Die richtige Brunnenart für Ihren Garten
Die Auswahl der passenden Brunnenart für Ihre Gartenbewässerung hängt wesentlich von der Tiefe des Grundwassers und Ihrem Wasserbedarf ab. Es ist daher ratsam, diese Aspekte im Vorfeld genau zu kennen.
Rammbrunnen: Effizient und kostengünstig
Ein Rammbrunnen eignet sich ideal für Hobbygärtner, die nur gelegentlich Wasser benötigen. Dieser Brunnentyp ist einfach zu installieren und effektiver, wenn der Grundwasserspiegel nicht tiefer als sieben Meter liegt. Der Aufbau erfolgt durch Einrammen mehrerer Metallrohre in den Boden. Mit etwas Geschick können Sie den Rammbrunnen kostengünstig selbst errichten. Eine Schwengelpumpe oder eine einfache elektrische Pumpe fördert das Wasser aus dem Brunnen.
Vorteile:
- Einfache und schnelle Installation
- Niedrige Kosten
- Ideal für kleinere Wasserbedarfe
Nachteile:
- Nicht für tiefe Grundwasserlevel geeignet
- Begrenzte Lebensdauer durch Verstopfung der Filter
Bohrbrunnen: Ideal für tiefe Wasserentnahmen
Ein Bohrbrunnen ist besonders vielseitig geeignet, wenn der Grundwasserspiegel tiefer liegt oder große Wassermengen benötigt werden. Beim Bau wird ein Bohrloch bis zur wasserführenden Schicht gebohrt und mit einem Filterrohr ausgestattet. Der Durchmesser des Bohrlochs variiert je nach eingesetzter Pumpe. Bohrbrunnen können große Wassermengen fördern und sind daher ideal für größere Gärten.
Vorteile:
- Geeignet für tiefe Grundwasserspiegel
- Hohe Wasserausbeute
- Langlebig und stabil
Nachteile:
- Höhere Installationskosten
- Benötigt professionelles Bohrgerät und eventuell eine Fachfirma
Schachtbrunnen: Der klassische Allrounder
Der Schachtbrunnen ist eine traditionelle Brunnenbauweise, die in geringer Tiefe eingesetzt wird. Ein breiter Schacht wird bis zur Grundwasserschicht ausgehoben und mit Betonringen oder Mauerwerk ausgekleidet. Eine Pumpe fördert das Wasser an die Oberfläche. Schachtbrunnen sind stabil und langlebig, aber auch kostenintensiv in der Errichtung.
Vorteile:
- Langlebig und stabil
- Geringere Kontaminationsgefahr durch große Einlassfläche
Nachteile:
- Hohe Kosten und großer Platzbedarf
- Begrenzte Wasserfördrate
So finden Sie den Grundwasserspiegel
Vor dem Bau des Brunnens ist es wichtig, die Tiefe des Grundwasserspiegels zu ermitteln. Hierfür gibt es verschiedene Methoden:
- Nachbarn befragen: Fragen Sie nach deren Erfahrungen mit dem Brunnenbau.
- Behörden und Wasserversorger kontaktieren: Diese Institutionen überwachen oft den Grundwasserspiegel und können genaue Informationen geben.
- Geotechnische Beratung: Geotechnische Unternehmen können exakte Messungen durchführen.
- Probebohrung: Eine Probebohrung kann zwar kostenintensiv sein, liefert jedoch zuverlässige Informationen.
Durch die sorgfältige Ermittlung der Grundwassertiefe stellen Sie sicher, dass Ihr Brunnenprojekt erfolgreich verläuft und Sie die passende Brunnenart auswählen.
Der richtige Standort für Ihren Brunnen
Bevor der Brunnenbau beginnt, sollten Sie den idealen Standort im Garten auswählen. Hierbei spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Bodenbeschaffenheit: Vermeiden Sie steinige oder extrem lehmige Böden. Ein stabiler Boden erleichtert die Bohrarbeiten.
- Überschwemmungsgefahr: Vermeiden Sie hochwassergefährdete Stellen, um die Wasserqualität zu wahren.
- Nähe zur Wasserentnahmestelle: Platzieren Sie den Brunnen strategisch, sodass Gartenschläuche bequem die Beete erreichen.
- Keine Verunreinigungsquellen: Platzieren Sie den Brunnen nicht in der Nähe von Abfallgruben oder Komposthaufen.
