Für Hobbygärtner mit Leidenschaft ist ein Gewächshaus unentbehrlich
Ob Fruchtbäume wie Mango, Lychee, Papaya, Bananen oder bestimmte Zierpflanzen, die aus mediterranem oder tropischem Umfeld stammen – das Interesse daran wird bei Hobbygärtnern immer größer. Aber auch klassische Gemüse-, Obst- und Zierpflanzen finden regen Zuspruch. Einzig die Jahreszeiten machen in unseren Breitengraden häufig einen Strich durch die Rechnung. Für richtige Hobbygärtner mit Passion muss deshalb unbedingt ein Gewächshaus her.
Immer mehr Gewächshäuser aus Doppelstegplatten
Dabei verdrängen Gewächshäuser aus Doppelstegplatten zunehmend die klassischen Treibhäuser aus Glas. An vorderster Stelle steht für viele bei einer Entscheidung zugunsten Doppelstegplatten vor allem der Preis. Doch wer hier bereit ist, auch ein bisschen mehr auszugeben, und sein Gewächshaus-Material gezielt auswählt, wird nicht nur sehr lange Freude daran haben. Auch die Pflanzen werden es durch entsprechendes Wachstum und einen üppigen Fruchtstand danken.
Materialien für Gewächshäuser
Daher müssen Sie zunächst einmal die grundsätzlichen Eigenschaften der für ein Gewächshaus infrage kommenden Materialien kennen. Es stehen die folgenden Materialien zur Auswahl:
- Glas
- Polycarbonat-Doppelstegplatten
- Doppelstegplatten aus Polymethylmethacrylat (PMMA oder besser bekannt als Acrylglas)
Die Eigenschaften von Glas
Um zu verstehen, weshalb die Kunststoffplatten gegenüber Glas nicht nur beim Preis einen deutlichen Vorteil mit sich bringen, ist es wichtig, auch die Eigenschaften von Glas zu kennen. Sie können zunächst einmal Einfachglas und Isolierglas unterscheiden. Das Glas selbst können Sie nach folgenden Glasarten unterscheiden:
- Blankglas
- Klarglas
(Nörpelglas)
Eigentlich sind diese Begriffe etwas verwirrend, denn letztendlich ist es das Blankglas, welches völlig klar ist. Klarglas dagegen ist einseitig strukturiert, sodass das Licht unterschiedlich gebrochen wird. Dadurch soll erreicht werden, dass das Licht besser gestreut wird. Lange Zeit ging man nämlich davon aus, dass andernfalls in einem Gewächshaus die Pflanzen bei der Verwendung von Blankglas eher verbrennen würden.
Lichtdurchlässigkeit von Glas
Heute gibt es immer mehr Studien, die aufzeigen, dass das absolut keinen nennenswerten Einfluss hat. Dafür gibt es aber andere Eigenschaften, die umso mehr Einfluss haben. Zunächst einmal wäre da der positive Aspekt, dass die Lichtdurchlässigkeit von Glas zwischen 88 und 98 Prozent liegt. Der exakte Grad hängt auch davon ab, ob doppeltes Isolier- oder einfaches Fensterglas. Das gilt aber nur für langwelliges Licht und nicht für die ultraviolette Strahlung (UV-Licht).
Das größte Problem: Glas reflektiert UV-Licht
Während UV-Licht für uns schädlich und gesundheitsgefährdend ist, benötigen es Pflanzen immer wieder. Beispielsweise für bestimmte Wachstumsstrecken oder zum Reifen von Früchten. Sicherlich kennen Sie noch den Geschmack von holländischen Gewächshaustomaten, wie sie in den 1980ern und 90ern immer populärer wurden und selbst heute noch angeboten werden. Diese Tomaten schmecken so leer und fad, weil ihnen schlicht das UV-Licht unter dem Echtglas-Dach fehlt.
