Beton ist nicht gleich Beton
Als Faustregel zum Einschätzen, welche Betonhärte gegeben ist, kann die Funktion des Bauteils betrachtet werden. Nicht tragende Innenwände und niedrige Mauern bestehen meist aus weicheren Betonmischungen. Tragender Beton in Fundamenten und Geschossdecken ist sehr hart und oft sogenannter Spannbeton.
Während in weichem Beton mit hohem Zement- und Gipsanteil ohne Schlagbewegungen durch drehendes „Rühren“ gebohrt werden kann, sind Schlagwerke bei harten Betonarten unverzichtbar. Neben der Funktion ist die Leistung der Bohrmaschine ausschlaggebend. Für Beton gleich welcher Art sind Bohrmaschinen unter 1200 Watt selten ausreichend.
Wege der physikalischen Krafteinwirkung
Der Vergleich der Einwirkungsarten des Bohrers auf den Beton erklärt die Effizienz und Machbarkeit. Eine nur rotierende Bohrmaschine verdrängt physikalisch gesehen gebundenen Werkstoff mit einer Art „Bugwelle“ des Bohrers. Der schnelle und ständige Abtransport des anfallenden Bohrstaubs ist eine entscheidende Voraussetzung, nur rotierend durch Beton zu stoßen.
Die Schlagbohrmaschine unterstützt das Vorankommen durch Schläge des gesamten Bohrfutters, in denen der Bohrer starr eingespannt ist. Dieses Schlagen verliert durch „abgehende“ Kräfte Energie in der Bohrerspitze, weshalb Beton bohren mit einer Schlagbohrmaschine eine begrenzte Härtedurchdringung ermöglicht.
Die Funktion des Bohrhammers liegt eine andere Bohrfutterart zugrunde. Der Bohrer ist im Bohrfutter beweglich gelagert und wird durch das Schlagwerk direkt in das Bohrloch „gekloppt“. Nahezu verlustfrei kommt die Kraft der Motorleistung beim Beton bohren mit dem Bohrhammer in der Spitze des Bohrers an. Die Betonverdrängung im Bohrloch wird auf „brutale“ Weise durchgesetzt.
Zwischenspiele auf Stahl
Ein besonderer Fall ist gegeben, wenn beim Bohren auf Stahlbewährungen getroffen wird. Stahl kann nur durch hohe Rotation ohne Schlagbewegungen durchdrungen werden. Entweder wird bei einer Schlagbohrmaschine das Schlagwerk abgeschaltet, bis wieder Beton erreicht wird oder im Falle einer Bohrhammernutzung muss eine andere Maschine die Stahlbohrung übernehmen.