Ziehendes Biegen bei Edelstahl
Biegemaschinen mit Stoßbiegung „drücken“ die Biegung in das eingelegte Metallrohr hinein und „beulen“ es aus Richtung Innenradiusseite nach außen aus. Diese Biegetechnik ist für weichere Metalle wie Kupfer sehr gut geeignet, für harte Metalle wie Edelstahl nicht.
Beim Ziehbiegen werden die Edelstahlrohre auf einer Seite in ein Biegesegment eingespannt. Als Gegenlager fungiert der sogenannte Biegeschuh. Die Kraftausübung wird über die Biegungsoberseite gleichmäßig verteilt und „klappt“ das Edelstahlrohr zunehmend in den Biegewinkel ein. Beim weiteren „Ziehen“ des Biegesegments wird das Rohr fortlaufend und Stück für Stück auf die runde Biegeauflage gedrückt.
Edelstahlrohre im Ziehverfahren biegen
- Edelstahlrohre
- Eventuell Feinkiessand
- Ziehbiegezange oder
- Ziehbiegemaschine
- Flex oder Metallsäge
1. Rohre zuschneiden
Bringen Sie die zu biegenden Edelstahlrohre vor dem Biegen mit einer Flex oder Metallsäge auf die benötigten Konstruktions- oder Montagelängen.
2. Biegemaschine oder Zange öffnen
Öffnen Sie die Biegemaschine, indem Sie den Griff aufklappen, um den Weg zum Biegeelement freizumachen.
3. Edelstahlrohr eingelegen
Führen Sie das Edelstahlrohr entsprechend Biegemaschinentyp über dem Biegesegment ein.
4. Klemmbacke schließen
Arretieren Sie das Edelstahlrohr entsprechend Bedienungsanleitung des Maschinenherstellers mit der verschließbaren Klemmbacke.
5. Biegewinkel einstellen
Bei vielen Biegemaschinen können Sie an einer eingravierten Skala den Biegewinkel bis 90 Grad einstellen. Bei größeren Winkeln wählen Sie für die erste Biegung 90 Grad.
6. Biegegriff durchziehen
Ziehen Sie den Biegemaschinengriff kräftig und gleichmäßig in die Biegerichtung durch. Nach erfolgter Biegung öffnen Sie die Klemmbacke und entnehmen Sie das Edelstahlrohr.
7. Rohr nachlegen
Für Biegungen über 90 Grad müssen Sie die Biegemaschine öffnen und das Edelstahlrohr erneut einlegen.