Definierte Schichtdicken beim Dickbett
In den meisten Fällen besteht der Fliesenkleber beim Dickbettverfahren aus einem zuschlagsfreien Zementmörtel. Als Dickbett werden folgende Dicken des Fliesenklebers definiert:
- An Wänden zehn bis zwanzig Millimeter
- Auf Böden zwanzig bis dreißig Millimeter
In Einzelfällen wie einem Höhenausgleich mit Fliesenkleber und dann meist mit speziellen Zuschlägen versehen kann die Höhe des Fliesenklebers auf Böden bis zu fünfzig Millimeter reichen.
Im Dickbettverfahren zieht der Zement in Fliese und Untergrund ein
Um eine haltbare und stabile Verbindung von Untergrund, Fliesenkleber und Fliesen zu erreichen, müssen die beteiligten Oberflächen offene Poren beziehungsweise Kapillaren besitzen. In diese zieht der Zement ein und sorgt für verschränkte Verbindungen. Ein hoher Grad an Wasseraufnahme muss bei den Werkstoffen gegeben sein.
Zu glatte, nicht poröse und zu große Fliesen eignen sich nicht für das Dickbettverfahren. Feinsteinzeug, Glasfliesen und Keramik beim direkten Verlegen auf alten Fliesen sind typische Beispiele. Hier werden Mittel- und Dünnbett eingesetzt. Zu beachten ist die physikalisch andere Verbindungsart zwischen den Komponenten. Der Fliesenkleber zieht nicht oder kaum ein, sondern „klebt“ mit adhäsiven Kräften. Adhäsion besteht im Anhängen und Anhaften in mikroskopisch kleinen Oberflächenporen, vielleicht treffender als Aufrauungen oder Unebenheiten bezeichnet.
Gründe für das Dickbettverfahren
Folgende spezifische Eigenschaften können das Dickbettverfahren zur am besten geeigneten Legemethode machen:
- Die Aufbauhöhe des Bodens (seltener der Wand) soll diese Dicke beziehungsweise Höhe besitzen
- Der Fliesenkleber soll Höhe ausgleichen und nivellierend eingesetzt werden
- Es wird eine langsamere Verarbeitungsgeschwindigkeit und längere Korrekturmöglichkeit gewünscht
- Die enthaltenen Rohstoffe Sand, Wasser und Zement sind preiswerter als andere Fliesenkleber
- In der Klebeschicht kann auf chemische Zuschlagstoffe verzichtet werden
Angerührt wird der Zementmörtel mit kaltem und sauberem Wasser aus drei bis fünf Teilen Sand auf ein Teil Zement.