Doppelstegplatten aus Polycarbonat oder PMMA versus Glas
Das ist bei Doppelstegplatten wieder anders. Zunächst muss hier aber die Lichtdurchlässigkeit betrachtet werden. Bei PMMA (Acryl) liegt sie bei rund 85 bis 86 Prozent (bei 16-mm-Platten). Bei Polycarbonatplatten dagegen nur bei 77 Prozent. Dazu kommt, dass es Acryl-Doppelstegplatten so hergestellt werden können, dass sie UV-Licht durchlassen oder eben nicht. Allerdings geht die UV-Licht-Durchlässigkeit auf Kosten der Schlagzähigkeit verloren.
Vor- und Nachteile Acryl gegenüber Polycarbonat
Das heißt, UV-durchlässiges Acryl ist spröder und damit eher bruchgefährdet. Hier spielt Polycarbonat seinen größten Vorteil aus. Selbst dort, wo weitgehend hagelfestes Acryl großen Hagelkörnern ebenfalls nichts mehr entgegenzusetzen hat, hält Polycarbonat noch lange stand. Es ist deutlich elastischer und schlagzäher als Acryl. Dafür aber, wie bereits erwähnt, kaum UV-Licht durchlässig.
Voraussetzungen, die für die Pflanzen geschaffen werden müssen
Dazu kommen wichtige Aspekte, die in Bezug auf die Ansprüche der Pflanzen zu berücksichtigen sind. Pflanzen benötigen grundsätzlich die nachfolgenden Voraussetzungen für ein optimales Wachstum:
- die optimale Temperatur, also Wärme
- normales, langwelliges Licht
- UV-Licht
- eine bestimmte Luftfeuchtigkeit
- gegebenenfalls im Winter einen frostsicheren Platz
Isolier-Doppelstegplatten – je dicker, desto besser
Diese Eigenschaften werden dadurch erreicht, dass für ein Gewächshaus keinen Einfachplatten, sondern eben Doppelstegplatten verwendet werden. Je dicker die Platten sind (sie sind zwischen 4 und 16 mm Stärke erhältlich), desto besser ist auch die Wärmeisolierung. Mit den richtigen Profilen für Doppelstegplatten können Sie die gesamte Fläche optimal abdichten, wodurch Sie Luftfeuchtigkeit und Temperatur stets exakt regulieren können.
Die Bauweise mit Glas ist auch deutlich aufwendiger
Bei Gewächshäusern aus Isolierglas kommt ein weiteres Problem hinzu. Nicht nur, dass Isolierglas aufgrund der Befüllung mit Edelgas und der daraus resultierenden Montage ausgesprochen teuer ist. Daneben sind Isolierglasfenster auch verhältnismäßig schwer. Entsprechend stabil und massiv muss dann auch das Rahmengerüst aus Metallprofilen angelegt werden – was neben dem hohen Montageaufwand wieder zusätzliche Kosten bedeutet.
Das perfekte Gewächshaus besteht aus Doppelstegplatten aus Acryl
Letztendlich ist die perfekte Wahl für ein Gewächshaus Acrylglas, wenn Sie, wie bei den meisten Pflanzen, auf UV-Licht angewiesen sind. Polycarbonat sollte nur dann infrage kommen, wenn die Region extrem hagelgefährdet ist oder Äste und Früchte herabfallen können. Dabei sollten Sie zudem unbedingt auf einen Hersteller zugehen, der bestens etablierte Markenprodukte anbietet (beispielsweise Makrolon bei Polycarbonat oder Plexiglas bei Acrylglas).
Gerade beim Gewächshaus unbedingt Markenware bevorzugen
Diese Markenprodukte bieten nicht nur eine sehr lange Garantiezeit von 10 Jahren, die einzelnen Doppelstegplatten-Produkte können exakt auf den Bedarf angepasst werden (UV-durchlässig, mehr oder weniger schlagzäh usw.) Ungeeignet dagegen sind Doppelstegplatten mit integriertem Hitzeschutz. Der Hitzeschutz erfolgt auf Kosten der Lichtdurchlässigkeit, weshalb sie bei diesen Produkten deutlich unter 50 Prozent liegt.