Aufgaben vom Fundament
Fundamente aus Beton erfüllen mehrere Aufgaben. Primär soll das Gewicht der jeweiligen Aufbaukonstruktion darüber getragen werden. Sekundär soll aber auch ein planer Untergrund geschaffen werden, der weiter aufgebaut werden kann, beispielsweise mit Bodenplatten oder Fliesen.
Fundamentarten
Abhängig von der Konstruktion, aber natürlich auch von den Kosten, können unterschiedliche Fundamente erstellt werden:
- Kies- und Schotterfundament für Betonplatten
- Punktfundament
- Streifenfundament
- Bodenplatte als Plattenfundament
Besonderheiten – Fundamentkombinationen
Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass insbesondere die Bodenplatte in der Regel mit zusätzlichen Streifenfundamenten hergestellt wird. Das ist in der Frostsicherheit begründet, denn in unseren Breitengraden gefriert der Boden bei kalten Temperaturen bis zu einer bestimmten Tiefe. Dabei erfüllt ein aus frostsicherem Beton gegossenes Fundament zwei wichtige Aufgaben.
Frostschutz
Sicherlich wissen Sie, was mit Wasser geschieht, wenn es zu Eis gefriert: es dehnt sich aus. Dasselbe passiert auch mit dem Wasser im Erdreich – es dehnt sich bei Bodenfrost aus. Dann muss ein Fundament zwei entscheidende Faktoren aufweisen:
- tief genug in den Boden reichen, damit es das Fundament nicht heben kann (mindestens 80 cm)
- tief genug, damit das Fundament auch fest verankert ist und somit nicht seitlich verschoben werden kann
Bei einer Bodenplatte gerade im Heimwerkerbereich wäre eine komplette Bodenplatte, die so tief reicht, schon wirtschaftlich betrachtet alles andere als lohnend. Es darf auch nicht mit der Bodenplatte für ein unterkellertes Gebäude verglichen werden, da dieses Fundament natürlich entsprechend tief liegt.
Daher werden selbst bei Plattenfundamenten in den Außenbereichen Streifenfundamente und in gegebenenfalls später tragenden Bereichen zusätzliche Streifen- oder Punktfundamente hergestellt. Folglich unterscheidet sich die Herstellung der verschiedenen Fundamente deutlich.
Das Kies- und Schotterfundament für Beton-, Zement- oder andere Bodenplatten
Auf dieses Fundament gehen wir hier nicht zu sehr ein, da es kein aus Beton gegossenes Fundament ist. Zum besseren Verständnis allerdings einige wenige Basisinformationen zu diesem Fundament, das vor allem dann gewählt wird, wenn die Ansprüche nicht so hoch sind, also beispielsweise bei Wegen, Terrassen oder Fundamenten wir Geräte- oder Gartenschuppen. Zunächst wird eine mindestens 30 bis 35 cm tief reichende Schotterschicht angelegt und verdichtet.
Darauf kommt dann eine rund 5 bis 10 cm starke und ebenfalls verdichtete Kiesschicht. Ist die Körnung fein genug, werden die Bodenplatten direkt darauf verlegt. Andernfalls muss noch ein Bett aus Splitt angelegt werden, mit dem die Platten später auch verfugt werden können. Schotter- und Kiesschicht dienen dabei als Drainage. Besteht die Gefahr von Bodenfrost, sollten seitlich tief reichende Schürzen angelegt werden.
Das Punktfundament
Das Punktfundament ist das einfachste Betonfundament. Der Nachteil besteht darin, dass das Gewicht, welches von der darauf ruhenden Konstruktion in das Punktfundament abgeleitet wird, eben nur punktuell abgeleitet werden kann. Bei wichen Böden besteht daher ein großes Risiko, dass sich das Punktfundament entsprechend absenkt. Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie das Punktfundament umso tiefer setzen, also entsprechend weiter ausschachten, bis Sie auf festen Boden treffen.
Dann besitzt dieses Fundament hervorragende Festigkeitseigenschaften. Selbst in tropischen Ländern mit einem durch die Regenzeiten wie ein Schwamm vollgesogenen Böden wird vornehmlich so gebaut. Nur, dass hier diese Punktfundamente Betonpfosten sind, die entsprechend tief in das Erdreich gerammt werden (mehrere Meter teilweise). Typische Anwendungen sind Konstruktionen, die später von Pfosten aus Holz oder Stahl getragen werden:
- Carports
- Zaunpfosten
- Gartenpagoden
- Terrassenüberdachungen
- teilweise Wintergärten
- teilweise Gewächshäuser
Entweder wird für Holzpfosten ein Metallschuh mit Betonanker einbetoniert, Sie können den Holzpfosten aber auch direkt einbetonieren. Nur besteht bei bodenebenen Punktfundamenten das Risiko von stehendem Wasser auf dem Fundament. Damit fault das hier einbetonierte Holz schneller.
