Dachrandabschlüsse: Die Wahl der richtigen Methode
Ein effektiver Dachrandabschluss ist essenziell, um Ihr Flachdach vor den harschen Witterungseinflüssen zu schützen. Dabei haben Sie die Wahl zwischen Dachrandabschlussprofilen und Dachrandabdeckungen, die jeweils ihre spezifischen Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten bieten.
Dachrandabschlussprofile
Dachrandabschlussprofile zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit und modularen Aufbau aus. Sie bestehen aus Haltern, Blenden und Stützblechen und sind in ein-, zwei- oder mehrteiligen Varianten erhältlich. Diese Profile werden an der Dachkante befestigt und sorgen für einen wind- und regensicheren Abschluss. Wählen Sie das passende Profil basierend auf der Dachkonstruktion und den statischen Anforderungen, um eine langlebige und zuverlässige Lösung sicherzustellen. Achten Sie darauf, dass die Profile nicht direkt in die Dachabdichtung eingeklebt werden, um Rissbildungen aufgrund temperaturbedingter Bewegungen zu vermeiden.
Dachrandabdeckungen
Für eine umfassendere Schutzfunktion am Dachrand kommen Dachrandabdeckungen zum Einsatz. Diese bestehen aus mehrfach gekanteten Metallblechen, oft aus Aluminium oder Verbundstoffen, und werden auf der Attika montiert. Sie sollten ein ausreichendes Gefälle zur Dachseite aufweisen, um den Wasserabfluss zu gewährleisten und die darunterliegenden Bauteile vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Überlappung der Abdeckungen richtet sich nach der Gebäudehöhe und sorgt mit einer Tropfkante dafür, dass das Wasser nicht an der Fassade herunterläuft.
Montage und Vorschriften
Um Dachrandabschlüsse fachgerecht zu montieren, müssen die einschlägigen Vorschriften der Flachdachrichtlinien beachtet werden. Diese Richtlinien sind darauf ausgelegt, langfristigen Schutz und Stabilität zu gewährleisten.
Montageanforderungen
Die Anbringung eines Dachrandabschlusses ist an allen Dachkanten notwendig, außer in den Bereichen von Dachrinnen. Für eine korrekte Montage sollten folgende Anforderungen erfüllt sein:
Die Höhe des Abschlusses variiert abhängig von der Dachneigung.
- Bis 5° Neigung: mindestens 10 cm Höhe über der Oberfläche des Belags oder der Kiesschüttung.
- Über 5° Neigung: mindestens 5 cm Höhe.
Der Dachrand sollte ein deutliches Gefälle zur Dachseite aufweisen. Dies fördert den Abfluss von Niederschlagswasser und verhindert Feuchtigkeitsstau.
Materialauswahl und Befestigung
Verwenden Sie korrosionsbeständige Materialien wie Aluminium oder verzinkten Stahl, um Witterungseinflüsse zu minimieren. Achten Sie auf beständige Befestigungsmechanismen, die den zu erwartenden Windlasten standhalten:
- Die Abstände der Befestigungspunkte sollten auf Basis von Gebäudelage, Gebäudehöhe und Windbelastungszone bemessen werden.
- Berücksichtigen Sie thermische Ausdehnungen, um Rissen entgegenzuwirken. Direktes Verkleben der Profile an der Dachabdichtung sollte vermieden werden.
Einhaltung der Normen
Es ist wichtig, die Flachdachrichtlinien sowie Normen wie DIN 18531 und VOB Teil C ATV DIN 18336 und DIN 18338 einzuhalten. Diese Regelwerke garantieren die langfristige Stabilität des Dachrandes. Insbesondere die Anschlusshöhen und die fachgerechte Ausführung der Befestigungssysteme sind entscheidend für eine optimale Windsog- und Spannkraftabsicherung.
Überlappungen und Abstände
Bei Dachrandabdeckungen und Abschlussprofilen sind Überlappungen und Abstände entscheidend für den Schutz des Flachdaches und die Ästhetik der Fassade.
Überlappungen
Die Überlappung des äußeren Schenkels der Abdeckung oder des Profils über Putz oder Bekleidungen variiert je nach Gebäudehöhe:
- Gebäude bis 8 m Höhe: mindestens 5 cm.
- Gebäude von über 8 m bis 20 m Höhe: mindestens 8 cm.
- Gebäude über 20 m Höhe: mindestens 10 cm.
Mindestabstand der Tropfkante
Die Tropfkante sollte einen Mindestabstand von 2 cm zu den angrenzenden Bauteilen haben, um Wasserabfluss zu gewährleisten.
Materialien und Befestigung
Die Wahl des richtigen Materials und der Befestigungsmethode ist entscheidend für die Funktionalität und Lebensdauer Ihrer Dachrandabdeckungen. Bevorzugt werden korrosionsbeständige Metalle wie Aluminium, Kupfer oder verzinkter Stahl.
Ausgewählte Materialien
Für Dachrandabdeckungen werden häufig mehrkantige Metallbleche verwendet:
- Aluminium: leicht und korrosionsbeständig, sollte nicht in direkten Kontakt mit Zementmörtel, Beton oder Kalk kommen.
- Kupfer: langlebig und ästhetisch, aber teurer.
- Titanzink: robust und für langfristige Projekte geeignet.
- Verzinkter Stahl: günstiger und korrosionsbeständig.
Befestigungsmethoden
Die Stabilität Ihrer Dachrandabdeckungen hängt von der Art der Befestigung ab. Spezielle Halter sollten folgenden Anforderungen entsprechen:
- Windlastbeständigkeit: Halter müssen den zu erwartenden Windlasten standhalten.
- Korrosionsschutz: Korrosionsbeständige Befestigungsmaterialien sind notwendig.
Die Abstände der Befestigungspunkte sind sorgfältig zu bemessen und von Faktoren wie der Gebäudelage, -höhe und Windlastzone abhängig. Verwenden Sie keine sichtbaren Schrauben, um das Eindringen von Wasser und Rost zu verhindern.
Ergänzende Details
Berücksichtigen Sie die thermische Ausdehnung der Materialien. Stoßfugen zwischen den Profilteilen sind notwendig, um Spannungsrissen und anderen Schäden vorzubeugen.
Gefälle und Wasserablauf
Ein effektives Dachgefälle ist entscheidend, um Niederschlagswasser zügig abfließen zu lassen und Pfützenbildung zu verhindern. Das Flachdach sollte idealerweise eine Neigung von mindestens 2 %, besser jedoch 5 % aufweisen. Dies kann durch keilförmige Dämmstoffplatten oder eine angepasste Unterkonstruktion erreicht werden.
Entwässerungssysteme
Folgende Maßnahmen stellen eine einwandfreie Dachentwässerung sicher:
- Integrierte Dachabläufe: Stellen Sie sicher, dass ausreichend Dachgullys und Notentwässerungssysteme vorhanden sind.
- Regelmäßige Wartung: Überprüfen Sie das Dach auf Verunreinigungen wie Laub und Schmutz, die den Wasserabfluss behindern könnten.
- Thermische Ausdehnung: Berücksichtigen Sie Materialbewegungen, um Risse und Schäden an der Dachabdichtung zu vermeiden.
Eine sorgfältige Planung und Ausführung des Gefälles und des Wasserablaufs verlängert erheblich die Lebensdauer Ihres Flachdaches und hilft, unvorhergesehene Wasserschäden zu vermeiden.