Fermacell oder Rigips
Die klassische GK-Platte (Rigips) besteht aus Gipskarton, während der Hersteller Fermacell ausschließlich Gipsfaserplatten herstellt. Beim Hersteller Rigips heißt diese Plattenart Rigidur.
Gipsfaserplatten werden aus Papierfasern, Gips und Wasser hergestellt. Alle Materialien werden zu einer stabilen und haltbaren Gipsfaserplatte gepresst.
Leichtere Gipskartonplatten (GK-Platten) bestehen aus einem Gipskern und einem Kartonmantel. Sie sind preiswerter als hochwertigere Gipsfaserprodukte von Fermacell, für den Innenausbau mindestens ebenso stabil.
Geeignete Spachtelmasse für Fermacell
Für Fermacell können alle Spachtelmassen verwendet werden, die die Hersteller als geeignet für das Verspachteln von Gipsplatten oder Gipskartonplatten ausweisen.
Es muss nicht zwingend ein spezieller Fermacell-Spachtel verwendet werden. Diese Produkte sind meist teurer, bestehen jedoch aus den gleichen Inhaltsstoffen wie Spachtelmassen für GK-Platten. Nicht verwendet werden dürfen:
- Gips
- schnellhärtende Spachtelmassen
- Spachtelmassen, die nicht ausdrücklich für das Verspachteln von Gipskarton geeignet sind
Fugendeckstreifen
Sowohl bei Rigips als auch bei Fermacell ist eine Fugenarmierung sinnvoll. Diese Fugendeckstreifen bestehen aus speziellen Papiermaterialien oder aus Glasfasermaterial.
Sie erhöhen die Stabilität der Fugen und verhindern spätere Rissbildungen oder Abplatzungen. Fugendeckstreifen werden nach dem ersten Spachtelgang eingelegt. Danach müssen sie vollständig überspachtelt werden, denn sie dürfen danach nicht mehr sichtbar sein.
Professionelle Glasfaserstreifen sind nicht teuer. Man sollte mit Kosten von 0,10 EUR pro laufendem Meter rechnen.
Verspachteln von Fermacell
- geeignete Spachtelmasse
- Grundierung (Tiefengrund)
- Acryl
- Breitspachtel, Glättspachtel, schmale Spachtel
- Gipsbecher
- evtl. Bohrmaschine und Rührquirl
- Schleifblock und feines Schleifpapier
1. Vorbereitung
Streichen Sie die Kanten der Fermacell-Platten mit Tiefengrund und lassen Sie sie gemäß den Angaben des Herstellers trocknen. Erst nach der Trocknung kann mit den Spachtelarbeiten begonnen werden.
Rühren Sie nur so viel Spachtelmasse an, wie in der angegebenen Verarbeitungszeit (Herstellerangabe auf der Verpackung) verarbeitet werden kann. Im Zweifelsfall kann das etwas weniger sein, denn im Gebinde ausgehärtete Reste sind sehr störend und können die Qualität der Spachtelmasse beeinträchtigen.
2. Stöße verspachteln – erster Spachtelgang
Zuerst werden horizontale Fugen verspachtelt. Dazu wird die Fugenmasse mit einem Breitspachtel quer zur Fuge aufgetragen und in die Fuge gedrückt. Danach werden die senkrechten Fugen von unten nach oben verspachtelt.
2. Stöße verspachteln – zweiter Spachtelgang
Nach dem Trocknen der Spachtelmasse werden Fugendeckstreifen eingelegt und nochmals sorgfältig verspachtelt.
4. Schraubenlöcher verspachteln
Schraubenlöcher füllt man kreuzweise mit Spachtelmasse und streicht sie glatt. Es dürfen keine Vertiefungen fühlbar sein.
Dritter Spachtelgang
Für eine malerfertige Wand kann ein dritter Spachtelgang erforderlich sein. Nach dem letzten Spachtelgang und dem Trocknen der Spachtelmasse werden Gipskartonplatten vorsichtig angeschliffen.