Das Zustandekommen der Betonqualität
Die Vielseitig von Beton ist enorm. Schon eine erste Unterscheidung kann zwischen leicht-, Normal- und Schwerbeton gemacht werden. Zahlreiche Attribute können über die Betonrezeptur exakt eingestellt werden, allen voraus die Druckfestigkeit. Die Druckfestigkeit ist damit eine maßgebliche Qualitätseigenschaft. Doch die Betonqualität hängt von wesentlich mehr Faktoren ab:
- Betonrezeptur
- dem Mischen des Betons
- dem Verdichten vom Beton nach dem Einbringen
- der Nachbehandlung vom Beton
Selbst das Verwenden eines bestimmten Mischers keine Qualitätsgarantie
Damit ist die Herstellung von spezifischen Betonteilen sogar sehr anspruchsvoll, weil eben so viele Faktoren eine bedeutende Rolle spielen. Selbst beim Mischen vom Beton lassen sich nicht zwingend pauschale Aussagen zur Qualität treffen. Noch nicht einmal die Verwendung eines bestimmten Betonmischers muss die Qualität des Betons gewährleisten. Auch hier hängt viel von der exakten Durchführung ab. So stehen verschiedene Maschinen und Techniken zur Auswahl, Beton zu mischen:
- manuell (mit der Hand mischen)
- manuell (mit Bohrmaschine (52,00€ bei Amazon*) und Quirl mischen)
- Trommelmischmaschine (herkömmliche Betonmischmaschinen, sehr weit auch unter Heimwerkern verbreitet)
- Zwangsmischer
- Betonmischwerke (fest und ortsgebunden)
Betonwerk und Betonmischanlagen
Die zuverlässigste Qualität liefern noch Betonmischanlagen von Betonwerken (Transportbeton) sowie auf Baustellen montierte Mischanlagen (Ort- oder Baustellenbeton). Mit Zwangsmischern können Sie, ausgestattet mit dem entsprechenden Fachwissen und vorzugsweise ebenso viel Erfahrung, ebenfalls nahezu jede Betonsorte herstellen.
Trommelmischmaschinen
Doch bereits mit Trommelmischmaschinen sind die Mischergebnisse beim Beton nicht mehr unbedingt zufriedenstellend. Im Prinzip können Sie mit gewöhnlichen Trommelmischmaschinen nur noch Beton der unteren Festigkeitsklassen anmischen. Das Problem liegt in der schlechten Vermischung der einzelnen Inhaltsstoffe durch das Arbeitsprinzip von Trommelmischern.
Das Erreichen der gewünschten Qualität purer Zufall
Von Universitäten geleitete Untersuchungen haben ergeben, dass das Zustandekommen einer höheren Betonfestigkeit (beabsichtigt, versteht sich) absolut nicht gewährleistet werden kann. Das Risiko, dass die gewünschte Druckfestigkeitsklasse des Betons nur durch Zufall erreicht werden kann, ist überproportional hoch. Es ist also eher davon auszugehen, dass Sie genau die Betonqualität, die Sie wünschen, nicht „treffen“ werden.
Auch das Mischen unterscheidet sich
Zuviel Material bleibt an der Trommelwand hängen, außerdem sind die Mischwerke in der Trommel zu aufgebaut, dass der Beton nicht wirklich dreidimensional gemischt werden kann. Schon die Reihenfolge, in der Sie die einzelnen Inhaltsstoffe beimengen, weicht von der Standardprozedur ab. Sie müssen erst 2/3 des Anmachwasser einfüllen, damit keine anderen Inhaltsstoffe (Zement, Gesteinskörnung) an der Trommelwand kleben bleiben und so Kiesnester bilden.
Zwangsmischer auch für hohe Festigkeitsklassen
Hier spielen Zwangsmischer ihren großen Vorteil aus. Allerdings gibt es auch hier wieder unterschiedliche Techniken, die angewandt werden. Dennoch können Sie mit herkömmlichen Zwangsmischern auch hochfeste Betonarten herstellen – vorausgesetzt, Sie mischen die Inhaltsstoffe im exakten Verhältnis und auch in der erforderlichen Reihenfolge. Beim Zwangsmischer kommen erst Zement und Gesteinskörnung (Zuschlag), dann erst das Wasser. Das Wasser sollten Sie zudem über Eimer einfüllen, da Sie nur so exakte Mengen bestimmen können.
Manuelles Betonmischen für Behelfsbeton
Die einfachste Herstellung ist natürlich das manuelle Betonmischen. Sie können den beton entweder am Boden auf einem Haufen, in einem Mörtelbottich, einem Mörteleimer oder sogar in der Schubkarre anmachen. Hier ist ebenfalls dieselbe Reihenfolge wie beim Zwangsmischer vorgesehen. Ersten werden Gesteinskörnung und Zement gut miteinander vermischt, abschließend kommt das Wasser. Die Qualität, die Sie so erreichen, ist aber definitiv nur Beton der unteren Druckfestigkeitsklassen, also Behelfsbeton.
Transport- oder Fertigbeton, oft alternativlos und günstiger
Hochwertigen Beton können Sie also bei den angesprochenen Mischtechniken und Maschinen nur mit Zwangsmischern erreichen. Der Nachteil ist jedoch, dass Sie dazu ein Fahrzeug mit Nebenantriebbenötigen (Zapfwelle). Also einen Traktor, ein Baustellenfahrzeug oder einen Stapler mit Nebenantrieb. Aber auch der Zwangsmischer kommt irgendwann an seine Grenzen. Spätestens ab einer Betonmenge von 5 Kubikmetern lohnt mit großer Wahrscheinlichkeit der Einsatz von Transportbeton (Fertigbeton). Es kommt hier eigentlich nur noch darauf an, wie günstig Sie die einzelnen Inhaltsstoffe zum Selbermischen kaufen konnten.
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