Der Aufbau eines Fensters
Ein Fenster besteht aus mehreren Bauteilen, die miteinander verbunden werden. Nachfolgend benennen wir diese von innen nach außen inklusive der umliegenden Fassadenkomponenten.
- Glascheiben (mehrere hintereinander als Mehrfachverglasung) mit umlaufendem Rahmen verbunden zu einem Verbundfenster
- Fensterflügel
- Fensterrahmen
- Fensternische (Fensterlaibung bzw. Sturz und Fensterbank)
Das Verklotzen moderner Fenster
Da moderne Fenster heute als Verbundfenster ausgeführt werden, können diese in nahezu jeden beliebigen Fensterflügel eingesetzt werden. Dabei ist es aber wichtig, dass das Verbundfenster fest und auch richtig im Flügelrahmen sitzt.
Materialien zum Verklotzen
Um das zu gewährleisten, muss ein Fenster verklotzt werden. Traditionell sind das Hartholzkeile (oftmals auch Montagereste). Moderne, dreifach verglaste Wärmedämmfenster haben aber beispielsweise ein enorm hohes Gewicht. Das heißt, auch die Anforderungen an die Klötze ist gestiegen. Diese werden heute aus unterschiedlichen Materialien angeboten.
- Holz
- Polypropylen
- Polyamid
- Polyethylen
Es wird zwischen unterschiedlichen Anforderungen unterschieden
Dabei werden die Klotze in zwei verschiedene Gruppen unterteilt, die sich an deren Anforderungen orientiert.
- Tragklötze
- Distanzklötze
Die Tragklötze
Die Tragklötze müssen dabei das Gewicht der Verglasung optimal auf den Flügel ableiten. Werden die Klötze falsch positioniert, wird auch das Gewicht ungleichmäßig abgeleitet. Dadurch kann eine einseitige Belastung des eingebauten Fensterflügels eine unerwünschte Folge sein. Bei einem herkömmlichen Dreh-/Kippfenster werden dabei bis zu vier Tragklötze eingesetzt. Das Material der Klötze muss auf das Gewicht der Verglasung abgestimmt sein.
Die Distanzklötze
Die Distanzklötze dagegen sorgen dafür, dass sich die Verglasung exakt in der optimalen Position innerhalb des Flügels befindet. Darüber hinaus sind die Distanzklötze aber auch wichtig, wenn das Fenster später im Alltagsgebrauch (öffnen, schließen) belastet wird. Auch dann muss der sichere Sitz der Distanzklötze gewährleistet bleiben. Bei der eben genannten Verwendung von vier Tragklötzen werden zwei Distanzklötze montiert.
Position der Klötze
Wie bereits angesprochen, müssen die Klötze an den richtigen Stellen verklotzt werden. Andernfalls wird das Gewicht ungleichmäßig abgeleitet (Tragklötze) oder die Verglasung kann verrutschen (Distanzklötze).
Falsches Verklotzen als Baumangel oft unerkannt
Ebenso ist es aber auch möglich, dass die gesamte Verglasung beim falschen Verklotzen unter Spannung gerät und das Glas springt. Oft wird das als Baumangel nicht einmal erkennt, sondern vielmehr die falsche Bedienung eines Fensters vermutet.
Ein Fenster optimal verklotzen
Um zu wissen, wo die Verklotzung erfolgt, ist es wichtig, die Fensterseiten namentlich zu unterscheiden.
- Griffseite
- Bandseite (gegenüberliegend)
Die typische Verklotzung eines Dreh-/Kippfensters (Bandseite von innen betrachtet rechts): unten rechts und seitlich rechts unten je ein Tragklotz. Diagonal dazu (griffseitig) oben links und seitlich links oben je ein Tragklotz. Die Distanzklötze wären nun unten links und seitlich oben rechts montiert.
Breite der Klötze
Die Breite der Kötze muss mindestens der Breite der Verglasung folgen. Einen Tick breiter wäre sogar optimaler. Keinesfalls dürfen die Klötze schmäler sein, denn dann wäre die Auflagefläche nicht optimal. Stattdessen würde das Glasgewicht nur auf einen kleinen Bereich des Klotzes abgeleitet. Dadurch entsteht eine sehr hohe Spannung im Glas, es kann reißen.
Außerdem kann es auch passieren, dass sich solche zu schmale Klötze verkanten und dann schräg stehen. In diesem Fall könnte es sogar passieren, dass das Glas nur noch punktuell aufliegt. Damit ergibt sich eine extrem hohe Spannung, das Glas wird sehr schnell reißen bzw. zerspringen.
Das Versiegeln
Beim anschließenden Versiegeln (beispielsweise Silikon) ist darauf zu achten, dass das richtige Silikon verwendet wird. Andernfalls könnte es Kunststoffklötze, aber auch Verglasungskomponenten angreifen.