Zusammensetzung von Beton
Beton ist ein ungemein vielfältiger Verbundbaustoff. Hergestellt wird er aus Zement (Bindemittel), Wasser (zum chemischen Abbinden) und Gesteinskörnung (Zuschlag). Darüber hinaus kann er Betonzusatzmittel und Betonzusatzstoffe enthalten. Diese sollen die Verarbeitungsmöglichkeiten positiv beeinflussen oder Betoneigenschaften fokussieren. Außerdem wird auch nach der Herstellung des Betons unterschieden:
- selbst angerührter oder gemischter Beton (Behelfs- oder Baustellenbeton)
- selbst angerührter oder auf der Baustelle in der Mischanlage hergestellter Beton (Baustellenbeton)
- im Betonwerk hergestellter und dann gelieferter Beton (Transportbeton)
- vor Ort verarbeiteter Beton (Ortbeton)
- im Werk hergestellte und dann gelieferte Betonteile (Fertigbetonteile)
Unterscheidung von grundsätzlichen Betonarten
Während Baustellenbeton Behelfsbeton oder auch ansonsten jede andere Betonart hoher Qualitätsklassen sein kann, ist Behelfsbeton ausschließlich Beton der unteren Druckfestigkeitsklassen. Entsprechend darf dieser Beton nicht für tragende Teile oder als Spannbeton mit entsprechenden statischen Anforderungen verwendet werden. Zwar können auch Heimwerker durchaus hochwertigen Beton herstellen, aber die Regel ist einfacher Behelfsbeton. Der wird für unterschiedliche Anwendungen hergestellt:
- Estrichböden
- Betonfundamente (Punkt. Streifen- und Plattenfundamente)
- Beton in Formen gießen (beispielsweise Tritt- oder Wegplatten aus Beton, Figuren und Bordüren)
- Beton für die Rasenkante
- Beton reparieren und sanieren (Saniermörtel oder Sanierbeton)
Die Möglichkeiten sind natürlich noch ein Vielfaches ausgedehnter, so gibt es auch zahlreiche Betone, die nach der Anwendung benannt werden (zum Beispiel Asphalt- oder selbstreinigender Beton). Allerdings wird schon hier klar, dass für die meisten Anwendungen im Heimwerkerbereich tatsächlich Behelfsbeton ausreichend ist. Während bei qualitativ hochwertigem Beton die verschiedenen Inhaltsstoffe auf drei Prozent exakt abgemessen sein müssen, kann für Behelfsbeton auch mit „Augenmaß“ gemessen werden.
Auch bei Behelfsbeton ist der Wasser-Zement-Wert ausgesprochen wichtig
Allerdings sollten Sie nicht den wohl klassischsten aller Fehler machen – nämlich die Konsistenz von beton über zu viel Wasser zu beeinflussen. Das führt unter anderem zu einem verstärkten Bluten des Betons, aber auch Spannungsrisse zeigen sich sehr schnell. Außerdem kann sich der Beton auch eher entmischen. Vielmehr sollten auch Sie sich bei Behelfsbeton einigermaßen nach den Regeln bezüglich des Wasser-Zementwerts (w/z-Wert) richten.
Nie mehr Wasser, als Zement binden kann
Dabei geht es darum, wie viel Wasser von Zement gebunden werden kann. Es sind physikalisch rund 15 Prozent und chemisch circa 25 Prozent Wasser, die Zement binden kann (was aber auch vom verwendeten Zement abhängt). Zu viel Anmachwasser führt zum bereits genannten erhöhten Bluten mit all seinen negativen Folgen, zu wenig Wasser verschlechtert die Druckfestigkeit. Die Konsistenz sollte daher ausschließlich über den Zuschlag bestimmt werden, also mehr oder weniger Sand bzw. Kies.
Füllwerte nach dem w/z-Wert
Stattdessen sollten Sie auch beim manuellen Anrühren von Beton auf einen z/w-Wert von etwa 0,40, also 40 Prozent Wasser auf den Zement kommen. Dazu muss noch die Wassermenge berücksichtigt werden, die vom Sand aufgesaugt wird, was seinerseits von der gegebenen Feuchtigkeit, aber auch den Mengenverhältnissen der verschiedenen Korngrößen abhängt. Auf 10 kg Zement sollten rund 4 Liter Wasser kommen, was für einen 25-kg-Zementsack 10 l Wasser bedeutet. Rühren Sie den Beton selbst an, können Sie ebenfalls unterschiedlich vorgehen:
- manuell auf einem Haufen am Boden
- manuell oder mit einem Quirl (9,68€ bei Amazon*) in einem Mörtelbottich
- mit einem Rührquirl in einem Mörteleimer (geringe Betonmengen)
- mit einer herkömmlichen Betonmischmaschine (Trommelmischer)
- mit einem Zwangsmischer
Einen ausführlichen Überblick zum Beton manuell oder Maschinen mischen sowie zu Fertigbeton und Transportbeton erhalten Sie, wenn Sie dem Link folgen.
Anrühren von Beton sowie das Mischen mit Mischmaschinen oder Quirl
Aufgrund der schlechten Mischeigenschaften gehen Sie bei einem Trommelmischer nicht üblich vor. Auch mit einem Rührquirl an der Bohrmaschine erleichtern Sie sich die Arbeit bei nicht üblicher Vorgehensweise. Die wäre wie folgt: zunächst werden Gesteinskörnung (Zuschlag) und Zement gut gemischt, dann kommt das Wasser.
Mit Quirl oder der Trommelmischmaschine füllen Sie zunächst 2/3 des Anmachwassers ein, dann den Zuschlag und abschließend den Zement. Das Gemisch wird nun drei bis vier Minuten gemischt. Mit dem Zwangsmischer dauert das Mischen noch circa eine Minute. Die Konsistenz des Zements wird dann auf jeden Fall über den Zuschlag eingestellt.
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