Kohäsionskräfte im Wasser
Wasser bilden nicht nur sogenannte Cluster, größere Wassereinheiten, die für Bruchteile von Sekunden über Wasserstoffbrücken zusammenhalten, sondern auch eine fest zusammen haltende Molekülschicht an der Oberfläche.
Diese Kohäsionskräfte zwischen den Wassermolekülen sorgen für eine Oberflächenspannung des Wassers. Die Wasseroberfläche hat gewissermaßen eine „Haut“, die fest zusammenhält. Einige Insekten, wie Wasserläufer, können auf dieser Wasserhaut problemlos über das Wasser laufen.
Ursache für die Oberflächenspannung, die jede Wasseroberfläche aufweist, sind die im Wasser zwischen den Wassermolekülen wirkenden Kohäsionskräfte.
Nachteile der Oberflächenspannung
Die Oberflächenspannung des Wassers wird von uns nur dann bemerkt, wenn wir ein Glas bis an den Rand mit Wasser füllen. Die Oberflächenspannung führt dazu, dass Wasser über dem Glasrand liegt und nicht überfließt.
Nachteilig wirkt sich die Oberflächenspannung aber dann aus, wenn Wasser besonders gut netzen oder reinigen soll. Die Oberflächenspannung verhindert, dass das Wasser vollen Kontakt zur Oberfläche erhält und seine reinigende Wirkung voll entfalten kann.
Wasser, das zum Reinigen verwendet wird, muss deshalb künstlich entspannt werden. Das geschieht, indem man sogenannte Netzmittel im Wasser auflöst.
Diese Netzmittel werden auch – wegen dem Bezug zur Oberflächenspannung – Tenside genannt. Sie sind in vielen Waschmitteln und auch im Spülmitteln enthalten. Wird eine hohe Menge an Tensiden in das Wasser gegeben, verschwindet die Oberflächenspannung vollständig.
Das Wasser kann so besser zum Reinigen verwendet werden, hat einen höhere Reinigungwirkung und benetzt Oberflächen vollständig.
Tenside im Abwasser
Entspanntes Wasser, das noch eine hohe Menge an Tensiden enthält, ist für die Abwasserreinigung sehr problematisch. Es schäumt auch stark, und verursacht daher in Kläranlagen massive Schaumbildungen. Die Arbeit der Mikroorganismen bei der biologischen Abwasserreinigung ist dadurch stark eingeschränkt.