Schimmel austrocknen – geht das?

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021

Schimmelbefall in Innenräumen ist nicht nur unschön, sondern kann auch gesundheitliche Probleme verursachen. In unserem Artikel erfahren Sie, warum die gängige Annahme, Schimmel könnte durch Volltrocknung verhindert werden, nicht immer zutrifft, und welche alternativen Methoden es gibt. Diskutiert werden Themen wie die Überlebensfähigkeit von Schimmelsporen, der Einsatz von Hitze und Kalkfarbe sowie die Bedeutung des richtigen Vorgehens bei der Beseitigung von Feuchtigkeitsursachen.

AUF EINEN BLICK

Kann man Schimmel einfach austrocknen?

Schimmel austrocknen ist keine dauerhafte Lösung, da er in Ruhephasen überdauern und bei erneutem Feuchtekontakt wieder wachsen kann. Alternativen sind Hitzebehandlung oder Kalkfarbe, um ihm die Lebensgrundlage zu entziehen. Dennoch sollte die Feuchtigkeitsursache behoben werden.

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Ursachen von Schimmel

Die grundlegende Ursache eines Schimmelbefalls ist anhaltende Feuchtigkeit. Schimmelpilze benötigen ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, um überleben zu können. In einer völlig trockenen Umgebung können sie nicht überleben.

Schlussfolgerung

Gelingt es, eine bereits befallene Fläche vollständig trocken zu halten, würde das einen erneuten Schimmelpilzbefall verhindern. So lautet zumindest die logische Schlussfolgerung. Sie hat allerdings einen mehr oder weniger großen Haken.

Schimmelpilz bei Trockenheit

Schimmelpilze haben die Fähigkeit, wie viele andere Pilzarten auch, Zeiten mit ungünstigen Lebensbedingungen in einer Art Ruhezustand zu überdauern. Das heißt nicht, dass sie tot sind. Sie ruhen lediglich. Geringste Feuchtigkeitsmengen, wenn auch nur für kurze Zeit, können den Pilz zu einem erneuten Wachstum anregen. Vorhandene Pilzsporen können jahrelange Trockenperioden überdauern.

Ständiges Trockenhalten

Wände oder andere befallene Stellen dauerhaft trocken zu halten, ist in der Regel nicht möglich. Einige Schimmelarten kommen mit sehr wenig Wasser aus, einigen Pilzarten genügt eine Luftfeuchtigkeit von über 80%, um überleben zu können. Allein aufgrund der Kondensation an Oberflächen ist eine dauerhafte und konstante Trockenheit kaum zu erreichen.

Hitze als Alternative

Schimmelpilze und ihre Sporen können nur in bestimmten Temperaturbereichen überleben. Unterhalb bestimmter Temperaturen sind sie nicht lebensfähig, oberhalb ebenfalls nicht. Sporen sind deutlich überlebensfähiger als der Schimmelpilz selbst, oberhalb bestimmter Temperaturen sterben auch sie ab und sind danach weder lebens- noch entwicklungsfähig. Mehr zum Thema Schimmel und Hitze finden Sie hier.

Kalkfarbe als Alternative

Kalkfarbe trifft Schimmelpilze an einem anderen Nerv. Viele Pilze können mit Säuren gut umgehen, einige Arten können Säuren sogar als Nährstoff nutzen. In einem alkalischen (basischen) Milieu können Schimmelpilze nicht wachsen – Kalkfarbe schafft ein solches Milieu. Auf mit Kalkfarbe gestrichenen Wänden sterben Schimmelpilze stets ab.

Tipps & Tricks

Trockenheit ist dennoch wichtig. Bei der Schimmelbekämpfung sollte die Ursache für die Entwicklung der Feuchtigkeit beseitigt werden, da eine Schimmelbekämpfung auf Dauer nicht erfolgreich sein wird. Vorhandene Bauschäden, Kondenswasser und zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen sollten deshalb vor der Schimmelbekämpfung beseitigt werden.

Artikelbild: Surfin_Rox/iStockphoto