- Zugänglichkeit: Der Brunnen sollte für Wartungsarbeiten jederzeit leicht zugänglich sein.
- Optische Aspekte: Berücksichtigen Sie ästhetische Aspekte und platzieren Sie den Brunnen an einer harmonischen Stelle im Garten.
Brunnen selber bohren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung (Rammbrunnen)
Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Genehmigungen sowie Materialien und Werkzeuge haben. Diese Anleitung hilft Ihnen beim Bau eines Rammbrunnens.
1. Einholung der Genehmigung
Erkundigen Sie sich bei den örtlichen Behörden über die rechtlichen Anforderungen.
2. Vorbereitung und Bohren
Bereiten Sie die Bohrstelle vor. Verwenden Sie einen Erdbohrer, um in den Boden vorzudringen, bis die wasserführende Schicht erreicht ist.
3. Einsetzen des Filterrohrs
Verwenden Sie für den Brunnenbau robuste PVC-Rohre. Schrauben Sie den Rammfilter und die Rohre zusammen und setzen Sie den Rohrstrang in das gebohrte Loch ein.
4. Plunschen
Lassen Sie eine Kiespumpe an einem Seil in das Rohr hinab und plunschen Sie, um verschlammtes Wasser und Sand aufzunehmen. Wiederholen Sie dies, bis das Rohr tief genug sitzt.
5. Freipumpen
Pumpen Sie den Brunnen frei von Resten und Sand mithilfe einer externen Pumpe.
6. Anschließen der Pumpe
Schließen Sie abschließend eine geeignete Pumpe an. Achten Sie darauf, dass die Pumpe fest installiert und zugänglich ist.
Indem Sie diesen Schritten folgen, können Sie einen kostengünstigen und effektiven Rammbrunnen zur Gartenbewässerung bauen.
Kosten für einen Brunnen
Die Kosten für einen Gartenbrunnen variieren je nach Art des Brunnens, Tiefe und Bodenbeschaffenheit. Hier sind wichtige Kostenfaktoren:
Rammbrunnen
- Materialkosten: Rohrkosten und weiteres Zubehör, je nach Tiefe und Ausbau.
- Gesamtkosten: Je nach Selbstbauanteil und Tiefe können die Kosten variieren.
Bohrbrunnen
- Grundkosten: Abhängig von der Tiefe und Bodenbeschaffenheit.
- Materialkosten: Kosten für Rohr und Zubehör.
- Pumpe und weiteres Zubehör: Kosten für eine Tiefbrunnenpumpe.
Schachtbrunnen
- Arbeitsaufwand und Material: Hohe Kosten durch manuelle oder maschinelle Aushöhlung des Schachtes.
- Gesamtkosten: Können erheblich sein, abhängig von der Tiefe und Materialwahl.
Laufende Kosten und zusätzliche Ausgaben
- Elektrische Pumpe: Betriebskosten und Wartungskosten.
- Wartung: Regelmäßige Überprüfungen und Reinigung des Filters.
Durch eine genaue Planung und realistische Kostenkalkulation stellen Sie sicher, dass sich Ihr Brunnenprojekt ökologisch und ökonomisch lohnt.
Wartung Ihres Gartenbrunnens
Regelmäßige Wartung Ihres Gartenbrunnens ist wichtig für die Lebensdauer und Funktionalität. Hier einige Schritte zur Pflege:
1. Reinigung im Frühjahr
Reinigen Sie den Brunnen gründlich mit umweltfreundlichem Reinigungsmittel.
2. Überprüfung der Pumpanlage
Kontrollieren Sie die Pumpe auf Funktionalität und säubern Sie Ablagerungen.
3. Wasserwechsel und Beckenpflege
Tauschen Sie jährlich das Wasser aus und reinigen Sie das Wasserbecken.
4. Schutzmaßnahmen vor dem Winter
Entleeren Sie alle Leitungen und Behälter und schützen Sie die Brunnenöffnung vor Schmutz und Frost.
5. Regelmäßige Funktionskontrollen
Überprüfen Sie den Brunnen regelmäßig auf seine Funktion.
Durch regelmäßige Wartung garantieren Sie die dauerhafte Funktionsfähigkeit Ihres Brunnens und sichern die Bereitstellung von sauberem Wasser für Ihren Garten.