Spülen als Reinigungsverfahren
Nach dem Bohren eines Brunnenloches wird ein Grundrohr in den Schacht eingeführt und mittels Plunschen in die grundwasserführende Schicht verlängert. Bei dieser Methode werden Sand und Schlamm verdrängt, die beim Einziehen des Rohres nicht vollständig entfernt wurden. Aus diesem Grund muss nach dem Erreichen der Endteufe die Filterstrecke entschlammt und entsandet werden.
Durch das Spülen eines Brunnens mit einem starken Wasserstrahl werden sowohl die Filterelemente an der Rohrspitze als auch der angrenzende Filterkies des Brunnens gereinigt. Das Spülen ist eine unabdingbare Voraussetzung als Reinigungsmethode, um einem verstopften Brunnen vorzubeugen und die Lebensdauer auf ein Maximum zu erhöhen.
Spülen statt Bohren oder Schlagen
Ist vom Spülen eines Brunnens die Rede, ist in den meisten Fällen die Herstellung des Bohrlochs mit Hilfe von Wasserdruck gemeint. Anstelle des Schlagens eines Brunnens mit einer Vorbohrung oder der Erstellung eines regulären Bohrbrunnens kann mit dem Spülen eine wesentlich weniger aufwändigere Methode angewendet werden.
Das Graben eines Brunnens mit Wasser ist oft eine Alternative zu anderen Brunnenarten. Die meisten Böden auf Privatgrundstücken sind so beschaffen, dass das Wasser beim Spülen genügend Kraft entwickelt, um den Boden bis zur wasserführenden Schicht zu durchstoßen.
Voraussetzungen für einen gespülten Brunnen
Um einen Brunnen spülen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Der Grundwasserspiegel darf nicht tiefer als sieben Meter liegen, da die Pumpkraft andernfalls nicht ausreicht, um das ausgespülte Material abzusaugen. Eine weitere Voraussetzung ist, dass der Boden mittelfest bis fest sein muss, um das Spülloch lange genug offen halten zu können, um ein Grundrohr einzuziehen.
In gewachsenen Böden wechseln sich die verschiedenen Bodenschichten meist so häufig ab, dass sie von Wasser durchdrungen werden können. Bei Ton- und Lehmschichten mit einer Mächtigkeit von mehr als fünfzig Zentimetern ist die Kapazitätsgrenze jedoch erreicht und die Spülung muss abgebrochen werden.
Schmutzwasserpumpe mit Umwälzfunktion
Zum Spülen eines Brunnens muss eine leistungsstarke Schmutzwasserpumpe mit einem Benzinmotor eingesetzt werden. Dieser Hochleistungsmotor sollte in der Lage sein, tausend Liter Wasser pro Minute umzuwälzen. Für den Spülvorgang muss mit einem Wasserverbrauch von 500 bis 800 Litern gerechnet werden.
Die wasserführende Schicht wird meist nach der Durchörterung von zwei bis drei harten Schichten erreicht. Nach dem Einbringen des Grundrohres, das unmittelbar nach dem Spülen erfolgen sollte, kann notwendigerweise nachgeplunscht werden.