Feuchtigkeit im Bruchsteinkeller – was tun?
Feuchtigkeit im Bruchsteinkeller kann erhebliche Probleme verursachen, daher ist es wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Feuchtigkeit kann durch verschiedene Ursachen entstehen, wie aufsteigende Bodenfeuchtigkeit, seitlich eindringendes Wasser oder schlechte Belüftung. Bevor Sie mit Dämmmaßnahmen oder dem Verputzen beginnen, sollten Sie die Feuchtigkeitsquellen eingehend untersuchen und gezielt bekämpfen.
Prüfen Sie Regenwasser-Leitungen und Dachentwässerungssysteme auf Undichtigkeiten, um sicherzustellen, dass kein Oberflächenwasser in den Keller eindringen kann. Auch die Überprüfung und ggf. Reparatur von Abwasser- und Entwässerungsleitungen um das Gebäude herum kann notwendig sein.
Es kann hilfreich sein, die Außenwände des Kellers freizulegen und abzudichten. Hierbei ist das Anbringen einer Drainage sinnvoll, die Wasser vom Gebäude wegführt. Eine Alternative ist die Innendrainage, falls eine Außendrainage nicht möglich oder zu kostspielig ist.
Eine korrekte Lüftung des Kellers spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Vermeiden Sie es, im Sommer während der warmen Tageszeit zu lüften, da warme, feuchte Luft in den kühlen Keller gelangt und dort zu Kondensation führen kann. Stattdessen sollten Sie kühle, trockene Tage oder die frühen Morgenstunden zum Lüften nutzen.
Wenn durch Feuchtigkeit bereits Schäden entstanden sind, wie Schimmelbefall oder bröckelnder Putz, sollten diese umgehend saniert werden. Dabei kann auch die Verwendung von Sanierputzen hilfreich sein, allerdings sollte dies lediglich als ergänzende Maßnahme betrachtet werden.
Planen Sie regelmäßige Kontrollen des Kellers ein, um mögliche Feuchtigkeitsprobleme schnell zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten, bevor größere Schäden entstehen.
Außendrainage und Abdichtung
Um Ihren Bruchsteinkeller trocken zu halten, sollte die Außenabdichtung in Betracht gezogen werden. Die Kellerwände müssen bis zur Fundamentsohle freigelegt, gereinigt und auf Unebenheiten überprüft werden. Alte Abdichtungen und lose Materialien sind zu entfernen. Anschließend wird ein Bitumenanstrich aufgetragen, der die Basis einer mehrschichtigen Abdichtung bildet. Darauf kommt eine Bitumendickbeschichtung, die robust gegenüber Wasser ist.
Um die ausreichende Ableitung von Oberflächenwasser zu gewährleisten, sollten Drainagerohre rings um das Gebäude verlegt werden. Diese Rohre transportieren das gesammelte Wasser von den Kellerwänden weg. Über der Bitumenabdichtung werden Dämmplatten angebracht, die weiteren Schutz und thermische Isolation bieten. Es folgt das Anlegen einer Noppenbahn, die den Wandkontakt mit Erdreich minimiert und mechanischen Schutz bietet.
Eine Drainageschicht aus grobem Kies sorgt für zusätzliche Sicherung des Wasserabflusses und verhindert das Versickern von Wasser in den unmittelbaren Kellerbereich. Arbeiten in Schritten und mit ausreichender Bauaufsicht minimieren mögliche Risiken. Professionelles Fachpersonal sollte bei Unsicherheiten hinzugezogen werden, um eine nachhaltige und sichere Abdichtung zu gewährleisten.
Innendrainage
Eine Innendrainage bietet eine praktikable Lösung, um Feuchtigkeit im Bruchsteinkeller bei fehlender Außenabdichtung zu kontrollieren. Zunächst wird der alte Putz vollständig entfernt und das Mauerwerk freigelegt, um Risse und Fugen zu versiegeln. Anschließend wird ein speziell für das Innere entwickeltes Drainagesystem installiert.
Verlegen Sie Drainagerohre entlang der Kellerwände, die das Wasser auffangen und in einen Sammelschacht leiten. Um eine optimale Funktion zu gewährleisten, sollten die Rohre rund 20 bis 25 Zentimeter unterhalb der Fundamentoberfläche installiert werden. Eine Kiesschicht über den Rohren sorgt für eine effektive Wasserableitung und verhindert Verstopfungen.
