Die Definition des Dachgeschosses
Das Dachgeschoss ist die auf jeden Fall letzte begehbare Fläche in einem Gebäude mit geneigtem Dach. In der Regel liegt der Boden vom Dachgeschoss auf gleicher Höhe mit der Dachtraufe oder etwas darüber. Er kann aber auch darunter reichen – explizit bei Gebäuden mit zwei Dachgeschossen. Zwei übereinander liegende Dachgeschosse kann es beispielsweise bei einem Mansarddach geben, dessen äußere Dachflächen weit nach unten gezogen sind.
Die Bedeutung der Dachetage
Das Dachgeschoss ist für den Hausbesitzer als auch den Heimwerker von mehrfacher Bedeutung, die vom Hausbau über den Dachausbau bis hin zur Sanierung reichen kann.
- baurechtlich
- bautechnisch
- ausbautechnisch
- sanierungs- und modernisierungstechnisch
- dämmtechnisch
Das Dachgeschoss vor der Planung
Schon bevor der Hausplan gemacht werden kann, müssen Sie sich mit dem Dachgeschoss auseinandersetzen. Sie müssen mit dem für Sie zuständigen Bauamt klären, wie viele Obergeschosse haben muss und darf, aber auch die Regelungen zum Dach selbst. Es kann sein, dass Dachformen vorgegeben sind, die unmittelbar mit eventuellen Plänen Ihrerseits zum Dachgeschossausbau kollidieren könnten.
Bei der Bauplanung zu berücksichtigen
Nachdem diese Fragen durch Sie oder den ausführenden Architekten geklärt wurden, geht es an die Bauplanausführung. Schon hier werden erste Weichen gestellt, ob ein – auch späterer – Dachausbau zur Wohnfläche gleich mit berücksichtigt werden soll. Aber auch die Ausführungstechnik des Dachs ist wichtig. So zum Beispiel als Warm- oder Kaltdach.
Sanieren und modernisieren vom Dach
Bei einer Bestandsimmobilie werden Sie ebenfalls immer wieder mit dem Dachgeschoss zu tun haben. Insbesondere mit den letzten Verschärfungen der EnEV (Energieeinsparverordnung) kann die Dämmung des Dachgeschosses notwendig werden. Zahlreiche Hausbesitzer sind davon vorerst ausgenommen. Kaufen Sie jedoch ein solches Haus, sind Sie sofort in der Pflicht.
Das Dachgeschoss und die EnEV
Dann schnellt sich bei einem nicht ausgebauten Dachgeschoss schnell die Frage, wie die Dämmung vorgenommen werden soll. Je nach Ihren Nutzungsplänen gibt es verschiedene Dämmmöglichkeiten.
- Dämmung der Geschossdecke der Etage unter dem Dachgeschoss bei ausschließlicher Speichernutzung
- Dämmung des Dachs bzw. der Dachhaut bei Nutzung als Dachgeschosswohnfläche
Das Dachgeschoss als Wohnfläche
Ob eine Nutzung der Dachetage als Wohnraum überhaupt möglich ist, hängt aber auch stark vom vorhandenen Dachstuhl ab. Besonders bei einem Pfettendachstuhl kann es sein, dass Stützbalken ungünstig über die Dachgeschossfläche verteilt sind. Bei einem Sprengwerk können noch weitere Streben dazukommen.
Das Dach ist immer im Fokus eines Hausbesitzers
Doch selbst bei einem Sparrendachstuhl, der als Kehlbalkendachstuhl ausgeführt ist, können die Kehlbalken für eine wohnliche Nutzung zu tief liegen. Von den Dachstühlen hängt dann auch ab, inwieweit Sie zum Beispiel Dachgauben in Ihr Dachgeschoss integrieren können. So kommt dem Dachgeschoss ständig eine nicht zu unterschätzende Aufmerksamkeit zu.
Früher wurde technisch zwischen Geschoss und Stock bzw. Stockwerk unterschieden. Bei Gebäuden mit über die gesamte Gebäudehöhe reichenden Stützpfosten wurden zwischen die Pfosten Querbalken als Decke bzw. Boden eingeschossen, daher die Bezeichnung „Geschoss“. Dem gegenüber waren Stock bzw. Stockwerk zimmermannstechnisch betrachtet immer individuelle Konstruktionen. Diese Unterscheidung wird heute technisch jedoch nicht mehr gemacht.
Das Hausjournal bietet Ihnen viele Artikel rund um das Dach und das Dachgeschoss. Dazu gehört unter anderem auch das Dachausbau selber machen.