Fliesen direkt auf Beton verlegen
Normalerweise werden Fliesen auf Estrich verlegt. Es ist aber auch möglich, Fliesen direkt auf einen Betonboden zu verlegen.
Fliesen können auf einem Betonboden verlegt werden, wenn dieser vollständig ausgehärtet ist. Bei Betonuntergründen dauert es relativ lange, bis die erforderliche Restfeuchte erreicht ist.
Übliche Betonböden benötigen in der Regel ca. 6 Monate, bis eine Restfeuchte von 2% erreicht ist. Vorher ist das Verlegen von Fliesen mit handelsüblichen Fliesenklebern nicht möglich. Durch das Schwinden des Betons entstehen sonst Spannungen zwischen Beton und Fliesenbelag, die zum Bruch der Fliesen führen können.
Früheres Verlegen
Es gibt spezielle Fliesenmörtel, die auch mit höheren Restfeuchten zurechtkommen. Dadurch wird auch ein früheres Verlegen möglich. Was im Einzelfall geeignet ist, kann am besten eine erfahrene Fachkraft beurteilen.
Ein Verlegen ist dann nach ca. 3 – 4 Monaten möglich, wenn der Fliesenmörtel die auftretenden Spannungen aufnehmen kann.
Vorbereitung des Betonuntergrundes
Vor dem Verlegen der Fliesen sind folgende Vorarbeiten wichtig:
- Entfernen aller Oberflächenverschmutzungen
- Entfernen aller Betonbestandteile, die die Haftung beeinträchtigen können (durch Schleifen)
- Entfernen von Schalölresten (falls vorhanden) mit geeigneten Mitteln
- Grundieren des Betons für eine gleichmäßige Saugfähigkeit
- Schließen von Rissen und Fugen mit geeigneten Mitteln (Gießharz)
- Ausgleichen von Unebenheiten
Schleifen des Betonbodens
Beim Schleifen des Betonbodens werden nicht nur kleine Unebenheiten ausgeglichen, sondern auch Schmutzreste oder Materialien entfernt, die verhindern, dass der Fliesenkleber an allen Stellen eine ausreichende Haftung findet.
Ausgleichen des Betonbodens
Insbesondere bei der Verwendung von großformatigen Bodenfliesen darf der Betonboden keinerlei Unebenheiten aufweisen. Er muss dann besonders sorgfältig ausgeglichen und frei von allen Unregelmäßigkeiten sein.
Ein Ausgleichen mit Fließspachtel oder Nivelliermasse ist möglich, wenn die Unebenheiten kleiner als 10 mm sind. Bei größeren Schichtdicken kann es zu Problemen kommen, da die Ausgleichsmasse nicht immer eine gute Verbindung zum Untergrund hat und sich ablösen kann.
Vor dem Verwenden von Fließspachtel oder Nivelliermassen sollte möglichst grundiert werden, um die Haftung der Ausgleichsschicht sicherzustellen.
Passenden Fliesenkleber verwenden
Nicht jeder Fliesenkleber oder -mörtel ist für alle Fliesen geeignet. Je nachdem, welche Art von Fliesen verlegt werden soll, muss der Fliesenkleber passend ausgewählt werden. Unterschiede gibt es vor allem zwischen:
- Steingutfliesen
- Steinzeug- und Feinsteinzeugfliesen
- Spaltplatten
- Zementfliesen
- Naturstein
- Kunststein
Für jede Belagsart gibt es spezielle Fliesenmörtel mit unterschiedlichen Eigenschaften. Bei der Auswahl des richtigen Fliesenmörtels ist eine Beratung durch Fachpersonal sicherlich empfehlenswert.