Furnier richtig kleben: Die Wahl des Leims
Das Verleimen von Furnier ist eine Aufgabe, die Präzision und die Wahl des passenden Leims erfordert. Hier sind einige Leimarten, die sich besonders für das Verleimen von Furnieren eignen:
Weißleim
Weißleim ist ein universeller Leim und eignet sich besonders gut für Holzuntergründe. Er zeichnet sich durch eine lange offene Zeit und eine einfache Handhabung aus, was Ihnen ermöglicht, das Furnier problemlos zu positionieren, bevor der Leim vollständig abbindet. Tragen Sie den Leim gleichmäßig mit einem Zahnspachtel auf, um eine gleichmäßige Haftung zu gewährleisten.
Knochenleim
Knochenleim ist ein traditioneller Leim, der für seine hohe Leimstärke und Reversibilität bekannt ist. Er kann durch Erwärmen und Befeuchten wieder gelöst werden, was ihn besonders für Restaurationsarbeiten geeignet macht. Achten Sie darauf, die Konsistenz weder zu dick noch zu dünn zu wählen, um Leimdurchschläge zu vermeiden. Sie können Essig oder Alaun hinzufügen, um das Abbindeverhalten zu steuern.
Fischleim
Fischleim bietet den Vorteil einer langen offenen Zeit und ist ebenfalls reversibel. Er kann bei Zimmertemperatur verarbeitet werden und erleichtert dank seiner flüssigen Form das gleichmäßige Auftragen.
Kontaktkleber
Kontaktkleber eignet sich besonders für kleinere Furnierarbeiten oder komplexe Formen. Der Kleber wird auf beide zu verbindenden Flächen aufgetragen und nach dem Antrocknen fest angedrückt. Dabei bietet er keinen Spielraum für Korrekturen, was eine exakte Ausrichtung der Teile erfordert. Nutzen Sie Pinsel oder Sprühmethoden für das Auftragen.
Jede dieser Leimarten hat spezifische Vor- und Nachteile, abhängig von Ihrem Projekt und den verwendeten Materialien. Achten Sie darauf, die richtige Menge an Leim zu verwenden und die Verarbeitungshinweise zu befolgen.
Furnier aufbringen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um ein optimales Ergebnis beim Furnieren zu erzielen, folgen Sie dieser präzisen Anleitung:
1. Vorbereitung der Oberfläche:
- Sorgen Sie dafür, dass die zu furnierende Fläche sauber, trocken und frei von Staub oder Fett ist. Reinigen Sie sie gegebenenfalls mit einem fusselfreien Tuch und etwas Seifenwasser.
- Gleichen Sie Unebenheiten mit Holzspachtel aus und schleifen Sie die Oberfläche anschließend glatt.
2. Furnier zuschneiden:
Schneiden Sie das Furnier auf die benötigte Größe zu, wobei ein Überstand von 5-10 mm auf jeder Seite hilfreich ist. Verwenden Sie dafür ein Cuttermesser oder einen speziellen Furnierschneider.
3. Leim auftragen:
Tragen Sie den Leim gleichmäßig mit einem Pinsel, einer Rolle oder einem Zahnspachtel auf die zu furnierende Fläche auf. Bei Kontaktkleber sollten Sie diesen auf beide Flächen auftragen und antrocknen lassen, bevor sie zusammengefügt werden.
4. Furnier positionieren:
Platzieren Sie das Furnier passgenau auf der verleimten Fläche und achten Sie auf einen gleichmäßigen Überstand.
5. Furnier andrücken:
Drücken Sie das Furnier gleichmäßig mit einer Schaumstoffrolle oder einem Nudelholz fest an. Alternativ können Sie eine Holzplatte und Zwingen verwenden, um einen gleichmäßigen Druck zu gewährleisten.
6. Trocknen lassen:
Lassen Sie den Leim ausreichend lange trocknen. Eine Trocknungszeit von mindestens 12 Stunden ist ideal; lassen Sie das Werkstück besser über Nacht ruhen.
7. Kanten bearbeiten:
Schneiden Sie den Überstand nach dem Trocknen vorsichtig mit einem scharfen Cuttermesser oder einem Kantenschneider ab. Brechen Sie die Kanten leicht und schleifen Sie sie für ein professionelles Finish sauber nach.
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Ihnen dabei, auch komplexe Furnierarbeiten sauber und präzise auszuführen.
Furnier kleben mit dem Bügeleisen: Eine alternative Methode
Ein Bügeleisen kann eine einfache und effektive Möglichkeit sein, Furnier zu kleben, besonders bei kleineren Projekten:
1. Vorbereitung:
Tragen Sie eine gleichmäßige Schicht Weißleim auf die zu furnierende Fläche auf und lassen Sie den Leim antrocknen, bis er nicht mehr klebrig ist.
2. Furnier auflegen und fixieren:
Positionieren Sie das zugeschnittene Furnier passgenau auf der zu furnierenden Fläche. Ein Überstand von 5-10 mm erleichtert das spätere Bearbeiten der Kanten.
3. Bügeln:
Stellen Sie das Bügeleisen auf eine mittlere Temperatur ein und legen Sie ein Baumwolltuch über das Furnier, um es vor direkter Hitze zu schützen. Führen Sie das Bügeleisen langsam und gleichmäßig über das Tuch, üben Sie dabei leichten Druck aus, um den Leim zu reaktivieren und eine feste Verbindung zu gewährleisten.
4. Furnier andrücken:
Drücken Sie das Furnier nach dem Bügeln nochmals mit einer Schaumstoffrolle oder einem Nudelholz fest.
5. Trocknen lassen:
Lassen Sie das Werkstück komplett abkühlen und den Leim aushärten. Eine Ruhezeit von mindestens 12 Stunden ist optimal.
Diese Methode des Furnierklebens ist besonders praktisch für kleinere Projekte und erfordert keine teure Ausstattung. Denken Sie dennoch daran, ein Baumwolltuch zu verwenden, um das Furnier vor direkter Hitze zu schützen.