Welches Ziel verfolgt die Dämmung?
Wenn ein Blechdach nachträglich gedämmt werden soll, stellt sich zuerst die Frage, welches Ziel die Dämmung erfüllen soll. Folgende gängige Möglichkeiten kommen in Betracht:
- Das Blechdach soll eine vorschriftsmäßige und zeitgemäße Wärmedämmung nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) erhalten
- Das Blechdach soll nur ein wenig Wärme besser halten, wie es in temporär genutzten und unbeheizten Räumen wie Gartenhäusern und Werkstätten der Fall ist
- Das Blechdach klappert und/oder ist laut bei Regen und soll eine nachträgliche Schalldämmung bekommen
Dämmungen im Unterbau erforderlich
In fast jedem Fall soll das Blech die obere Deckschicht des Daches bleiben. Daher entfallen alle von oben aufgebrachten Dämmungssysteme, die durchaus möglich sind.
Eine nachträgliche Wärmedämmung tangiert daher fast immer die Unterkonstruktion des Blechdachs. Eine Ausnahme bilden manche Schalldämmungen, die allerdings mehr einer Reparatur gleichen.
Unterbau muss trocken bleiben
Am wichtigsten ist das Vermeiden eines entstehenden Problems mit Kondenswasser. Das lässt sich konstruktionstechnisch fast nur durch hinterlüftete Blechdächer realisieren.
Vereinfacht gesagt kann eine Zwischensparrendämmung nicht einfach durch das „Stopfen“ der Hohlräume nach Aufbringen einer Verkleidung innen entstehen. Das Blech würde das Dämmmaterial versiegeln und Diffusion unmöglich machen. Wenn Kondenswasser auftritt, benässt es die Dämmung und die meisten Werkstoffe verlieren ihre Effizienz, abgesehen von möglicher Fäulnis und Schimmelbildung.
Ein Zwischenraum zur Entlüftung zwischen eingebrachter neuer Dämmschicht und Blechdach ist unverzichtbar. Idealerweise werden zwei Zwischenräume beziehungsweise Luftkanäle aufgebaut, die mit einer Dampfsperre getrennt werden.
Sonderfall Schalldämmung
Bevor eine aufwendige akustische Dämmungsmaßnahme zur Reduzierung von Geräuschen geplant wird, ist das gründliche Kontrollieren der vorhandenen Dachkonstruktion sinnvoll.
Alle Befestigungen und Verbindungen sollten auf Festigkeit geprüft und gegebenenfalls nachgezogen werden. Um Schallbrücken zu unterbinden, lassen sich Manschetten aus Gummi oder Kunststoff an den Befestigungen nachträglich montieren.