Welche Vor- und Nachteile bietet die Dachbegrünung bei einem Steildach?
Ein Steildach stellt Hausbesitzer bei einer Dachbegrünung aufgrund seines Neigungswinkels vor andere Herausforderungen als ein Flachdach. Der Aufwand erscheint aber durchaus gerechtfertigt, wenn man sich die diversen Vorteile einer sachgerecht ausgeführten Dachbegrünung vor Augen führt:
- natürliche Optik
- Schutz der darunter liegenden Dachflächen (und daher meistens eine längere Haltbarkeit)
- Dach als Wasserspeicher: Überschwemmungsschutz
- klimatische Verbesserung: sowohl Hitze- als auch Kälteschutz
- Dachbegrünung als Schadstofffilter
- zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen und Insekten
- besserer Schallschutz
- finanzielle Vorteile
Zunächst einmal kann eine extensive Dachbegrünung auf einem Steildach dafür sorgen, das sich ein Haus angenehm natürlich in die umgebende Landschaft einfügt. Die zusätzliche Schicht an Pflanzsubstrat und Pflanzen auf dem Dach ist aber auch auf vielfältige Art und Weise als zusätzliche Isolation wirksam. So kann eine Dachwohnung nicht nur besser vor dem Umgebungslärm, sondern auch vor winterlicher Kälte und sommerlicher Hitze geschützt werden. Dies erweist sich nicht zuletzt bei einem als Warmdach ausgeführten Steildach als vorteilhaft. Außerdem wirkt das Dach als zusätzlicher Wasserspeicher bei Starkregen, da das Wasser zunächst im Substrat verfängt und später deutlich langsamer abfließt.
Kosten und finanzielle Vorteile einer Dachbegrünung
Die Kosten für eine Dachbegrünung sind bei einem Steildach durchaus nicht unerheblich. Es kann aufgrund des Aufwands Sinn machen, die Dachbegrünung entweder rechtzeitig vor dem Hausbau oder gleichzeitig mit einer umfassenden Dachsanierung einzuplanen. In vielen Gemeinden gibt es bei den Kanalgebühren finanzielle Anreize im Sinne von Vergünstigungen für begrünte Dachflächen. Darüber hinaus können aber auch Förderprogramme für Dachbegrünungen in Anspruch genommen werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um günstige Baukredite für Dachdämmungen in Verbindung mit einer Dachbegrünung. Auch die verlängerte Haltbarkeit der durch die Dachbegrünung vor Wetterextremen geschützten Dachstruktur sollte in die Kosten-Nutzen-Rechnung einbezogen werden.
Eine professionelle Dachbegrünung folgt auf einem Steildach einem bestimmten Aufbau
Insbesondere für die Anbringung einer Dachbegrünung in Eigenregie muss vorab unbedingt ein Statiker hinzugezogen werden. Dieser kann die zulässige Gewichtsbelastung der Bausubstanz durch die zusätzlich aufgebrachten Materialien berechnen. Schließlich kann sich das Gewicht des aufgebrachten Pflanzsubstrats durch wachsende Grünmasse und besonders bei Regen signifikant erhöhen.
Sobald der Statiker grünes Licht für die Dachbegrünung gegeben hat, sollten Sie sich für ein geeignetes System entscheiden. Die verschiedenen Angebote unterscheiden sich in der Regel nur in Details, folgen aber meistens dem folgenden strukturellen Schicht-Aufbau:
- Abdichtung aus Kunststoff (schützt den Dach-Unterbau vor Wurzeln)
- Schutzschicht aus Drainage- und Filtermaterial
- spezielle Gründachpfannen oder Kunststoffraster
- Substrat (sollte bei Regen nicht ausgeschwemmt werden)
- Vegetation
Für Steildächer kommt in der Regel nur eine extensive Dachbegrünung in Frage, die nur wenig bis keiner Pflege bedarf. Hierfür sind als Pflanzen zum Beispiel verschiedene Sedumpflanzen, Sukkulenten und Steingarten-Pflanzen mit guter Hitzeverträglichkeit und geringer Wurzeltiefe geeignet.