Grundsätzliche Aufgaben von Fenstern
Fenster erfüllen schon seit jeher vornehmlich einen funktionalen Zweck. In der heutigen, modernen Zeit lässt sich der Funktionsumfang auf Luft und Licht zusammenfassen. Dazu kommen aber noch die stilprägenden Eigenschaften. Schon bedingt durch ihre Größe sind Fenster maßgeblich stilprägend für eine Fassade. Entsprechend haben sich neben der klassisch rechteckigen Fensterform unzählige andere Bauformen durchgesetzt.
Die Größe von Fenstern wird durch verschiedene Regelwerke definiert
Doch Bezug auf die Größe nehmen die wenigsten Informationen. Vielmehr ist immer von Standardgrößen die Rede. Das ist nicht verwunderlich, denn so wie für Türen gibt es keine konkreten Normen, was die Größe von Fenstern angeht.
Einzig in der DIN 18050 werden Richtlinien für die Rohbaurichtmaße von Türen- und Fensteröffnungen erwähnt. Außerdem können die Bestimmungen auch von einem zum nächsten Bundesland abweichen. Daher ist ein Blick in die jeweils gültige Landesbauverordnung in jedem Fall empfehlenswert.
Verschiedene Regeln ergeben die Größe eines bestimmten Fensters
Aus all diesen Richtlinien und „Basisnormen“ (Rohbaurichtmaße) ergeben sich dann die heute üblichen Standardgrößen. Trotz allem können diese voneinander abweichen, denn laut der heute angewandten Richtlinien ist es nicht eine klar festgelegte Standardgröße eines Fensters, die Gültigkeit besitzt. Vielmehr hängt die Fenstergröße primär von der Gebäude- und Raumgröße ab. Aber auch die erforderliche Lebensdauer eines Fensters spielt eine Rolle.
Anforderungen an die Fenstergröße
Die Größe eines Fensters ergibt sich durch verschiedene Mindestanforderungen, die durch die vorgenannten Richtlinien und Regelwerke geregelt sind.
- grundsätzliche Mindesthöhe des Glases eines Fensters
- Mindestfläche eines Fensters bezogen auf das Bauwerk
- Mindestbreite eines Fensters bezogen auf das Bauwerk
- maximale Breite eines Fensters bezogen auf die Beanspruchung der Mechanik
Raumfläche und Breite sind wichtig
So soll die Mindesthöhe der lichtdurchlässigen Glasfläche grundsätzlich mindestens 1,30 m entsprechen, ist aber nicht verbindlich. Die Gesamtfläche eines Fensters ergibt sich dann durch die Grundfläche des Raums, für den die Fensteröffnung gedacht ist. So soll die Fenstergrundfläche mindestens 1/20 der jeweiligen Raumgrundfläche betragen. Ein 20 qm großer Raum sollte demnach über 4 qm Fensterfläche (lichtdurchlässige Glasfläche!) verfügen.
Für die Ermittlung der Mindestbreite finden zwei verschiedene Formeln Anwendung.
- 55 Prozent der Raumbreite von innen
- 1/10 der gesamten Wandlängen eines Raums
Diese Maße sollten innerhalb der Rohbaurichtmaße liegen
Die Rohbaurichtmaße wiederum gehen von einer 12,5-cm-Standard-Ziegelmauer aus und definieren dafür grundsätzliche Mindest- und Maximalmaße. Darüber hinaus wird die Maximalbreite eines Fensters über seine zu erwartende Lebensdauer festgelegt. Je breiter ein Fenster ist, desto größere mechanische Kräfte sind zum Öffnen, Kippen, Schließen usw. notwendig.
Als maximale Breite für eine maximale Lebensdauer der Mechanik hat sich die 1,5-fache Breite in Bezug auf die Fensterhöhe ergeben. Ein 1,50 m hohes Fenster sollte demnach höchstens 2,25 m breit sein. So ergeben sich dann auch die Notwendigkeiten für mehrere oder Doppelfenster in einem Raum.
Position eines Fensters
Letztendlich wird aber auch noch die exakte Position des Fensters (wie hoch vom Boden, wie nah zur Decke) definiert. So sollte der Fenstersturz (oben) so weit oben und die Brüstung (unten) soweit unten sein, dass man jederzeit bequem von innen aus dem Fenster schauen kann – auch im Sitzen.
Es werden also sämtliche wichtige Maße beschrieben.
- Fensterhöhe
- Fensterbreite
- Fensterfläche
- Innenabstand zu Boden und Decke
Deshalb sind Fenstergrößen immer individuell
Nun hat eigentlich jedes Haus seine ganz individuellen Abmessungen. Selbst bei Fertig- und Bauträgerhäusern kann der Käufer die Raumgrößen und teilweise auch Länge und Breite des Hauses maßgeblich beeinflussen. Somit ergeben sich für jedes Haus auch individuelle Fenstermaße. Es spielt als zunächst keine Rolle, ob Sie alte Fenster wechseln wollen oder der Fenstereinbau bei einem Neubau ansteht. Die Fenster werden immer nach individuellen Maßen gefertigt.
Standardmaße innerhalb der Regeln setzen sich immer mehr durch
Allerdings haben sich im Lauf der letzten Jahre zahlreiche Standardmaße für Fenster etabliert. Grundsätzlich kann die Gesamtfensterfläche auch bei gleichbleibender Glasfläche variieren. Denn unter einem Verbundfenster versteht man heute den Verbund der einzelnen Scheiben, die über den Rahmen zu einem festen Verbund zusammengeführt sind. Die Fensterrahmen (Flügel) können dann in ihrer Breite durchaus unterschiedlich ausfallen, ohne dass Mehrkosten (außer natürlich Materialkosten) anfallen würden.