Welche Möglichkeiten gibt es?
Dielenboden selber schleifen
Alle zehn bis 15 Jahre kann es notwendig werden, den Holzboden aus Parkett mit einem Tellerschleifer und einem Exzenterschleifer für Ecken und Kanten wieder auf Hochglanz zu bringen. Vor allem Gebrauchsspuren wie Kratzer, Möbelrückstände und Wasserflecken können so wieder herausgearbeitet werden. Wer sich keine entsprechenden Geräte anschaffen möchte, kann diese in jedem Baumarkt oder im Fachhandel stunden- oder tageweise ausleihen.
Allerdings gehört dieses Projekt zu jenen Arbeiten, die sich als Hobbyhandwerker nur mit etwas Geschick und Erfahrung meistern lassen. Insbesondere Massivparkett muss vier- bis achtmal geschliffen werden, bevor die Beschaffenheit wieder passt. Dabei ist das Risiko hoch, durch ein unsachgemäßes Abtragen des Materials für Rillen oder Unebenheiten zu sorgen.
Dielenboden schleifen lassen
Alternativ kann der Dielenboden auch professionell geschliffen werden. Das bietet sich vor allem dann an, wenn Sie keine Erfahrungen auf diesem Gebiet besitzen oder es sich um einen besonders alten bzw. wertvollen Boden handelt. Zu den Vorteilen dieser Methode gehört es, dass Sie auf ein makelloses Ergebnis setzen können. Selbst denkmalgeschützte Böden lassen sich von Spezialfirmen mitunter aufbereiten.
Nachteilig ist allerdings, dass auch die Kosten deutlich höher sind. Während das eigene Abschleifen des Holzbodens mit 100 bis 250 Euro im Budget möglich ist, liegt der Preis eines Fachunternehmens deutlich höher. Rechnen Sie (je nach Fläche, Arbeitsumfang, Grad der Beschädigung, Anzahl der Schleifgänge und individuellen Stundenlöhnen) mit 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter.
Produktempfehlungen
Am besten lässt sich ein Dielenboden mit einem Trockenbauschleifer bearbeiten, für kleinere Flächen kommt auch ein Exzenterschleifer infrage. Achten Sie bei der Auswahl des Geräts auf die Leistungsfähigkeit, die Größe des Schleiftellers und die kompatiblen Schleifpapierarten. Setzen Sie außerdem auf Schutzkleidung – Staubmaske, Gehörschutz und Schutzbrille gehören zur minimalen Ausrüstung. Bei Holzprodukten sind Farbton und Eignung wichtig.
Dieser Tellerschleifer bietet eine starke Leistung von 600 W in Kombination mit einer maximalen Drehzahl von 1.500 U/min, sodass Sie einen Dielenboden problemlos abschleifen können. Das Gerät lässt sich per teleskopierbarem Arm stufenlos bis zu 165 cm höhenverstellen. Im Lieferumfang sind zusätzlich sechs Schleifscheiben und eine praktische Transportbox enthalten.
Für kleinere Flächen sowie Ecken und Kanten kann hingegen dieser Exzenterschleifer verwendet werden, der mit einer praktischen Absaugung und einem Staubfangbehälter ausgestattet ist. Die Schleifmaschine wiegt nur 1,28 kg und schont dadurch Ihre Arme. Sie bringt vibrationsarme 280 W mit sich. Die passenden Schleifpapiere besitzen eine Größe von 125 mm.
Neben dem richtigen Werkzeug steht auch Ihre persönliche Sicherheit ganz oben auf der Liste. Für einen Staubschutz der Atemwege kann diese Halbmaske verwendet werden, die über einen flexiblen Nasenbereich für mehr Komfort verfügt. Trotzdem ist die Maske absolut dicht und entspricht der Filterklasse 2 (A2) für Gase und Dämpfe sowie P3 für Partikel höchster Konzentrationen.
Dieser Kapselgehörschutz bewahrt Ihre Ohren vor negativen Auswirkungen der Maschinenlautstärke. Er eignet sich als Allround-Schutz für Arbeiten mit einem mittleren Lärmpegel (87 bis 98 dB) und besticht durch ein geringes Gewicht. Mithilfe der weichen Dichtungsringe wird für ein angenehmen Tragekomfort gesorgt. Der Gehörschutz wird in einer strahlenden gelben Farbe angeboten.
