Holzfenster werden immer geschützt
Holzfenster gehören zu den schönsten Fenstern überhaupt. Früher waren sie ohnehin der Baustoff der ersten Wahl für Fenster. Also gerade historische und Altbauten besitzen sehr schöne Holzfenster. Doch müssen Holzfenster auch entsprechend gegen die Witterung geschützt werden. Dabei kommen die folgenden Produkte infrage:
- Lacke
- Lasuren
- Holzschutzmitteln
Bei vielen Lackschichten reicht nur abschleifen oft nicht mehr
Bei Lacken und Lasuren muss nach transparenten, halbtransparenten und deckenden Produkten unterschieden werden. Meist wird beim Holzfenster streichen als Vorbereitungsarbeit das Schleifen erwähnt – so auch bei uns. Doch wenn bereits mehrere Lasur- oder Lackschichten aufgetragen sind (von voneinander unabhängigen Fensterrenovierungen), reicht das Schleifen oft nicht mehr aus.
Das Abbeizen und Ablaugen von Fenstern
Dann muss der Lack oder die Lasur anderweitig entfernt werden. Nun wird das Fenster entweder abgelaugt oder abgebeizt. Das Abbeizen ist etwas weniger riskant als das Ablaugen. Es gibt Lacke, die nicht verseifbare Bindemittel beinhalten. In diesem Fall hilft nur das Abbeizen. Dazu gehören unter anderem folgende Lacke: Dispersionsfarben und Acryllack (Lack aus Wasserbasis). Verseifbar sind dagegen Ölfarben und Lacke sowie Alkydharzfarbe auf Ölbasis.
Typische Laugen zum Ablaugen
Die Laugen, die verwendet werden, basieren auf Kalilauge, Natronlauge oder Salmiakgeist. Diesen Produkten sind die alkalischen Eigenschaften gemeinsam. Das heißt, sie wirken ätzend. Entsprechend sind zwingend Schutzmaßnahmen beim Ablaugen zu treffen. Dazu gehört in Räumen eine sehr gute Belüftung und natürlich die richtige Arbeitsschutzkleidung (Handschuhe, Schutzkleidung, Atem- und Augenschutz).
Nicht jede Holzart ist gleich gut zum Ablaugen geeignet
Zwar lösen sich die ablaugbaren Farben und Lacke so sehr gut, jedoch kann die Lauge auch den Holzleim oder sogar das Holz angreifen. Insbesondere Hölzer mit vielen Gerbstoffen (beispielsweise Eiche) ist riskant. Bleibt die Lauge zu lange auf dem Holz, bilden sich gerbstoffsaure Salze, die das Holz stellenweise aufhellen. Dann muss das Holz wieder nachgedunkelt werden. Dazu eignen sich Essig- oder Zitronensäure.
Immer erst testen, ob das Ablaugen die richtige Methode ist
Bevor also ein Fenster abgelaugt werden soll, müssen Sie unbedingt in einem nicht sichtbaren Bereich antesten, ob der Leim von der Lauge angegriffen wird. Außerdem muss das Fenster so lange in einer Lauge bleiben, bis diese vom Holz regelrecht aufgesaugt wird. Dadurch kann sich das Holz aber bleibend verziehen. Nicht zu vergessen die Fleckenverfärbung, wenn Sie die Lauge zu lange auf dem Holz belassen.
Laugen Sie Fenster nur bei entsprechenden Erfahrungen ab
Das Ablaugen von Holz und entsprechenden Fenstern ist also nicht ganz unproblematisch. Daher sollten Sie sich gerade bei alten, erhaltungswürdigen Holzfenstern nur an das Ablaugen wagen, wenn Sie entsprechende Erfahrungen haben. Darüber hinaus dürfen Sie auch nicht vergessen, dass Sie genau wissen müssen, welche Lacke auf dem Fenster aufgetragen sind, da eben nicht alle Lacke und Farben abgelaugt werden können.