Eigenschaften von Beton – weshalb überhaupt eine Fundamentbewehrung?
Um besser zu verstehen, warum überhaupt eine Bewehrung oder eine Armierung für ein Fundament benötigt wird, zunächst ein Blick auf die Anforderungen und Eigenschaften. Die wichtigste Aufgabe eines Fundaments ist es, Lasten aus der Baukonstruktion darüber aufzunehmen, zu verteilen und dann in den Untergrund abzuleiten.
Dabei sind nicht immer nur die Traglasten zu berücksichtigen. Bei größeren Bauwerken und solchen, die eine große Fläche bieten, sind auch Windlasten und andere mechanische Einflüsse zu berücksichtigen. Daher können die Lasten, die ein Fundament aufnehmen und ableiten muss, teilweise recht hoch.
Nun ist es aber gleichzeitig so, dass die Eigenschaften von Beton zeigen, dass der Baustoff begrenzte Zugfestigkeit und Druckfestigkeit aufweist. Beide Eigenschaften können durch eine Bewehrung verstärkt werden. Der Beton reißt dann nicht so schnell. Die Traglasten des Betons erhöhen sich signifikant.
Fundamente, die eine Bewehrung benötigen
Erst muss zwischen den verschiedenen Fundamenten unterschieden werden. Die wichtigsten drei Arten von Fundamenten wären:
- das Punktfundament
- das Streifenfundament
- die Fundamentplatte oder das Plattenfundament
Andere Fundamente, die wir aber gesondert behandeln, wären beispielsweise Köcherfundamente.
Punktfundamente ohne Bewehrung
Das Punktfundament wird in der Regel ohne Armierung oder Bewehrung ausgeführt. Es ist zumeist von so geringer Dimensionierung, dass Druck- und Zugfestigkeit im Verhältnis mehr als ausreichend hoch sind.
Streifenfundamente mit oder ohne Fundamentbewehrung
Etwas anders sieht es bereits mit dem Streifenfundament aus. Zwar werden auch Streifenfundamente häufig ohne Fundamentbewehrung ausgeführt. Dennoch ist hier eine Bewehrung durchaus zu empfehlen. Insbesondere bei größeren bzw. längeren Streifenfundamenten. Denn hier ist die Druckfestigkeit mit zunehmender Länge des Fundaments nicht mehr so hoch.
Plattenfundamente vorzugsweise nur mit Fundamentbewehrung bauen
Das Plattenfundament wird ebenfalls öfter ohne Bewehrung ausgeführt. Hier ist aber davon abzuraten. Die Dimensionierungen sind einfach so groß, dass Zug- und Druckfestigkeit maßgeblich darunter leiden. Soll ein Plattenfundament wirklich langfristig bestehen, ist eine Bewehrung unumgänglich. Insbesondere, da Plattenfundamente vor allem dann benutzt werden, wenn die darauf aufgebaute Konstruktion oder die entstehenden Lasten allgemein höher sind.
Anforderungen an die Fundamentbewehrung
Nun werden auch an die Bewehrung Anforderungen gestellt. Bei Fundamenten wird vornehmlich mit Baustahlmatten als Bewehrung gearbeitet. Die Matten werden so bemessen, dass sie nicht seitlich, unten oder oben aus dem Beton schauen können. Außerdem werden mehrere Baustahlmatten miteinander verbunden. Dazu gehen Sie vor wie beim Rödeln von Draht.
Anstelle von Baustahlmatten können beim Streifenfundament auch Moniereisen, also im Prinzip Eisenstangen (mit einer profilierten Oberfläche für besseren Halt) genutzt werden. Moniereisen werden außerdem verwendet, wenn es an bestimmten Stellen aus dem Fundament schaut, wenn so eine Verbindung mit Mauerwerk oder Pfosten aus Mauerwerk oder gegossen aus Beton herzustellen gilt.
Aber auch in diesem Fall sollten die Moniereisen nur verwendet werden, wenn diese zusätzlichen Arbeiten möglichst bald durchgeführt werden. Denn aus dem Beton stehende Armierungseisen sind besonders anfällig für Rost, der sich so in der Fundamentbewehrung im Beton fortsetzen kann. Das schwächt die Stabilität und damit eventuell die Statik maßgeblich.
Das Verdichten des Betons
Unter anderem aus diesem Grund muss der Beton des Fundaments unmittelbar nach dem Gießen auch noch verdichtet werden. Neben einem homogenen Beton ist beim Verdichten auch das Verhindern bzw. das Beseitigen von Lunkern entscheidend.
Lunker sind Lifteinschlüsse, also Luftblasen. Kommt es zu Lunkern direkt an der Fundamentbewehrung, hat der Baustahl auch hier direkt Kontakt zu Sauerstoff. Korrosion wird gefördert, was die Langlebigkeit und die Stabilität des Fundaments maßgeblich beeinflussen kann.