Auch Ihre Augen sollten beim Schleifen geschützt werden, wofür diese hochwertige Schutzbrille infrage kommt. Sie zeichnet sich durch ein geringes Gewicht und einen integrierten Sonnenschutz aus, sodass Sie damit auch draußen arbeiten können. Die Schutzbrille ist nach PSA-Verordnung 2016/425/EU und nach der DIN-Norm EN 166:2002-04 zertifiziert, wodurch höchste Sicherheitsstandards nachgewiesen werden können.
Dieses Hartwachsöl kann als Holzversiegelung nach dem Schliff verwendet werden, um das Material zu pflegen und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Das hartwachsöl ist sowohl allergikerfreundlich als auch inhaltlich geprüft. Er besitzt eine hohe Beständigkeit gegenüber Haushaltschemikalien und Flüssigkeiten. Das farblose Produkt kommt in einem Eimer mit 1 l Inhalt und reicht für etwa 20 bis 25 m2 Fläche aus.
Zum Verschließen der Fugen lohnt sich der Einsatz dieses Parkettfugenmittels. Es weist eine dunkle Eichenfarbe auf, weshalb es sich eher für dunkle Holzdielen eignet. Das Dichtmittel ist überstreichbar, geruchsneutral und verbrauchsfertig – es muss lediglich in die betroffenen Fugen gefüllt werden. Darüber hinaus besitzt es schnelltrocknende Eigenschaften und eine hohe Haftfähigkeit. Es wird gänzlich ohne Lösungsmittel hergestellt.
Anleitung: Dielenboden in 4 Schritten schleifen
- Schleifpapier in groben und feinen Körnungen
- Parkett-Fugenlösung oder Holzkitt
- evtl. Versiegelung oder Hartwachsöl
- Tellerschleifer
- Exzenterschleifer
- Hammer
- Spachtel
- Schraubenzieher oder Akkuschrauber
- Bleistift
- Schutzkleidung (mindestens Ohren-
- Augen- und Gehörschutz)
- evtl. Industriestaubsauger
- evtl. Pinsel
1. Vorbereitung
Leisten entfernen. Entfernen Sie in einem ersten Schritt die Sockelleisten, damit diese nicht aus Versehen von einem „andockenden“ Tellerschleifer beschädigt werden können. Achten Sie darauf, dass auch alle Schrauben und Nägel herausgeschraubt bzw. herausgezogen werden. Bleistiftmarkierungen an der Rückseite der Leisten können helfen, später wieder die richtige Reihenfolge zu finden.

Sockelleisten werden vor dem Schleifen entfernt
Nägel und Schrauben versenken. Befinden sich noch Schrauben und Nägel im Boden, müssen diese ebenfalls vorbereitend versenkt werden. Diese dürfen auf keinen Fall mit dem Schleifgerät in Kontakt geraten. Ansonsten riskieren Sie sowohl eine Beschädigung des Geräts und des Schleiftellers als auch einen möglichen Funkenflug.
Größere Beschädigungen reparieren. Sollten sich größere Beschädigungen im Dielenboden befinden (man denke etwa an Risse, Kratzer oder Wasserflecken), lassen sich diese nun mit einer Parkett-Fugenlösung oder mit Holzkitt ausbessern. Füllen Sie die Bereiche auf und verstreichen Sie das Produkt mit einem Spachtel. Beachten Sie etwaige Trockenzeiten, bevor Sie mit dem Schleifen beginnen.
2. In 3 bis 4 Durchgängen schleifen
Die Anzahl der benötigten Schleifgänge hängt primär davon ab, in welchem Zustand sich der Dielenboden befindet, wie alt er ist und ob die Oberfläche in der Vergangenheit lackiert wurde. Planen Sie bei wenigen Kratzern, Wasserflecken und Unebenheiten drei Schliffe ein, bei mehr Beschädigungen sollten es eher vier Schliffe sein. Harte Massivparkettböden können allerdings bis zu acht Durchgänge erfordern.

