Immer wieder muss eine Dachrinne neu angebracht werden
Dachrinnen sind eigentlich eine Selbstverständlichkeit an Gebäuden. Allerdings gibt es auch zahlreiche Gebäude, die in ihrer ursprünglichen Planung ohne Dachrinne auskommen müssen.
- Carports
- Garagen
- Terrassenüberdachungen
- Garten- und Holzhäuser
Daneben sind aber gerade Dachrinnen den Widrigkeiten des Wetters voll ausgesetzt. Das wiederum bedeutet, dass auch die robusteste Dachrinne eines Tages ihren Dienst quittiert. Das alles sind Gründe zum Anbringen einer neuen Dachrinne.
Unterschiede bei der Befestigungstechnik
Die gängige Technik sind Rinneneisen, die in die Holzsparren des Dachs eingelegt und dann auf die benötigte Länge gebogen werden. Viele Gebäude wie Garagen oder Carports besitzen konstruktionsbedingt aber keine Sparren. Daher kommt hier eine andere Technik zum Einsatz.
Vielmehr handelt es sich um Halterungen für Rinneisen, die flach angeschraubt werden. Um ein Gefälle zu erzielen, können diese Halterungen verschoben werden. Dazu muss aber zumeist erst eine Latte über die Länge des Dachs angebracht werden. Abgesehen von dieser Besonderheit gibt es ansonsten beim Anbringen der Dachrinne keine Unterschiede.
Dachrinnenmaterialien
- Stahlblech, verzinkt
- NE-Metall (Kupfer, Aluminium, Messing usw.)
- Kunststoff
Dachrinnenverbindungstechniken
Je nachdem, welches Material verwendet wird, kann es auch bei der Verbindungstechnik der einzelnen Rinnenelemente Abweichungen geben.
- löten (Stahlblech und NE-Metalle)
- kleben (vorrangig Kunststoff, aber auch NE-Metalle und Stahlblech)
- stecken (vorrangig Kunststoff, aber auch NE-Metalle und Stahlblech)
Bei den Verbindungstechniken richten Sie sich nach den jeweiligen Anleitungen des Herstellers bzw. müssen mit der Löttechnik vertraut sein. Ansonsten gibt es auch hier beim Anbringen der Dachrinne keine großen Unterschiede.
Schrittweise Anleitung zum Anbringen einer Dachrinne
- Dachrinnenelemente
- Endstücke
- Abflussstück für das Fallrohr
- Fallrohrelemente
- Fallrohrbögen
- Laubnetz oder Gitter
- Rinneneisen
- Los- und Festschellen
- Holzsäge (Fuchsschwanz (16,80€ bei Amazon*))
- Stechbeitel oder Stemmeisen
- Hammer
- Gehrungslade
- Schleifpapier oder Feile (je nach Dachrinne)
- Schlagbohrmaschine
- Steinbohrer
- Schlagschnur
- Wasserwaage
- eventuell Werkzeug zum Kleben bzw. Löten
- Staffelei oder Bauleiter
1. Vorbereitungsarbeiten, das erste Rinneneisen
Zunächst müssen Sie das erste Rinneneisen montieren. Das Biegen muss später so durchgeführt werden, dass circa ein Drittel der Dachrinne unter den Dachziegeln liegt. Angebracht wird das erste Rinneneisen auf Höhe des Firststeins.
Jetzt entfernen Sie die unterste Dachziegelreihe, messen aber zuvor noch den herausstehenden Abstand, damit Sie das Rinneisen exakt biegen können.
Jetzt schlagen Sie mit dem Stechbeitel bzw. Stemmeisen eine Nut in die unterste und gerade freigelegte Sparre. Sie ist so breit wie die Rinneisen und so tief wie diese.
Nach dem Biegen wird das Rinneisen mit dem Sparren verschraubt oder vernagelt.
2. Das Spannen der Schlagschnur, das zweite Rinneneisen montieren
Anhand der Maße des ersten montierten Rinneneisens spannen Sie nun die Schlagschnur zum anderen Dachende. Sie spannen die Schlagschnur dabei auf derselben Höhe der Biegung des Rinneisens. Pro Meter berücksichtigen Sie ein Gefälle von 3 bis 7 mm, also 3 bis 7 cm auf zehn Meter.
Jetzt montieren Sie auch hier am Firststein das nächste Rinneneisen, wie zuvor beschrieben. Dann spannen Sie die Schlagschnur wieder zurück auf die andere Seite. Dieses Mal auf Höhe des tiefsten Punktes des Rinneisenbogens, in den die Dachrinne später gelegt wird.
3. Das Anbringen aller weiteren Rinneneisen
Mithilfe dieser Maße von der Schlagschnur bringen Sie nun alle weiteren Rinneneisen an der Dachsparre an. Gehen Sie so vor, wie beim ersten Rinneisen beschrieben. Je nach Gebäude und Art der Dachrinne beträgt der Abstand zwischen 0,5 und 1,5 m.
4. Das Anbringen der Dachrinne
Jetzt werden die Dachrinnenelemente eingelegt. Gehen Sie dabei der Verbindungstechnik den Herstellerangaben entsprechend vor. Sie beginnen mit einem Eckstück und schließen dann mit einem Eckstück und dem Abfluss für das Fallrohr ab.
5. Das Fallrohr anbringen
Jetzt stecken Sie den ersten Fallrohrbogen Richtung Wand auf den Abfluss. Den zweiten Bogen halten Sie nach unten zeigend dagegen. Beachten Sie den späteren Abstand zur Fassade durch die Befestigungsschellen. Jetzt messen Sie die Differenz zwischen den beiden Fallrohrbögen und schneiden ein Stück Fallrohr auf Maß.
Mit der ersten Schelle beginnen Sie kurz unterhalb des obersten Fallrohrs, das Sie in den Bogen stecken. Die erste und auch die letzte Schelle ist jeweils eine Festschelle. Ist es eine hohe Fassade, kommt auch in der Mitte eine Festschelle. Dazwischen setzen Sie Losschellen. Der Abstand von einer zur nächsten Schelle beträgt zwischen 2 und 2,5 m.
6. Das Laubgitter installieren
Abschließend legen Sie noch das Laubgitter in die Dachrinne und – je nach Technik – befestigen es entsprechend.
Sie können das Wasser aus der Dachrinne in einen Auffangbehälter, in einen Abwasserkanal oder einen Sickerschacht leiten.
Die Dachrinne übernimmt noch eine weitere Aufgabe, die den meisten Menschen gar nicht bewusst ist. Da sie etwa zu zwei Dritteln unter dem Dachabschluss hervorsteht, schützt sie die Fassade zusätzlich vor direkten Regen und erhält somit auch die Beständigkeit Ihrer Fassade bzw. des Fassadenputzes.
* Affiliate-Link zu Amazon