Was ist eine Attika und wozu dient sie bei einem Flachdach aus Mauerwerk?
Eine Attika ist eine wandartige Erhöhung der Außenwand, die über den Dachrand eines Flachdachs hinausragt. Diese Konstruktion hat mehrere wichtige Funktionen:
- Schutz und Sicherung: Eine Attika verhindert, dass Niederschlagswasser unkontrolliert abläuft und schützt somit die Bausubstanz vor Feuchtigkeitsschäden. Sie dient auch als Halterung für die Dachabdichtungsbahnen und kann als Basis für Absturzsicherungen verwendet werden.
- Ästhetische Funktion: Architektonisch verleiht eine Attika dem Gebäude einen sauberen und definierten Abschluss. Sie kaschiert Dachaufbauten und technische Installationen, was zu einem harmonischeren Gesamtbild beiträgt.
- Praktische Anwendung: Durch die Erhöhung kann die Attika zur Befestigung von zusätzlichen Elementen wie Geländern oder technischen Anlagen genutzt werden.
Mit einer Höhe von typischerweise 30 bis 50 cm wird die Attika aus verschiedenen Materialien gebaut, wie etwa Beton oder Mauerwerk, und mit Dämmung sowie einer Abdeckung versehen, um ihre Schutzfunktion zu gewährleisten. Beachten Sie, dass für die korrekte Funktion und Langlebigkeit der Attika eine fachgerechte Planung und Ausführung unerlässlich sind.
Lösungsansätze für die Attika-Konstruktion
Bei der Planung und Konstruktion einer Attika gibt es verschiedene Methoden, je nach Höhe und Material, die verwendet werden können. Hier sind einige bewährte Ansätze:
Niedrige Attika aus Schalungssteinen
Für eine niedrige Attika, die bis zu 30 cm hoch ist, bieten sich Schalungssteine an:
- Materialwahl: Die Schalungssteine können aus Terrakotta oder Beton bestehen.
- Bewehrung: Legen Sie vertikale Metallbewehrungen in die Zellen der Schalungssteine und kombinieren Sie diese mit horizontalen Bewehrungen in seitlichen Nuten im Abstand von 22–25 cm.
- Vorbereitung: Befeuchten Sie die Schalungssteine vor dem Befüllen mit Ortbeton, um eine gute Verbindung zu gewährleisten.
Hohe Attika aus Beton
Für höhere Attiken, die mehr als 30 cm betragen, wird ein zweistufiger Ansatz empfohlen:
- Unterer Teil: Errichten Sie den unteren Teil bis 30 cm ebenfalls aus Schalungssteinen, wie bei der niedrigen Attika beschrieben.
- Oberer Teil: Der obere Teil wird aus bewehrtem Beton gegossen. Beachten Sie dabei die Notwendigkeit von Trennfugen, um Spannungen und Risse im Mauerwerk zu vermeiden.
- Trennfugen: Platzieren Sie diese alle 4 Meter in trockenen Klimazonen oder alle 8–12 Meter in gemäßigten und feuchten Gebieten.
Allgemeine Hinweise
- Höhenbegrenzung: Die maximale Höhe der Attika sollte 1 Meter ab Oberkante des Terrassenbodens nicht überschreiten.
- Geländerverankerung: Falls Sie ein Geländer anbringen möchten, sollten diese im betonierten Teil der Attika verankert werden, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten.
Jede dieser Methoden erfordert sorgfältige Planung und präzise Ausführung, um die gewünschte Stabilität und Langlebigkeit zu garantieren. Beachten Sie die spezifischen baulichen Anforderungen und klimatischen Bedingungen, um die bestmögliche Konstruktion für Ihre Attika zu wählen.
Abdichtung und Mauerabdeckung der Attika
Eine zuverlässige Abdichtung und Mauerabdeckung der Attika ist entscheidend, um das Eindringen von Wasser und die damit verbundenen Schäden zu verhindern. Ursächlich für Feuchtigkeitsschäden sind oft unzureichend abgedichtete Dachränder, besonders beim Übergang zur Attika.
Zur Abdichtung wird die Dichtungsbahn des Flachdachs bis zur oberen Kante der Attika hochgezogen und dort sicher befestigt. Dies schützt sowohl die Dämmebene als auch die Bausubstanz vor Niederschlagswasser.
Möglichkeiten zur Mauerabdeckung
Für den Schutz der Attika vor Witterungseinflüssen bieten sich verschiedene Abdeckungsmethoden an. Hier eine Übersicht über die gängigsten Ausführungen:
- Metallabdeckung: Am häufigsten wird eine Abdeckung aus Metall verwendet, etwa aus Kupfer, Titanzink oder verzinktem Eisenblech. Diese Metalle sind robust und bieten einen dauerhaften Schutz vor Niederschlägen. Die Metallabdeckung wird traditionell auf eine Holzbohle montiert, die nur auf der tragenden Wand fixiert ist. Ein leichtes Gefälle zur Dachfläche hin gewährleistet einen optimalen Wasserabfluss.
- Fertigteile: Betonteile oder Natursteine sind alternative Materialien, die als Mauerabdeckung eingesetzt werden können. Diese müssen auf der tragenden Wand aufliegen und fest mit ihr verbunden sein. Es ist darauf zu achten, dass zwischen den einzelnen Fertigteilen wasserdichte Fugen bestehen, um ein Eindringen von Wasser zu verhindern.
- Mauerabdeckungsprofile: Diese speziellen Profile schützen neben der Attika selbst auch die Dämmstoffe und Fassadenverkleidungen. Diese Profile können aus verschiedenen Materialien gefertigt werden und bieten eine flexible Lösung zur Abdichtung.
Wichtig zu beachten
Beim Bau der Attikaabdeckung müssen auch folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Anschlusshöhe: Bei einer Dachneigung bis zu 5° sollte die Anschlusshöhe der Abdichtungsbahn mindestens 10 cm über der Dachoberfläche liegen. Bei stärkeren Neigungen reicht eine Anschlusshöhe von 5 cm aus.
- Zusätzlicher Schutz: Ein kleines Mauerwerk oder ein Dachanschlussprofil oberhalb der Abdichtung kann als zusätzlicher Schutz vor eindringendem Wasser dienen. Die Höhe dieser Vorrichtung sollte mindestens 15 cm betragen, kann jedoch auf 5 cm reduziert werden, wenn die Abdichtung die Attika bis zur Außenkante verkleidet.
Mit diesen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Attika zuverlässig gegen Wasser schützt und die Langlebigkeit Ihres Flachdachs gewährleistet ist. Achten Sie stets auf eine fachgerechte Ausführung und die Einhaltung aller baulichen Anforderungen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.