Bis sieben Meter freie Brunnenauswahl
Ein Grundwasserbrunnen ist die typischste Brunnenart auf Privatgrundstücken und dient meist der Bewässerung des Gartens. Während ein Schlag- oder Rammbrunnen in seiner Förderkapazität beschränkt ist, kann ein Bohrbrunnen Volumen fördern, die eine zusätzliche Einspeisung in ein Brauchwassersystem erlauben.
Bis zu einer Tiefe von sieben Metern stehen alle Brunnenarten zur Auswahl. In rund drei Vierteln aller besiedelten Regionen in Deutschland bewegt sich der Grundwasserspiegel in diesem Bereich. Vor dem Planen und Ausführen eines Grundwasserbrunnens muss Auskunft über die lokale Tiefe eingeholt werden. Wenn das Grundwasser mehr als sieben Meter tief liegt, kann nur ein Bohrbrunnen oder ein Tiefbrunnen angelegt werden.
Anmeldung und Trinkwassertauglichkeit
Ein Grundwasserbrunnen muss immer behördlich angemeldet werden. Die Bedingungen für die Genehmigung des Brunnens variieren regional. Manche Kommunen nehmen die Anmeldung nur zur Kenntnis, andere verlangen ein Grundwassergutachten vor der Erlaubnis. Für drei Nutzungsarten des Wassers muss in jedem Fall ein offizielles Gutachten erstellt werden:
1. Wenn mit dem geförderten Wasser Speisen und Getränke zubereitet werden sollen.
2. Wenn mit dem Wasser Utensilien gereinigt werden sollen, die von Lebensmitteln direkt berührt werden.
3. Wenn Kleidung, die direkt und dauerhaft mit dem Körper des Menschen in Kontakt steht, mit dem Wasser gewaschen werden soll.
Als zusätzliche Vorschrift verlangen viele kommunale Behörden die deutliche Kennzeichnung, wenn das geförderte Wasser nicht als Trinkwasser deklariert ist. Oft muss auch eine Erreichbarkeit des Wassers für Kinder unterbunden sein.
Schwankender Grundwasserspiegel
Neben der durchschnittlichen Tiefe des Grundwassers müssen auch saisonale Schwankungen berücksichtigt werden. Durch das Absinken des Grundwasserspiegels können die Sand- und Schlammanteile im geförderten Wasser rapide ansteigen, was insbesondere für Schlagbrunnen zur Verstopfungsgefahr führt.
Eine vollkommene Austrocknung der bezapften Grundwasserschicht kann zu einem Pumpenschaden führen. Wenn sich Lufteinschlüsse bilden, zieht der Brunnen Luft. Bis zur Tiefe von sieben Metern ist ein Nachbohren beziehungsweise erneutes Plunschen möglich, um auch bei Wassertiefstständen im Sommer die Förderungsfähigkeit des Grundwasserbrunnens zu erhalten.
Große Preispannen
Wenn ein Brunnen gegraben wird, der das Grundwasser abschöpfen soll, ist die Auswahl auch in finanzieller Hinsicht groß. Einfache Schlag- oder Rammbrunnen mit bis zu vier Metern benötigter Tiefe sind bereits für einen Materialeinsatz von unter 200 Euro realisierbar. Viel hängt von der gewünschten Wasserförderung des Brunnens ab.