Die Innendrainage erfordert oft weniger Aufwand als die Außendrainage und kann in mehreren Phasen erfolgen, um statische Risiken zu minimieren. Eine umfassende Abdichtung des Kellers in Kombination mit weiteren Maßnahmen wie Dichtschlämmen oder Sanierputzsystemen kann langfristig ein trockenes Raumklima gewährleisten.
Verkieselung (Horizontalsperre)
Um eine effektive Horizontalsperre nachträglich in Ihren Bruchsteinkeller einzubauen, kann die Verkieselung eine brauchbare Lösung darstellen. Diese Methode stoppt kapillar aufsteigende Feuchtigkeit durch die Erzeugung einer chemischen Sperrschicht im Mauerwerk. Der Prozess beginnt mit dem Bohren von Löchern im Sockelbereich der Außen- oder Innenwände, die idealerweise in einem Winkel von etwa 35° bis 45° und im Abstand von circa 10 bis 12 cm zueinander angeordnet sind.
Schritte zur Anwendung der Verkieselung
- Vorbereitung: Bohren Sie die Löcher in zwei Reihen entlang der betroffenen Mauer, um eine durchgehende Sperrschicht zu schaffen. Reinigen Sie die Bohrlöcher sorgfältig mit Druckluft, um Staub und Schmutz zu entfernen.
- Injektion: Bestücken Sie die Bohrlöcher mit speziellen Trichtern oder Packern. Füllen Sie diese mit dem Injektionsmittel, das entweder drucklos oder mit Niederdruck ins Mauerwerk eingebracht wird. Dieses Mittel reagiert mit der Feuchtigkeit im Mauerwerk und bildet dabei eine wasserabweisende, porenverstopfende Barriere.
- Abschlussarbeiten: Nach Erreichen der ausreichenden Sättigung entfernen Sie die Trichter und verschließen die Bohrlöcher wieder fest.
Es ist wichtig, dass die Verkieselung korrekt und mit hochwertigen Materialien durchgeführt wird. In der Regel hält eine solche Sperrschicht etwa 5 bis 10 Jahre, abhängig vom Feuchtigkeitsgrad des Mauerwerks. Eine Kombination mit anderen Abdichtungsmaßnahmen kann die langfristige Trockenheit Ihres Kellers sichern.
Richtiges Lüften
Um die Feuchtigkeit im Bruchsteinkeller zu reduzieren und Schimmelbildung zu vermeiden, ist korrektes Lüften essenziell. Da Keller gewöhnlich kühler als die Außenluft sind, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Regelmäßiges Lüften: Lüften Sie Ihren Keller idealerweise mehrmals täglich. Bei Lagerkellern reicht oft ein kurzes Stoßlüften aus. Nutzen Sie hierfür kühle und trockene Tage oder die frühen Morgenstunden.
- Vermeidung von Sommerlüftung: Lüften Sie im Sommer vorzugsweise nachts oder in den frühen Morgenstunden, um Kondensation an den kühlen Kellerwänden zu vermeiden.
- Stoßlüften bevorzugen: Halten Sie Ihre Kellerfenster während des Lüftens vollständig geöffnet und vermeiden Sie gekippte Fenster.
- Luftzirkulation verbessern: Lassen Sie, wenn möglich, alle Verbindungstüren zwischen Kellerbereichen offen stehen und setzen Sie gegebenenfalls Ventilatoren ein.
- Nutzung von Heizgeräten: In besonders feuchten Kellern kann zusätzliches Beheizen helfen. Beheizen Sie den Keller regelmäßig, um die relative Luftfeuchtigkeit zu senken.
Durch diese Lüftungstipps tragen Sie wesentlich dazu bei, die Feuchtigkeit im Bruchsteinkeller zu reduzieren und ein gesundes Raumklima aufrechtzuerhalten.
Sanierputzsysteme
Sanierputzsysteme bieten eine wirkungsvolle Möglichkeit, feuchtes und salzbelastetes Mauerwerk zu sanieren. Diese Systeme bestehen aus mehreren Schichten und spezifischen Anwendungsregeln, die in Normen und Richtlinien festgelegt sind.
Vorteile von Sanierputzsystemen
- Feuchtigkeitsregulierung: Sanierputze sind stark wasserdampfdurchlässig und reduzieren so die Oberflächenfeuchte.
- Salzspeicherfähigkeit: Sie können Salzkristallisation im Putz unterbinden und somit Schäden am Mauerwerk verhindern.
- Lange Haltbarkeit: Bei richtiger Anwendung und regelmäßiger Kontrolle können Sanierputze eine lange Lebensdauer erreichen.