Dielenboden wird immer in mehreren Durchgängen geschliffen
Flächen mit der richtigen Körnung schleifen. Beim Schleifpapier der Aufsätze gilt: Fangen Sie mit einer groben Körnung an und arbeiten Sie sich in den einzelnen Schleifgängen zu einer feineren Körnung vor. Je nach Eigenschaften des Holzbodens sollte der Startpunkt zwischen 16 und 40 liegen. Die folgende Tabelle hilft bei der Orientierung:
Schleifgang | Neuer Dielenboden | Alter unlackierter Dielenboden | Alter lackierter Dielenboden |
---|---|---|---|
1. diagonal | 40 | 24 | 16 |
2. längs | 80 | 40 | 24 |
3. längs | 100 | 80 | 40 |
4. längs | – | 100 | 80 |
5. längs | – | – | 100 |
Feinschliff mit dem Tellerschleifer | 120 | 120 | 120 |
Ecken und Kanten schleifen. Die Ecken und Kanten werden mit der gleichen Körnung wie die Flächen geschliffen, um für ein gleichmäßiges Ergebnis zu sorgen. Wechseln Sie dafür am besten auf einen Exzenterschleifer, da dieser über einen kleineren Schleifteller verfügt. So erreichen Sie auch unwegsame Stellen problemlos.
3. Feinschliff
Nach den drei bis vier Schleifgängen ist schließlich der Feinschliff dran. Gehen Sie erneut diagonal über den Holzboden und entscheiden Sie sich für eine feine Körnung. Arbeiten Sie sich entlang der einzelnen Dielen vor. Bei diesem Schritt ist Vorsicht geboten – mit sehr feinem Schleifpapier können schnell Rillen in der Oberfläche entstehen, die mehr Schliffe notwendig machen könnten.
4. Nachbehandlung
Im Anschluss sollte der Holzboden gründlich gereinigt werden, um den Schleifstaub loszuwerden und für eine glatte Oberfläche zu sorgen. Auch lässt sich dann besser erkennen, ob an einigen Stellen noch Bedarf für Korrektur besteht. Dafür kommt beispielsweise ein Industriestaubsauger infrage. Soll der Dielenboden außerdem versiegelt werden, ist nun ebenfalls der richtige Zeitpunkt gekommen.
Mögliche Probleme & Lösungen
Das Schleifen eines Dielenbodens erfordert sowohl Geschick als auch Erfahrung, weshalb sich dieses Projekt nur bedingt für Hobbyhandwerker eignet. Insbesondere teure Böden können schnell ruiniert werden, was einen deutlichen höheren finanziellen Aufwand als die Beauftragung eines Fachunternehmens darstellt. Gehen Sie vorsichtig vor und überprüfen Sie die bearbeiteten Bereiche zwischendurch, um Rillen im Holzboden zu vermeiden.
FAQ
Wie lange dauert das Schleifen eines Dielenbodens?
Die Dauer dieses Projekts hängt davon ab, wie viele Schleifgänge notwendig sind und wie lange die nachfolgende Pflege oder Versiegelung nicht begangen werden darf. Bei einem durchschnittlichen Boden aus Holzdielen sollten Sie etwa zwei Tage für dieses Projekt veranschlagen. So bleibt genug Zeit für drei Schleifgänge.
Welches Schleifpapier sollte für welchen Dielenboden verwendet werden?
Die Wahl des richtigen Schleifpapiers hängt von der Anzahl der Schleifgänge und vom Alter sowie der Lackierung des Bodens ab. Beginnen Sie – je nach Lack – mit einem groben Schleifpapier von 16 bis 40 und arbeiten Sie sich in Längs- und Querschliffen bis zur Körnung 120 vor. Diese entspricht bei den Holzdielen einem Feinschliff.
Was kostet es, einen Dielenboden abschleifen zu lassen?
Die kosten für einen professionellen Schliff hängen von mehreren Faktoren ab, zu denen beispielsweise der Zustand, die Raumgröße, die Zahl der notwendigen Schleifgänge und die Kosten für zusätzliche Arbeiten (etwa ein Versiegeln oder Streichen) gehören. Rechnen Sie mit Preisen zwischen 30 und 60 Euro pro Quadratmeter.
Wie schleift man einen Dielenboden richtig ab?
Entfernen Sie zuerst die Leisten und versenken Sie etwaige Schrauben und Nägel im Boden, bevor Sie größere Beschädigungen mit Parkett-Fugenlösung ausgleichen. Schleifen Sie dann in drei bis vier Durchgängen mit feiner werdenden Körnungen. Danach folgen ein Feinschliff und eine Nachbehandlung der Holzdielen.