Das Chromstahlblechverfahren – eine effektive Horizontalsperre
Das Chromstahlblechverfahren ist eine bewährte Lösung zur Mauertrockenlegung. Dabei werden gewellte Chromnickelstahlbleche in die horizontale Lagerfuge des Mauerwerks eingetrieben. Dieser Prozess erfolgt mittels eines pneumatischen Schlagwerks mit hoher Schlagfrequenz. Die Bleche überlappen sich seitlich, um eine durchgehende Sperrschicht zu bilden.
Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass das Mauerwerk nicht geöffnet werden muss. Dadurch können Trennung und Abdichtung in einem Arbeitsgang durchgeführt werden, was diese Methode effizient und kostengünstig macht. Die Bleche, die etwa 1,5 Millimeter dick sind, verdrängen den Mörtel innerhalb der Fuge nach oben und unten. Dies sorgt für einen festen und dichten Sitz, der die Kapillarwirkung unterbricht und aufsteigende Feuchtigkeit verhindert.
Diese Methode ist flexibel einsetzbar und eignet sich für verschiedene Mauerwerksarten, einschließlich poröserer Materialien. Vor der Durchführung ist allerdings eine gründliche Prüfung der Statik und des allgemeinen Zustands des Mauerwerks notwendig, um mögliche Risse zu vermeiden.
Das Chromstahlblechverfahren hat sich als besonders robust und verlässlich erwiesen. Dadurch eignet es sich sowohl für Altbauten als auch für Modernisierungsprojekte, die nachträglich gegen Feuchtigkeit gesichert werden müssen. Beauftragen Sie einen qualifizierten Fachbetrieb, um sicherzustellen, dass die Horizontalsperre korrekt installiert wird und ihre volle Wirksamkeit entfalten kann.
Methode 1: Das klassische Chromstahlblechverfahren
Das klassische Chromstahlblechverfahren ist durch seine Effektivität und Langlebigkeit gekennzeichnet und erfolgt in drei Hauptschritten:
1. Vorbereitung:
- Prüfen Sie das Mauerwerk auf Hohlräume und dessen Zustand, bevor Sie beginnen. Es muss gewährleistet sein, dass keine Rohrleitungen die durchgehende horizontale Lagerfuge unterbrechen.
- Der Arbeitsbereich sollte mindestens einen Meter breit sein, und die Mauerstärke sollte zwischen 80 und 100 Zentimetern liegen.
- Überprüfen Sie den Chloridgehalt des Mauerwerks, da ein hoher Gehalt Lochfraß in den Blechen verursachen könnte.
2. Eintreiben der Bleche:
- Die Bleche bestehen aus rostfreiem Chromnickelstahl und sind 1,5 Millimeter dick. Sie werden mit einem pneumatischen Schlagwerk in die Lagerfuge des Mauerwerks getrieben.
- Es ist wichtig, dass sich die Bleche seitlich überlappen, um eine durchgehende Sperrschicht zu gewährleisten. Das Schlagwerk arbeitet mit hoher Schlagfrequenz und das Gewicht variiert zwischen 20 und 40 Kilogramm.
3. Kontrolle:
- Nach dem Eintreiben überprüfen Sie die korrekte Ausführung optisch, um sicherzustellen, dass die Bleche eine durchgehende Horizontalsperre bilden und aufsteigende Feuchtigkeit verhindern.
- Eine zusätzliche Abstützung des Mauerwerks ist nicht erforderlich. Bei porösem Material sind jedoch Schäden durch Erschütterungen möglich, weshalb eine Statikprüfung essenziell ist.
Methode 2: Alternative Verfahren zur nachträglichen Horizontalsperre
Neben dem Chromstahlblechverfahren gibt es mehrere Alternativen zur nachträglichen Errichtung einer Horizontalsperre, um Ihr Mauerwerk vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen. Diese Verfahren variieren in der Mechanik, den verwendeten Materialien und der Anwendbarkeit auf verschiedene Bausubstanzen.
Mauersägeverfahren
Das Mauersägeverfahren trennt das Mauerwerk mit einem horizontalen Schnitt. In diesen wird eine rostfreie Metallplatte oder Kunststofffolie eingefügt, die anschließend wieder versiegelt wird. Diese Methode ist besonders vorteilhaft bei stark durchfeuchteten Wänden.
Injektionsverfahren
Das Injektionsverfahren schafft chemische Barrieren. Hierbei werden Löcher in das Mauerwerk gebohrt und mit einem Injektionsstoff wie Paraffin oder Bitumen befüllt, der sich im Mauerwerk verteilt und eine wasserdichte Schicht bildet. Es gibt drucklose und druckbasierte Varianten dieses Verfahrens. Diese Methode eignet sich besonders für Mauerwerke mit hohem Salzgehalt oder starker Durchfeuchtung.
Mauertauschverfahren
Beim Mauertauschverfahren werden abschnittsweise Teile des alten Mauerwerks herausgenommen und durch neues Material, oft Beton oder speziellen Mörtel, ersetzt. Diese Methode bietet neben einer Horizontalsperre auch zusätzliche Stabilität für das Gebäude und ist besonders bei schwerwiegenden Durchfeuchtungsproblemen sinnvoll.
Elektroosmoseverfahren
Das Elektroosmoseverfahren nutzt elektrische Ströme, um die Richtung des Wasserflusses im Mauerwerk umzukehren. Elektroden erzeugen ein elektrisches Feld, das das Wasser abstößt und nach außen leitet. Diese Methode ist besonders bei sehr alten Gebäuden mit empfindlicher Struktur vorteilhaft, da sie ohne mechanische Eingriffe erfolgt.
Bohrkernverfahren
Beim Bohrkernverfahren werden rund um das Mauerwerk Bohrlöcher angelegt, die anschließend mit speziellen Materialien verfüllt werden, um eine durchgehende, wasserdichte Barriere zu schaffen. Diese Methode ist besonders nützlich bei komplexen Mauerwerksstatiken und schwierigen Anrainerbedingungen.
Beachten Sie, dass jede Methode spezifische Vor- und Nachteile hat und je nach Zustand und Material des Mauerwerks besser oder schlechter geeignet sein kann. Lassen Sie sich stets von einem Fachbetrieb beraten, um die beste Lösung für Ihr spezifisches Problem zu finden.