Richtige Anwendung
- Vorbereitung der Wand: Entfernen Sie den alten Putz und reinigen Sie die Oberfläche gründlich von Staub und Schmutz.
- Grundierung: Tragen Sie eine speziell abgestimmte Grundierung auf, die die Haftung und die Kapillarwirkung verbessert.
- Erste Schicht: Beginnen Sie mit einer dünnen Schicht Spritzbewurf, der die Poren der Mauer öffnet.
- Hauptputz: Tragen Sie den Sanierputz in einer Schichtdicke von etwa 10-15 mm auf. Bei Bedarf kann der Putz auch in zwei Lagen aufgetragen werden.
- Oberputz: Nach der Trocknung der Hauptputzschicht folgt eine weitere Putzschicht zur optischen Gestaltung.
Ein Sanierputzsystem sollte immer innerhalb eines Systems angewendet werden, um negative Reaktionen zwischen verschiedenen Produkten zu vermeiden. Regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Erneuerung sind insbesondere in stark salzbelasteten Bereichen ratsam.
Dichtschlämme
Dichtschlämme sind eine effektive Methode zur Abdichtung des Mauerwerks gegen eindringende Feuchtigkeit. Diese werden in mehreren dünnen Schichten aufgetragen und können sowohl mit einer Kelle, einem Quast als auch einer Glättkelle verarbeitet werden. Achten Sie darauf, die Dichtschlämme gleichmäßig und überlappend aufzutragen, damit keine Lücken entstehen.
Anwendungstipps für Dichtschlämme
- Vorbereitung des Untergrunds: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund sauber und tragfähig ist. Entfernen Sie lose Bestandteile und befeuchten Sie die Wand leicht, um ein optimales Haften der Dichtschlämme zu gewährleisten.
- Schichtaufbau: Tragen Sie die Dichtschlämme in mindestens zwei Schichten auf. Jede Schicht sollte vollständig trocknen, bevor die nächste aufgetragen wird.
- Besonders empfindliche Bereiche: Bei Durchdringungen, wie beispielsweise Abwasserrohren, empfiehlt es sich, spezielle Rohrdurchführungssysteme zu verwenden.
Dichtschlämme bieten eine widerstandsfähige Barriere gegen sowohl nichtdrückendes als auch drückendes Wasser. Eine sorgfältige Anwendung ist entscheidend, da sich anstauende Feuchtigkeit hinter der Dichtschlämme langfristig zu Schäden führen kann. Eine Kombination mit anderen Abdichtungsmaßnahmen erhöht die Wirksamkeit.
Sperrputz
Der Einsatz von Sperrputz stellt eine effiziente Methode dar, um feuchtes Mauerwerk in Bruchsteinkellern zu sanieren. Sperrputz ist ein speziell entwickelter, mineralischer Zementputz, der aufgrund seiner hohen Dichtwirkung sowohl gegen nichtdrückendes als auch drückendes Wasser Schutz bietet.
Anwendungsschritte für Sperrputz
- Vorbereitung des Untergrundes: Entfernen Sie den alten Putz vollständig und reinigen Sie die Bruchsteine gründlich.
- Auftragen einer Haftbrücke: Verwenden Sie einen Haftputz, der gleichmäßig auf die Wand aufgetragen wird, um die Haftung des Sperrputzes zu verbessern.
- Auftragen des Sperrputzes: Tragen Sie den Sperrputz in einer Schichtdicke von etwa 15 mm auf die vorbereitete Oberfläche auf. Achten Sie darauf, den Putz gleichmäßig zu verteilen und Unebenheiten sofort auszubessern.
Vorteile von Sperrputz
- Hohe Dichtwirkung: Sperrputz bietet eine robuste Barriere gegen eindringende Feuchtigkeit.
- Robustheit: Er ist mechanisch sehr belastbar und langlebig.
- Vielseitigkeit: Sperrputz ist sowohl unterhalb als auch oberhalb der Erdoberfläche anwendbar.
Obwohl Sperrputz effektiv ist, sollte er in Kombination mit anderen Abdichtungsmaßnahmen verwendet werden, wie beispielsweise einer Drainage oder Dichtschlämmen. Regelmäßige Kontrollen sind notwendig, um die Langlebigkeit zu gewährleisten.
Die Wahl des richtigen Putzes
Die Auswahl des passenden Putzes für einen Bruchsteinkeller ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu zählen insbesondere die Feuchtigkeitsbelastung und der Salzgehalt des Mauerwerks.
