Dachrinnen sind immer wichtig
Die Dachrinne sammelt nicht nur das Wasser vom Dach und transportiert es ab. Sie schützt die darunterliegende Hausmauer auch vor allzu heftiger Durchnässung. Selbst bei Gartenhäuschen, Garagen und Carports ist das Anbauen einer Regenrinne deshalb ausgesprochen sinnvoll. Doch nicht immer ist insbesondere bei Fertigprodukten eine Dachrinne vorgesehen. Aber auch an Wohnhäusern müssen die Dachrinnen eventuell erneuert werden.
Dachrinnenmaterialien und Verbindungssysteme
Bei den Materialien, die als Dachrinnen verwendet werden, gibt es einige Unterschiede.
- Stahlblech, zumeist verzinkt
- NE-Metalle wie Kupfer oder Aluminium
- Kunststoff
Verbindungselemente für Dachrinnen
- verkleben (bei allen Materialien)
- verlöten (bei Metallen)
- Steckverbindungen (vornehmlich bei Kunststoff)
Die Basisarbeiten sind immer nahezu gleich
Unsere schrittweise Anleitung können Sie für sämtliche Dachrinnenmaterialien und Verbindungssysteme anwenden. Bedenken Sie aber, dass Kleben, Stecken oder Löten unterschiedlicher handwerklicher Anforderungen bedarf. Auch das jeweilige Werkzeug für die einzelnen Verbindungstechniken unterscheidet sich selbstverständlich.
Schrittweise Anleitung zum Anbauen einer Dachrinne
- Dachrinnen
- Rinneneisen
- Fallrohre
- Fallrohrbogen
- Lost- und Festschellen
- Schrauben oder Nägel für Rinneisen
- Schrauben- und Dübelsystem für die Fallrohrschellen
- Gerüst oder Staffelei
- Schlagbohrmaschine
- Steinbohrer
- Akkuschrauber (124,99€ bei Amazon*)
- Hammer
- Stemmeisen
- Holzsäge
- Eisensäge, feinzahnig
- Schlagschnur
- Wasserwaage
1. Vorbereitungsarbeiten
Entlang der Traufe müssen Sie die unterste Reihe der Dachziegel entfernen, um so die Längslattung freizulegen. Bei Fertigprodukten wie Garagen oder Carports gibt es hier oft keine entsprechende Dachlatte. Dann müssen Sie eine entsprechende Längslatte montieren.
2. Die Rinneneisen befestigen
Klassische Rinneneisen befestigen
Außen, links und rechts, auf Höhe vom Dachstein, wird das erste bzw. letzte Rinneisen befestigt. Für Dachrinnen an herkömmlich großen Wohnhäusern werden in der Regel Rinneneisen aus Metall verwendet, die Sie in der Länge selbst biegen können.
Für das erste Rinneisen stemmen Sie das Holz in der Breite des Eisens aus der Dachlattung. Sie stemmen dabei so tief, dass das Rinneisen im Anschluss bündig mit der Latte abschließt, wenn Sie das Eisen in die ausgearbeitete Nut legen. In der Nut wird es auch mit Schrauben oder Nägeln befestigt.
Sie biegen das Rinneisen dann so, dass die Dachrinne später zu ungefähr einem Drittel unter die unterste Dachziegelreihe reichen wird. Nachdem Sie das erste Rinneisen angeschraubt oder angenagelt und gebogen haben, spannen Sie die Schlagschnur von hier zum anderen Ende des Daches und zurück.
Die obere Schlagschnur richten Sie in der Höhe nach dem Punkt aus, an dem Sie das Rinneisen gebogen haben. Beachten Sie beim Spannen der Schlagschnur das Gefälle, welches die Dachrinne später benötigt. Pro Meter sind das im Schnitt zwischen 3 und 7 mm, also bei einer Dachlänge von zehn Metern zwischen 3 und 7 cm.
Die untere Schlagschnur spannen sie nach der tiefsten Position der Rinneisenbiegung und führen sie dann zurück an das andere Ende der Dachrinne. Jetzt können Sie mit der Montage aller weiteren Rinneisen beginnen. Der Abstand beträgt zwischen 50 und 100 cm von einem zum nächsten Rinneneisen.
Rinneisensysteme zum Einstellen
Dachrinnensysteme für kleinere Gebäude bzw. für flach montierte Leisten (im rechten Winkel zum Boden) werden auf gleicher Höhe angeschraubt. Die einzelnen Rinneisenelemente können dann über Schraubenschlitze justiert werden, um das benötigte Gefälle zu erhalten.
3. Das Anbauen der Dachrinne
Jetzt legen Sie die Dachrinne in das Rinneisen. Beachten Sie beim ersten Dachrinnenteil das geschlossene Endstück. Je nach System überlappen Sie jetzt alle weiteren Dachrinnenelemente den Herstellervorgaben folgend oder verbinden Sie nach den Anweisungen mit dem Stecksystem.
Wenn die Dachrinne komplett angebaut ist, verlegen Sie in der Rinne das Laubgitter. Das ist wichtig, da andernfalls später das Fallrohr verstopfen könnte.
4. Das Fallrohr anbauen
Nachdem Sie jetzt das letzte Rinnenelement mit dem Fallrohrabfluss eingelegt und befestigt haben, folgt das Fallrohr. Markieren Sie mit Wasserwaage und Schlagschnur die Mitte des Abflusses an der Hausmauer.
Jetzt stecken Sie den ersten Fallrohrbogen (Biegung Richtung Wand) in den Abfluss und halten den zweiten Bogen (Biegung vom ersten Bogen kommend nach unten zur Wand) in dem Abstand an die Markierung an der Wand, wie weit später die Festschelle hervorstehen wird (3 bis 5 cm).
Messen Sie jetzt das Fallrohrstück aus, das zwischen die beiden Bögen kommt. Etwa 5 bis 10 cm unterhalb des zweiten Bogens setzen Sie die Markierung senkrecht von der ersten Markierung ausgehend, um hier das Loch für die erste Festschelle zu bohren.
Die Schellen werden jetzt alle 2 bis 2,5 m gesetzt. Die erste, die mittlere und die letzte Schelle sind Festschellen, alle anderen Losschellen. Bei kurzen Wänden verwenden Sie nur als erste und letzte Schelle Festschellen. Nachdem die Schellen gesetzt sind, verlegen Sie das Fallrohr und verschrauben es.
Das Fallrohr wird entweder in einen Abwasserkanal, einen Sickerschacht oder eine Auffangvorrichtung geleitet.
Das Löten der Dachrinnen ist die wohl handwerklich anspruchsvollste Verbindungstechnik beim Anbauen der Dachrinne. Selbstverständlich halten wir auch dazu Anleitungen im Hausjournal bereit – so zum Beispiel zum [Löten von Zink-Dachrinnen].
* Affiliate-Link zu Amazon