten: Diese Möglichkeiten gibt es
Zwar wird der Keller tatsächlich in seltenen Fällen zugeschüttet – der Fachmann spricht hier von „Verfüllen“. Dazu eignet sich nahezu jedes Material, das selbstfließend in den Keller eingebracht werden kann und sicher auch kleine Hohlräume verschließt. Dies sind besonders:
- zerkleinerter Bauschutt von vorangegangenen Arbeiten am Haus,
- bei sehr kleinen Räumen Magerbeton,
- spezielle Massen zur Verfüllung von Hohlräumen, auch Dämmer genannt,
- selbstverdichtender Schaumbeton.
Ist es sinnvoll, den Keller zuzuschütten?
Was in der Praxis geht, ist allerdings nicht immer sinnvoll. Meistens soll der Keller aus folgenden Gründen zugeschüttet werden:
- Der Keller wird nicht benötigt.
- Der Keller ist feucht und aufsteigende Feuchtigkeit zieht bis ins Erdgeschoss.
- Die Träger der Kellerdecke besitzen nicht mehr ausreichend Tragfähigkeit.
Leider löst das Zuschütten des Kellers keines der oben genannten Probleme zuverlässig, egal, welches Material dabei verwendet wird. Denn wenn der Keller lediglich nicht benötigt wird, zerstören Sie mit der Verfüllung den Wert des Bauwerks. Ist er feucht, wird das Wasser nach der Verfüllung des Kellers in besonderem Maße auch hoch bis ins Gebäude ziehen. Das Problem verstärkt sich in diesem Fall also noch. Sind die Deckenträger marode, müssten diese vor dem Verfüllen ohnehin ausgetauscht werden.
Zusätzlich können weitere Probleme durch das Zuschütten des Kellers entstehen. So könnten Sie überwinternde Fledermäuse mit verschütten, was empfindliche Geldstrafen nach sich ziehen kann. Noch schlimmer aber ist, dass der Baugrund stark durch das zusätzliche Gewicht belastet wird und sich eventuell senken könnte. Zudem ist der spätere Abriss des Hauses deutlich erschwert.
Diese Alternativen gibt es zum Zuschütten
Sie sollten daher lieber andere Lösungen für Ihr Problem suchen. Wird der Keller lediglich nicht genutzt, so lassen Sie ihn doch einfach ungenutzt. Achten Sie auf ausreichende Lüftung und Wartung – so kann er jederzeit reaktiviert werden. Gegen aufsteigende Feuchtigkeit hilft eine Horizontalsperre oder eine Vertikalabdichtung. Eine marode Decke kann mit Pfeilern abgestützt werden.