Wie zieht Feuchtigkeit in den Keller ein?
Wenn ein Haus unterkellert ist, sitzt ein Großteil des unteren Gebäudeteils im Erdreich. Die Bodenplatte und meist 2/3 der Kellerwände haben also direkten Erdkontakt. Das lässt auf unterschiedliche Weise Feuchtigkeit ins Gebäudeinnere einziehen:
- durch aufsteigende Bodenfeuchte
- durch von den Seiten drückendes Wasser
Im Erdreich gibt es immer einen gewissen Wassergehalt, auch nach Abfluss von Sickerwasser. Diesen Wassergehalt nennt man Bodenfeuchte. Diese zieht ohne Abdichtung per Kapillareffekt durch die Bodenplatte und die Wandunterkanten eines Hauses. Zusätzlich kann Sicker- oder Hochwasser durch die Wände drücken.
Wie kommt es zur Durchfeuchtung?
Ist ein Keller an den Erdkontaktseiten nicht richtig abgedichtet, zieht die Feuchtigkeit aus dem Erdreich kontinuierlich ins Mauerwerk ein. Das funktioniert auch gegen die Schwerkraft. Denn durch eine Wechselwirkung zwischen der Oberflächenspannung des Wassers und der Grenzflächenspannung zwischen Wasser und festen Baustoffen kommt es zum sogenannten Kapillareffekt: das Wasser steigt in den Wänden auf, zieht bis an die Innenseiten und verdunstet im wärmeren Raum. Salze aus Erdwasser und Mörtel kristallisieren aus und ziehen sogar noch weitere Feuchtigkeit an.
Wie problematisch ist Schimmel?
Auf dauerfeuchten Untergründen mit organischer Substanz (an Wänden zum Beispiel Papiertapete oder Silikondichtungen) wird Schimmelsporen eine Grundlage fürs Ausgedeihen geboten. Bildet ein Schimmelmyzel Fruchtkörper, produziert dieser weitere Sporen, die eine Ausbreitung vorantreiben. Einige Studien der WHO (2009 und 2010) belegen, dass es einen Zusammenhang zwischen Hausschimmelbefall und gesundheitlichen Problemen der Bewohner gibt. Es können vor allem allergische Reaktionen auftreten. Relevant ist jedoch auch, um welche Schimmelart es sich handelt.
Wie beugt man Feuchtigkeit und Schimmel im Keller vor?
Insbesondere bei unzureichend abgedichteten Altbauten, sollten bei dauerhaftem Feuchtigkeits- und Schimmelproblem im Keller nachträgliche Abdichtungsmaßnahmen ergriffen werden. Wichtig ist vor allem eine Bodenplattenabichtung und eine Horizontalsperre, also eine Abdichtung der Unterkanten der tragenden Wände. Für beides gibt es Unter- bzw. Einspritzverfahren, bei denen nicht in die Bausubstanz eingegriffen werden muss. Eine Außenabdichtung der Wände – eine Vertikalsperre – kann mittels Dichtschlämmen und Bitumenbahnen errichtet werden. Generell ist richtiges Lüften wichtig, Raumluftentfeuchter können zur akuten Feuchtigkeitsreduktion eingesetzt werden.
Wie lässt sich Schimmel entfernen?
Schimmel sollten Sie zunächst mechanisch entfernen – durch Entsorgung und Reinigung befallener Stellen – also etwa an Tapete und Einrichtungsgegenständen. Als Akutmaßnahme kann man mit Schimmelentferner an die befallenen Stellen herangehen. Bewährte Hausmittel sind außerdem Alkohol und Essig. Während der Arbeiten schützen Sie sich unbedingt mit Schutzkleidung und Atemschutzmaske.