Feststellen der Betonkonsistenz
Die Konsistenz eines Betons ist von großer Bedeutung und hat direkten Einfluss auf die Verarbeitbarkeit des Verbundbaustoffs. Die Konsistenz von Beton kann demnach nach zwei Vorgehensweisen festgelegt werden: nach dem Verdichtungs- und dem Ausbreitversuch. Dann kann die Steifigkeit in bis zu 7 Klassen unterteilt werden.
Steifigkeitsklassen mithilfe des Ausbreitversuchs:
- F1: steifer Beton
- F2: plastischer Beton
- F3: weicher Beton
- F4: sehr weicher Beton
- F5: fließfähiger Beton
- F6: sehr fließfähiger Beton
- selbstverdichtender Beton
Steifigkeitsklassen mithilfe des Verdichtungsversuchs:
- C0: sehr steifer Beton
- C1: steifer Beton
- C2: plastischer Beton
- C3: weicher Beton
Welche Versuchsreihen bei welcher Steifigkeit anzuwenden sind
Ab der Konsistenz „C3, weicher Beton“ wird jedoch vorzugsweise der Ausbreitversuch angewandt, da aufgrund der Eigenschaften von weichem Beton die Umsetzung damit zuverlässiger und einfacher ist.
Die Versuche (Ausbreitversuch, Verdichtungsversuch) sind über die europäische Norm EN 12350, die in Deutschland der DIN EN 12350 zuzuordnen ist, einheitlich geregelt. Neben diesen genannten Versuchen können außerdem noch Setzzeit und Setzmaß berücksichtigt werden.
Die Konsistenz nicht über das Anmachwasser beeinflussen
Obwohl die Beeinflussung über die Zugabe von Anmachwasser zunächst logisch erscheint, ist das der falsche Weg. Genau genommen ist das nachträgliche Beimischen von Anmachwasser zum Erreichen besserer Fließeigenschaften bei bereits zuvor gemischtem Transportbeton untersagt.
Hintergrund ist, dass durch die Zugabe von Wasser der Wasser-Zement-Wert (w/z-Wert) beeinflusst wird. Zement kann nämlich nur eine bestimmte Menge an Wasser binden. Dieser Wert darf nicht überschritten werden, da andernfalls entscheidende Eigenschaften wie beispielsweise die Druckfestigkeit massiv verschlechtert werden können.
Erreichen der gewünschten Konsistenz über die Betonrezeptur
Vielmehr kann die Konsistenz von zäh bis fließend über die Gesteinskörnung beeinflusst werden. Auch ein niedrigerer w/z-Wert kann dazu verwendet werden. Darüber hinaus können dem Beton aber auch bestimmte Fließmittel zugesetzt werden, die die gewünschten Festigkeitseigenschaften des Frischbetons einstellen.
Die Steifigkeit wird von unterschiedlichen Faktoren bestimmt
Zunächst ist die Konsistenz aus konstruktiver Sicht von Bedeutung. Bestimmte Vorgaben beim Einbau von Zement hängen von der individuellen Steifigkeit des Betons ab. Darüber hinaus ist aber auch das Verarbeiten vom Beton ausschlaggebend. Um beispielsweise über eine Betonpumpe eingebracht werden zu können, muss die Konsistenz mindestens weich sein.
Selbst mögliche Betonbearbeitungen müssen berücksichtigt werden
Aber selbst die weitere Bearbeitung vom Beton hat Einfluss auf die zuvor gewählte Konsistenz. So gibt es beispielsweise Techniken zum Beton schleifen und polieren, die auch bestimmte Anforderungen an die Steifigkeit beim Einbauen des Betons stellen. Dann sind diese Schleifarbeiten in einer höheren Qualität durchführbar.
Planer vorab informieren, Betoneinbau und Bearbeitung aus einer Hand
Damit muss der Bauplaner bereits vorab wissen, wie genau der Beton später bearbeitet werden soll. Außerdem sollten Betonbauer und betonbearbeitende Arbeiten wie das Schleifen immer von derselben Firma durchgeführt werden. Denn, um auf das Beispiel mit dem Schleifen von Beton zurückzukommen, würde ein Betonbauer in vielen Fällen eine Betonkonsistenz bevorzugen, die das Einbringen vereinfacht, dann aber oft im Gegensatz zu den notwendigen Eigenschaften beim späteren Schleifen steht.