Das Streifenfundament
Das Streifenfundament ist das gängigste Fundament aus Beton. Die Relation aus Wirtschaftlichkeit, Stabilität und Frostsicherheit bringt den effizientesten Nutzen. Die Breite des Fundaments wird natürlich durch die darauf geplante Konstruktion bestimmt, grundsätzlich gilt aber, je breiter ein Streifenfundament ist, desto besser wird das Traggewicht verteilt. Wir empfehlen eine Mindestbreite von 30 bis 40 cm.
In der Tiefe muss das Streifenfundament mindestens 80 cm tief reichen. Wir empfehlen aber mindestens 100 cm, um auch gegen starken Frost gewappnet zu sein. Je nach vorhandenem Boden benötigen Sie gegebenenfalls eine Verschalung des Betons. Zudem können Sie eine Sauberkeitsschicht aus Kies unter dem späteren Fundament einbringen. Verdichten Sie den Kies und trennen Ihn durch eine Kunststofffolie (PE) vom späteren Betonfundament. Typische Anwendungen für umlaufende (um eine Konstruktions- oder Gebäudefläche umlaufende) Streifenfundamente:
Es ist dringend zu empfehlen, das Streifenfundament mit Baustahlmatten oder Moniereisen zu bewehren, um die Rissbildung zu verringern. Je nach Gewicht der Konstruktion, welches auf die Streifenfundamente gesetzt wird, wird dann auf der Innenfläche zwischen den Streifenfundamenten eine Betonbodenplatte erstellt. Das Prinzip ist dasselbe der Bodenplatte als Plattenfundament und sollte daher von der Technik (technischer Aufbau) genauso ausgeführt werden. Allerdings kann diese Bodenplatte natürlich etwas schwächer ausgelegt werden – immer der darauf stehenden Konstruktion entsprechend.
Bodenplatte als Plattenfundament
Das Betonplattenfundament ist das mit Abstand hochwertigste, stabilste und langlebigste Fundament. Allerdings ist die benötigte Menge an beton sehr hoch, was die Kosten nach oben treibt. Je nach verwendetem Beton müssen mit Kosten zwischen 30 und 50 Euro je Quadratmeter gerechnet werden.
Um Frostsicherheit gewährleisten zu können, müsste das Plattenfundament mindestens 80 cm, noch besser aber 100 cm tief gesetzt werden. Allerdings würde dies die Kosten restlos sprengen. Daher wird bei Frostgefahr die Umrandung des Plattenfundaments ebenfalls mit Streifenfundamenten verstärkt, auf denen die Betonplatte dann zusätzlich ruht. Dennoch kann die Bodenplatte das auf ihr aufgebaute Gewicht vollständig auf die Platte verteilen.
Ist die Bodenplatte gleichzeitig als Fundamentplatte geplant, sollten allerdings bestimmte Mindestmaße befolgt werden, die bei einer Betonplatte ohne weitere Fundamenteigenschaften vernachlässigbar sind. Zunächst kommt eine 15 bis 20 cm dicke Kiesschicht, die verdichtet wird. Diese Sauberkeitsschicht dient auch dazu, das Wasser abzuleiten bzw. bei Frost genügend Ausdehnungsraum zu geben, ohne dass dadurch das Fundament bewegt werden könnte.
Wie beim Streifenfundament folgt nun auf der Kiesschicht eine Folie (PE), damit der Kies dem Beton kein Wasser entziehen kann. Es werden Baustahlmatten ausgelegt. An aufeinandertreffenden Stößen werden Matten überlappt. Bedenken Sie bitte, Abstandhalter zu setzen (zum Boden). Nun kann der Beton eingegossen werden. Die Stärke sollte mindestens 15 cm betragen. Bedenken Sie zudem besonders bei einem Plattenfundament das richtigeMischungsverhältnis vom Beton.
Bedenken Sie unbedingt die „Trockenzeit“ von Beton. „Trockenzeit“ in Anführungszeichen, weil das umgangssprachlich gemeint ist. Was sich genau dahinter verbirgt, erfahren Sie, wenn Sie dem Link folgen.
Oft wird davon ausgegangen, dass eine Betonqualität B15 ausreichend ist. Wir empfehlen grundsätzlich, sämtliche Fundamente in B25-Qualität zu erstellen. Bitte vernachlässigen Sie beim Herstellen von Fundamenten auch nicht das Nachbearbeiten Beton. Dazu gehört das kontrollierte Aushärten, aber auch das professionelle Verdichten.