Kriterien für die Putzauswahl
- Feuchtigkeitsbelastung: Bei stark feuchten Kellern sind diffusionsoffene Putze wie Kalkputz empfehlenswert. Diese ermöglichen der Feuchtigkeit, aus dem Mauerwerk zu entweichen.
- Salzbelastung: Für Mauern mit hohem Salzgehalt eignen sich speziell entwickelte Sanierputze. Diese Putze sind in der Lage, Salze zu binden und zu verhindern, dass sich Salzausblühungen an der Oberfläche bilden.
- Untergrundbeschaffenheit: Es ist essenziell, die Beschaffenheit des Mauerwerks zu berücksichtigen. Der Untergrund muss sauber, tragfähig und rissfrei sein.
Geeignete Putzarten
- Kalkputz: Ideal für feuchte Kellerräume, da er diffusionsoffen ist und die Wand atmen lässt. Kalkputz ist besonders in Kombination mit Sanierputzen geeignet.
- Lehmputz: Eignet sich für leicht feuchte Keller, da er feuchtigkeitsregulierend wirkt und eine gesunde Raumluft fördert. Lehmputz ist jedoch weniger widerstandsfähig gegen starke Feuchtigkeitsbelastung.
- Zementputz: Sehr robust und ideal für stark belastete Bereiche. Er ist jedoch weniger diffusionsoffen und sollte nur in Kellerbereichen verwendet werden, die keiner ständigen Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
Um die beste Entscheidung zu treffen, sollten Sie sich von einem Fachmann beraten lassen. Jeder Keller ist individuell, und eine detaillierte Analyse des Mauerwerks ist unerlässlich, um erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verputzen
Das Verputzen eines Bruchsteinkellers erfordert sorgfältiges Vorgehen, um ein dauerhaftes und ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Hier sind die wesentlichen Schritte, um Ihre Kellerwände zu verputzen:
1. Vorbereitungen und Werkzeug
Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien parat haben, bevor Sie mit der Arbeit beginnen:
- Schutzausrüstung
- Mauerkelle
- Wasserwaage
- Abziehlatte
- Flächenglätter
- Wandvorbereitungsmittel
- Haftgrund
- Putzmörtel
- Spritzbewurf
2. Untergrund vorbereiten
Beginnen Sie damit, den Untergrund gründlich vorzubereiten:
- Entfernen Sie alle losen Teile, Staub, Schmutz und Ausblühungen.
- Reparieren Sie Risse und Fugen im Mauerwerk sorgfältig.
- Entfernen Sie gegebenenfalls alte Putzreste vollständig, um eine saubere Arbeitsfläche zu schaffen.
3. Putzschienen anbringen
Putzschienen helfen Ihnen dabei, eine ebene Oberfläche zu erreichen:
- Bringen Sie Putzleisten in regelmäßigen Abständen mit etwas Mörtel an der Wand an.
- Achten Sie darauf, dass die Schienen lotrecht stehen, und überprüfen Sie dies mit einer Wasserwaage.
4. Spritzbewurf auftragen
Führen Sie einen Spritzbewurf durch, um die Haftung des Putzes zu verbessern:
- Mischen Sie den Putz gemäß den Anweisungen des Herstellers.
- Werfen Sie den Putz mit der Maurerkelle locker aus dem Handgelenk an die Wand und verstreichen ihn grob.
5. Grundierung auftragen
Grundieren Sie die Wand, um die Haftung des Putzes zu verbessern:
- Verwenden Sie eine passende Grundierung und tragen Sie diese gleichmäßig auf.
- Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen.
6. Putzmörtel auftragen und abziehen
Tragen Sie den Putzmörtel auf:
- Tragen Sie den Putz in einer ersten, dünnen Schicht auf und lassen Sie diese leicht antrocknen.
- Wiederholen Sie das Auftragen, bis die gewünschte Schichtdicke erreicht ist.
- Nutzen Sie eine Richtlatte oder eine Abziehscheibe, um den Putz gleichmäßig abzuziehen.
7. Oberfläche glätten
Nach dem Abziehen glätten Sie die Oberfläche:
- Verwenden Sie eine Glättkelle und führen Sie diese in gleichmäßigen Bewegungen über den Putz, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
- Korrigieren Sie Unebenheiten sofort, bevor der Putz zu hart wird.
8. Trocknen lassen
Lassen Sie den Putz gründlich trocknen:
- Beachten Sie die Trocknungszeiten des Herstellers.
- Sorgen Sie für eine gute Belüftung des Kellers.
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung soll Ihnen helfen, Ihren Bruchsteinkeller fachgerecht zu verputzen und so für eine ansprechende und langlebige Oberfläche zu sorgen.