Beton – der instabile, aber dennoch widerstandsfähige Baustoff
Beton birgt einige Widersprüche in sich. So ist er so beliebt beim Bauen, weil er ausgesprochen widerstandsfähig und langlebig ist. Andererseits gilt Beton aber als instabiler Baustoff, der schnell chemisch oder auch auf mechanischen Einfluss reagiert. Also müssen zum Schutz von Beton regelmäßig entsprechende Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehört beispielsweise das Versiegeln oder Imprägnieren von Beton.
Verschiedene Ursachen für Betonschädigungen
Aber bereits beim Beton herstellen kann es zu späteren Problemen kommen. Stimmt das Mischungsverhältnis vom Beton nicht, kann die Konsistenz beispielsweise zu steif sein. Steifer Beton lässt sich aber nie sicher in Verschalungen mit eingelegten Stahlarmierungen verarbeiten. Das Risiko, dass hier Luft dauerhaft eingeschlossen wird und auch nicht durch Verdichten zu entfernen ist, führt zu einer hohen Wahrscheinlichkeit von eingeschlossener Luft.
Besonders stahlbewehrter Beton ist gefährdet
Damit ist der Stahl nicht optimal ummantelt und die Oxidation kann einsetzen. Auch bestimmte chemische Eigenschaften von beton können dazu führen, dass das Rosten der Armierung nicht wie beabsichtigt verzögert werden kann. Dann platzen oft Betonteile heraus. Aber auch zu nasser Beton führt oft zu frühzeitigem Sanierungsbedarf. Gerade Baustellen- oder Behelfsbeton, also grob per Faustregel gemischter Beton (eine Schaufel Zement auf zwei Schaufeln Sand, dazu Wasser nach Gefühl) wird von vielen Heimwerkern falsch angemacht.
Häufig Fehler bei der Betonzubereitung führen zum Reparaturbedarf
Beim Verarbeiten von Beton besteht der weitverbreitete Irrglaube, dass mit mehr Wasser die Konsistenz positiv beeinflusst werden könnte. Allerdings ist Zement nichts anderes als ein Kleber. Und wie jeder Kleber verschlechtert sich auch bei Zement bzw. Zementleim (Wasser mit Zement) die Festigkeit nachteilig, wenn zu viel Wasser enthalten ist. Das Wasser kann nicht chemisch und physikalisch vom Zement gebunden werden, sobald dieser gesättigt ist (Wasser-Zement-Wert).
Äußere und Witterungseinflüsse
Das Wasser muss dann über sich bildende Kapillarporen entweichen, der Beton blutet. Wird der noch frische Beton nicht sachgemäß verdichtet, ist der Baustoff verhältnismäßig stark offenporig. Hier kann später auch Wasser sehr leicht eindringen und bei Frost den Beton sprengen. Ebenso kann Feuchtigkeit in Betonmauern steigen. Bei Wasser aus dem Erdreich sind oft Salze enthalten, die den Beton zerstören. Sie sehen, es gibt also zahllose Möglichkeiten, wie beton zerstört werden kann:
- durch falsche Mischung
- durch falsche Verarbeitung
- durch mangelnden oder nicht regelmäßig durchgeführten Schutz
- durch nicht beeinflussbare äußere Einwirkungen (mechanisch, chemisch usw.)
Schädigungsursache unbedingt vor der Instandsetzung beheben
Bevor Sie Ihren Beton also reparieren oder sanieren, müssen Sie diese Ursache unbedingt identifizieren und unschädlich machen. Andernfalls sind Ihre Reparaturbemühungen vergeblich, da der Schaden genauso schnell wieder da ist wie zuvor. Das wäre also nur ein notdürftiges Flicken vom Betonteil. Das Reparieren von Beton besteht also aus unterschiedlichen Teilbereichen:
- Identifizieren und Beheben der Ursache für die Schädigung
- Vorbereiten der Betonoberfläche zum Reparieren
- Reparieren der Betonoberfläche
- Schutzmaßnahmen ergreifen, um den sanierten bzw. reparierten Beton langfristig zu schützen
Beton reparieren: Ursache beseitigen und Betonteil vorbereiten
Nachdem Sie die Ursache gefunden haben und beseitigen konnten, muss der schadhafte Beton vorbereitet werden. Neben der Betonoberfläche muss auch eine eventuell vorhandene Armierung entrostet und gereinigt werden. Beide Materialien (Beton und Armierung) können in vielen Fällen perfekt durch Sandstrahlen gereinigt werden.
Beton-Haftgrund und Stahlrostschutz
Auf den Beton muss dann ein Haftgrund (21,25 € bei Amazon*) oder eine Haftbrücke aufgetragen werden. Bezüglich der Weiterverarbeitung befolgen Sie die Herstellervorgaben. Den Armierungsstahl können Sie ebenfalls mit einem Rostschutzmittel behandeln, das für solchen Armierungs- oder Bewehrungsstahl geeignet ist.
Reparieren von Beton mit Sanierbeton oder Saniermörtel
Nun wird Sanierungs- oder Reparaturmörtel bzw. Beton verwendet. Je nach Anforderungen können Sie auch hier unterschiedliche Produkte auswählen. Müssen Sie ein großvolumiges Betonteil so ersetzen, bauen Sie den Beton schichtweise wieder auf. Keine der Schichten sollte stärker als 3 bis 4 cm sein. Noch bevor der Sanierbeton aushärtet, wird bereits die nächste Schicht aufgetragen, bis der Schaden vollständig behoben ist.
Reparierten Beton langfristig schützen
Nun müssen Sie noch die Trockenzeit vom Beton bzw. die Zeit zum Aushärten abwarten. Das sind in der Regel bis zu 28 Tage unter herkömmlichen Voraussetzungen. Dann werden die entsprechenden Schutzmaßnahmen durchgeführt, also beispielsweise das Versiegeln oder anderweitiges Beschichten vom Beton.
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