Wie lässt sich eine Fensteröffnung verkleinern?
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Fenster zu verkleinern:
1. Die Laibung wird auf Maß gemauert
2. Der Spalt zwischen dem neuen Fenster und der Laibung wird verkleidet
Die bauphysikalisch und bautechnisch optimale Lösung ist das Ausmauern der Fensterlaibung. Dadurch wird der aus Fenster- und Wandflächen berechnete mittlere U-Wert um den Flächenverlust der Verglasung verbessert. Ein dreifach verglastes Isolierfenster hat immer noch einen etwa doppelt so hohen (schlechten) U-Wert wie modernes Mauerwerk.
Auf was kommt es beim Fensteröffnung verkleinern besonders an?
Wird die Mauerwerksöffnung in ihrer Größe belassen und eine Verblendung gewählt, sind sowohl der Anschluss als auch die Dämmung die größten Herausforderungen. Deshalb sollten Verkleinerungen mit Vorsatzschalen nur dann vorgenommen werden, wenn der Abstand zwischen Fensterrahmen und Laibung eine Mauersteindicke nicht überschreitet. Das neue Fenster muss nach dem anerkannten Stand der Technik, der sogenannten RAL-Montage, eingebaut werden. Voraussetzung ist eine kraftschlüssige Verbindung und eine optimierte Dämmung. Bei der Ausmauerung der Laibung ist möglichst auf ein verzahntes Mauerwerk zu achten.
Ist das Verkleinern der Fensteröffnung genehmigungspflichtig?
Im Gegensatz zur Vergößerung von Fenstern führt die Verkleinerung oder das vollständige Zumauern zu keiner statischen Veränderung. Das Vorhaben ist daher in der Regel genehmigungsfrei. Werden mehrere Fenster verändert, sollte sicherheitshalber der Bebauungsplan und das Nachbarrecht auf Einschränkungen in der Fassadengestaltung geprüft werden. Hinsichtlich der Raumbelichtung ist zu beachten, dass 20 bis 25 Prozent der Raumgrundfläche als Fensterfläche den Raum mit Tageslicht versorgen sollten. Die DIN EN 17037 formuliert diese Tageslichtnorm als Empfehlung. Änderungen am Sturz sind genehmigungspflichtig.
Mit welchem Material kann man eine Fensteröffnung verkleinern?
Wird eine Mauerwerksöffnung durch Ausmauern an die Größe des neuen Fensters angepasst, entspricht der Fensterumbau dem herkömmlichen Einbau eines Fensters. Wird eine kaschierende oder überbrückende Variante gewählt, ist die Dämmwirkung des Zwischenraums von entscheidender Bedeutung. Das Ausschäumen mit Bauschaum oder das wahllose Ausstopfen mit Dämmmaterial kann zu großen Schäden führen. Zur Bestimmung der geeigneten Dämmmaßnahme sollte ein Fachmann eine Taupunktberechnung durchführen. Auch wenn der geforderte U-Wert erreicht wird, können konstruktive Fehler zu permanenter Feuchtigkeit führen.