Beton – ein anspruchsvoller Baustoff
Beton verwendeten schon die alten Römer. Wer nun denkt, der graue Kunststein sei nichts wirklich Besonderes, liegt völlig falsch. Außer vielleicht der Farbe haben alte Betonteile nichts mehr mit modernem Beton zu tun. Bei modernem Beton handelt es sich also durchaus um ein echtes High-Tech-Produkt. Je nachdem, welche Anforderungen gestellt werden, muss Beton auch geglättet werden. Zunächst stehen hier zwei unterschiedliche Vorgehensweisen zur Auswahl:
- Beton manuell glätten (Handarbeit)
- Beton maschinell glätten
Glätten und Schleifen von Beton
Das Glätten selbst darf nicht mit dem Beton schleifen oder polieren gleichgesetzt werden. Zwar können Sie einen zuvor geglätteten Beton später auch schleifen und polieren. Doch das Glätten von Beton ist ein völlig eigenständiger und komplexer Bereich, der keinesfalls zu unterschätzen ist.
Bereits bei der Planung wird das Betonglätten berücksichtigt
Schon bei der Planung, also lange Zeit, bevor eine Betonplatte überhaupt hergestellt wird, muss das Glätten von Beton berücksichtigt werden. Die Konsistenz des Betons ist hier ausschlaggebend. Selbst beim maschinellen Glätten von Beton kann es schnell zu ungewollten Auswirkungen kommen. Das gilt besonders dann, wenn Betonbauer und betonglätter zwei voneinander unabhängig von unterschiedlichen Handwerkern oder Betrieben durchgeführte Arbeiten sind.
Risiken, wenn Sie Beton maschinell glätten lassen wollen
Unter „Beton mischen: Betonarten“ beschreiben wir die Eigenschaften von Beton, die sich durch das Mischen ergeben, ausführlich. Das Risiko bei der Durchführung beider Arbeiten durch unterschiedliche Handwerker liegt in der gewünschten Qualität, die beide Betriebe erreichen wollen bzw. müssen. Je höher die Konsistenz (flüssiger) ist, desto besser für den Einbauer. Der Glätter wiederum benötigt eine rasche Rücksteifigkeit (weniger flüssig), die so aber nicht gegeben ist.
Grundsätzliche Voraussetzungen
Außerdem sollte auch der w/z-Wert (Wasser-Zement-Wert) unter 0,50 liegen, wenn Glättbeton verbaut wird. Jedoch hat auch ein niedriger w/z-Wert seine Tücken, die Sie unter dem bereits gesetzten Link zum Betonmischen ausführlich beschrieben bekommen. Auch das sollte weitgehend vermieden werden. Außerdem sollte der Beton unbedingt innerhalb des optimalen Temperaturbereichs eingebaut werden (nicht unter minus 5 Grad Celsius und nicht über plus 30 Grad).
Maschineller Glättbeton – anspruchsvoll und hochwertiger Beton
Außerdem wollen wir Sie darauf hinweisen, dass die hier genannten Informationen für maschinell geglätteten Beton nicht ausreichend sind. Das Herstellen und perfekte, maschinelle Glätten von Glättbeton erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung. Als Bauherr müssen Sie dafür Sorge tragen, dass sich Planer, Betoneinbauer und Betonglätter perfekt aufeinander abstimmen. Einige Glätttechniken erfordern Fließadditive (Betonverflüssiger), die bei anderen Glätttechniken störend sein können. Auch stellt Beton mit Stahlfasern vor Probleme beim Glätten, da sich die Fasern aufstellen können.
Manuelles Glätten und Abreiben von herkömmlichem Beton (Baustellenbeton)
Einige Probleme, die auch bei der professionellen Herstellung von Glättbeton anfallen, gibt es auch beim manuellen Beton einbauen und glätten, wie es in der Regel mit Baustellen- oder Behelfsbeton durchgeführt wird, also den Mitteln, die ein Heimwerker zum Beton gießen und glätten zur Verfügung hat. Dazu gehören die nachfolgenden Eigenschaften:
- Stärke der Betonplatte
- Schichten (Bewehrung, Betonschichten in unterschiedlicher Konsistenz)
- Porosität des Betons
- durch die Verarbeitung und Additive entstandene Schichten (es können sich obenliegende Unterschichten bilden, auch Elefantenhaut genannt)
Schichtaufbau des Betons
Je nach Anforderung müssen mehrere Schichten Beton eingebaut werden, wenn das Glätten bestmöglich gelingen soll und gleichzeitig die Kosten gering gehalten werden sollen. Der Aufbau eines solchen Betonbodens könnte folgendermaßen aussehen (darunter gegebenenfalls auch verdichteter Kies usw.):
- Sauberkeitsschicht, 3 bis 4 cm, Zement, Sand, Kies
- darauf Baustahlmatten (noch nass)
- darauf Betonschicht, maximal 5 bis 6 cm (darüber steigt das Risiko von Rissen), Zement, Sand, Kies
- darauf Baustahlmatten (noch nass)
- darauf Deckschicht, maximal 2 bis 3 cm, Zement, Sand (kein Kies oder Körnung in Estrichqualität)
Glätten und Abreiben des Betons
Diese Schicht wird dann mit einem Putzbrett weiter verdichtet, geglättet und abgerieben. Ziel ist hier nicht nur das Glätten selbst, auch etwaige Poren in der oberen Betonschicht werden so geschlossen. Aus den USA kommend finden hier auch sogenannte Float-Kellen immer größer werdende Verbreitung. Im Gegensatz zu herkömmlich dünnen und flexiblen Glättkellen sind diese stark und nicht biegsam.
Immer wieder mit Zement pudern und Beton anschließend nass halten
Damit können Sie noch besser verdichten und abziehen. Während des Glättens wird die oberste Schicht dann immer wieder mit Zement „gepudert“. So wird sichergestellt, dass sich alle Poren schließen, außerdem wird die Betonoberfläche ausgesprochen hart und kann nicht reißen. Während der nachfolgenden Tage muss der Beton dann immer gewässert werden. Allerdings nicht so viel, dass er ausschwämmt.
Baustellen- oder Behelfsbeton ist nach grober Rezeptur manuell hergestellter, herkömmlicher Beton (Rührquirl, Mischmaschine, Mischung 1 Teil X, 2 Teile Y usw.).