Trockenbau ist auch für den Dachausbau bestens geeignet
Trockenbau ist nichts anderes als der Innenausbau mit Gipskartonplatten und Metall- oder Holzprofilen als Ständerwerk. Im regulären Wohnungsinnenausbau hat sich Trockenbau längst durchgesetzt, da sämtliche erforderlichen Eigenschaften umfänglich erfüllt werden.
- Wärme- und Kältedämmschutz
- Schalldämmung
- Brandschutz
- Ausbau auch in Feuchträumen wie Badezimmern möglich
- schnell, effizient und preiswert
Kalt- und Warmdach
Was für den gewöhnlichen Innenausbau bestens geeignet ist, kann also auch für das Dach die optimale Lösung darstellen. Die nachfolgende Anleitung bezieht sich auf den Dachausbau bei einem Wärmedach, da die meisten Bestandsdächer, bei denen es sich vornehmlich um Kaltdächer handelt, während des Dämmens zum Warmdach umfunktioniert werden. Hintergrund ist die wesentlich einfachere Durchführung, weil die Bedachung nicht entfernt werden muss.
Schrittweise Anleitung für den Dachausbau im Trockenbau
- Dämmmaterial (vorzugsweise Klemmfilzmatten)
- Dachlatten
- Ausgleichsholzkeile
- Dampfsparre
- Klebeband für Dampfsperre
- Klebeband für Dampfsperre für Tacker
- Klebemasse in Kartusche für die Dampfsperre
- Elektroinstallationsmaterial
- Gipskartonplatten (zumeist 12,5 mm)
- Spachtelmasse für den Trockenbau
- Bewehrungsstreifen
- Kantenschutzleisten
- Schnellbauschrauben
- Cutter-Messer
- Säge
- Gehrungslade
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine mit Quirl
- Kreislochsäge für die Elektroinstallationen
- Tacker
- Wasserwaage
- Meterstab
- Glättkelle oder Traufel
- Eimer für die Spachtelmasse
- Richtschnur
- Silikonspritze
1. Vorbereitungsarbeiten
Die Dachdämmung sollte eine Stärke zwischen 18 und 20 cm aufweisen, um den gesetzlichen Auflagen zu genügen. Doch nicht immer sind die Sparren ausreichend dick. Deshalb müssen Sie eventuell weitere Dachlatten auf die Sparren befestigen.
Diese können Sie entweder längs, also mit dem Verlauf der Sparren, oder quer dazu anbringen. Quer bietet Ihnen den Vorteil, dass an den Sparren erst gar keine Wärmebrücken entstehen können. Selbst wenn die Sparren dick genug sind, müssen eventuell Dachlatten aufgeschraubt werden.
Nicht jeder Dachstuhl ist wirklich exakt ausgearbeitet. Um eine gleichmäßige glatte Oberfläche zu erhalten, müssen Sie die Dachlatten daher beim Befestigen gegebenenfalls ausgleichen. Dazu verwenden Sie eine Richtschnur und legen die Ausgleichskeile Ihrem Bedarf entsprechend unter.
2. Dämmen des Dachs vor dem Trockenbau
Nun schneiden Sie den Klemmfilz so zu, dass er exakt zwischen die Sparren passt. Schneiden Sie die Dämmmatten aber etwas über dem benötigten Maß, denn Sie müssen den Filz wirklich fugenlos zwischen die Sparren klemmen.
3. Vorbereiten des Dachstuhls für die Dampfsperre
Jetzt bringen Sie das spezielle Klebeband auf den Sparren an, das für den Tacker geeignet ist. Wenn Sie die Dampfsperre später mit dem Tacker anheften, besteht hier nur noch ein geringes Risiko, dass die Folie an diesen Stellen reißen könnte und dann undicht wäre.
4. Dampfsperre vor dem Trockenbau
Als Nächstes wird nun die Dampfsperre angebracht. Überlappen Sie die Bahnen immer um circa 30 cm. An den Firstenden lassen Sie die Folie ungefähr 5 bis 10 cm überstehen. Die Überlappungen verkleben Sie nun mit dem dazugehörigen Klebeband.
Entlang der Abschlusskante an den Firstenden ziehen Sie mit der Silikonspritze und der Dichtmasse eine ungefähr 0,8 cm starke Raupe, nachdem Sie die Folie nach innen umgeschlagen haben. Im Anschluss klappen Sie die Dampfsperre wieder zurück. Die überstehende Folie können Sie nach dem Trocknen abschneiden.
Abschließend verkleben Sie nun noch Dachdurchdringungen, Dachluken und Gauben. Dazu können Sie das Dampfsperrenklebeband oder spezielle Manschetten benutzen. Die Dampfsperre muss wirklich absolut dicht sein.
5. Im Trockenbau den Dachausbau durchführen
Jetzt kommen die Gipskartonplatten. Die werden auf die Sparren bzw. Dachlatten aufgeschraubt. Seitlich besitzen die Gipsplatten Vertiefungen, welche eine Fuge bilden. Mussten Sie eine dieser Fugenbereiche abschneiden, fasen Sie die Schnittkante vor dem Anbringen ab, damit Sie wieder eine Fuge erhalten.
6. Verspachteln und Schleifen der Gipskartonplatten
Sind sämtliche Gipsplatten befestigt, beginnt der wohl aufwendigste Teil mit dem Spachteln und Schleifen. Je nach weiterem Dachausbau (streichen, tapezieren, fliesen, lackieren usw.) müssen Sie die Fugen in niedriger bis sehr hoher Qualität spachteln und schleifen. Dementsprechend kann es sein, dass Sie den Vorgang mehrere Male wiederholen müssen.
An großen Fugen und an den Dehnungsfugen können Sie Bewehrungen einsetzen. Damit vermindern Sie das Risiko, dass die Fugenmasse später reißen könnte. An besonders gefährdeten Kanten können Sie Kantenschutzleisten anbringen, die eingespachtelt werden.
Beachten Sie, dass für die Umrüstung bzw. Dämmung hin zum Warmdach eine Hausentlüftung sichergestellt werden muss.
Je nach Dachausbau können Sie den Trockenbau auch so vornehmen, dass der Dachstuhl als Sichtdachstuhl offenbleibt.