Bohrloch wird durch Plunschen vertieft
Das Plunschen ist eine mechanische Methode, mit der die notwendige Brunnentiefe eines Bohrbrunnen erreicht wird. Wenn mit der Bohrung die Wasser führende Schicht erreicht ist, ist eine weitere stabile Kanalbildung durch Bohren nicht mehr möglich. Die lose, feuchte und schlammige Erde füllt den Bohrkanal nach dem Herausziehen des Bohrers sofort wieder.
An dieser Stelle ist das tiefere Vorantreiben des Bohrlochs durch das Plunschen notwendig. Das bis dahin entstandene Bohrloch wird durch ein Grundrohr aus Stahl befestigt. Das am unteren Ende gezahnte Rohrprofil wird so tief wie möglich in den Boden eingeführt, wobei drehende Bewegung und das Einschmieren mit Schmierseife die Arbeit erleichtern können.
Plunschen mit dem Plunscher
Für das Plunschen können zwei Werkzeuge benutzt werden. Bei einem Plunscher handelt es sich um eine „Blechdose“, die an der Unterseite eine Klappe mit Rückschlagfunktion besitzt. Sie wird durch Auf- und Abbewegung zum „Einfangen“ von Schlamm, Sand und Kieselsteine genutzt. Einer schnellen Abwärtsbewegung folgt jeweils eine ruckartige Aufwärtsbewegung, die mit dem Anreißen beim Angeln von Fischen nach einem Biss vergleichbar ist. Durch diese Bewegung klappt die Unterseite des Plunschers zu und hält den Inhalt in seinem inneren fest.
Nach mehrmaligen Auf- und Abbewegungen ist der Plunscher gefüllt. Das Grundrohr des Brunnens wird tiefer eingedreht und der Plunscher wird herausgezogen und entleert. Der Tiefenfortschritt pro Arbeitsgang beträgt im Maximum die Länge des Plunschers, wobei sich bei sehr wasserhaltigen Erdadern die Geschwindigkeit leicht erhöhen kann.
Plunschen mit der Kiespumpe
Die Kiespumpe verfügt über einen Kolben im Inneren und verfügt ebenfalls über eine Rückschlagklappe an ihrem Boden. Beim Plunschen wird in erster Linie die Saugkraft des Kolbens genutzt, der durch Anziehen den Bohrlochinhalt „aufsaugt“. Mit mehreren nacheinander ausgeführten Pumpbewegungen füllt sich das Innere und anhand des verbleibenden Kolbenwegs ist der Füllstand zu „erfühlen“. Die gesamte Kiespumpe muss nur gelegentlich bewegt werden, um ein Festsaugen durch Unterdruck zu unterbinden.
Der Bohrfortschritt beim Plunschen eines Brunnens mit einer Kiespumpe ist größer, da durch den Saugeffekt eine durchschnittlich höhere Füllmenge pro Versenkungsvorgang erreicht wird. Auch das Nachbohren eines Brunnens ist durch Plunschen möglich, um die Fördermenge an Wasser zu erhöhen.